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Jicha-Comeback und Sjöstrand-Tor beim 34:25 gegen Hannover

Bundesliga

Jicha-Comeback und Sjöstrand-Tor beim 34:25 gegen Hannover

10.285 erlebten beim Heimspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf einen Handballabend mit viel Abwechslung: Die Hauptrollen beim 34:25 (16:12)-Erfolg gegen die Leinestädter spielten Kapitän Filip Jicha, Torhüter Johan Sjöstrand und Patrick Wiencek. Jicha feierte nach drei Monaten sein Comeback, Sjöstrand glänzte mit 15 Paraden und seinem ersten Tor im THW-Trikot, und Wiencek netzte neunmal ein. Durch den Erfolg feierten die Kieler nicht nur ihren 19. Sieg in Serie, sondern auch zwei Jahre ohne Heimniederlage in der DKB Handball-Bundesliga. 

Sjöstrands erstes THW-Tor

Gegen die von einer Grippewelle und Verletzungen geschwächten Gäste ließen die "Zebras" anfangs zu viele Chancen liegen und versäumten es dadurch, eine frühe Vorentscheidung zu erwzingen. Nachdem die TSV zu Beginn der zweiten Halbzeit auf 15:16 verkürzt hatte, sorgte ein Zwischenspurt von 18:16 auf 21:16 (39.) für die Vorentscheidung. Kurios: Diesen Treffer erzielten nicht diejenigen, die häufiger in der Torschützenliste auftauchen, sondern Johan Sjöstrand. Der Schwede, mit 15 Paraden einmal mehr ein großer Rückhalt seiner Mannschaft, schnappte sich den Ball, als die Gäste gerade den Torhüter gegen einen Feldspieler ausgetauscht hatten. Er schaute kurz, bemerkte das leerstehende Tor und traf aus dem eigenen Kreis. Seine Mannschaftskameraden herzten daraufhin Sjöstrand, der "endlich" sein erstes Tor im THW-Trikot erzielt hatte.

Mittwoch Pokalspiel gegen Lübbecke

Doch allzu lange konnte man an der Förde den Sieg gegen Hannover nicht genießen: Bereits am Mittwoch wartet mit dem Pokal-Achtelfinale gegen Lübbecke ein weiteres, wichtiges Spiel auf die Kieler (jetzt Tickets sichern!). Eines, das sie unbedingt gewinnen wollen, gilt es doch, im letzten K.o.-Spiel des Jahres einen weiteren Schritt in Richtung "Final Four" in Hamburg zu machen. Zu eben jenem Finalturnier, das die Kieler in der vergangenen Saison verpasst hatten... 

Der Kapitän ist zurück

Die zweite besondere Geschichte des Abends wurde von Filip Jicha erzählt: In der 21. Minute wurde er von Trainer Alfred Gislason erstmals nach drei Monaten wieder auf das Handballfeld geschickt, drei Minuten später erlebten 10.285 Zuschauer den berühmten Jubel des Kapitäns. Er stieg hoch, und wuchtete den Ball zum 12:9 ins Netz. Eben so, wie man Jicha kennt. Und trotzdem war dieser Moment ein besonderer, was nicht nur die Fans mit großem Jubel goutierten: Mit weit ausgebreiteten Armen und zwei geballten Fäusten feierte auch Jicha sein erstes Tor nach der langen Reha-Phase - der Kapitän ist zurück!

Duvnjak wurde geschont

Doch der Reihe nach: Gegen die TSV Hannover-Burgdorf konnte THW-Trainer Alfred Gislason erstmals nach knapp zehn Monaten aus den Vollen schöpfen. Kurz vor dem Anpfiff erklärte auch Rene Toft Hansen, der beim Spielen mit seiner Tochter am Auge verletzt wurde, dass er spielen könne. Deshalb verzichtete der Coach auf Domagoj Duvnjak: Der Kroate hatte sich in der vergangenen Woche am Auge behandeln lassen und wurde deshalb geschont.

Frühe TSV-Auszeit

Seinen Platz im Rückraum nahm zunächst Rasmus Lauge ein. Der Däne, nach monatelanger Verletzungspause auf dem Weg zurück, führte gekonnt Regie. In der Anfangsphase profitierten die Kieler aber vor allem von den Paraden Sjöstrand: Gleich vier Mal schnappte sich der Schwede in den ersten sechs Minuten gegnerische Versuche, der THW führte 4:1, und TSV-Trainer Christopher Nordmeyer zog den grünen Auszeit-Karton.

Vier-Tore-Führung zur Pause

Die kurze Unterbrechung hatte Konsequenzen: Die Gäste verkürzten auf 3:4. Auch, weil die Kieler im Angriff sie mit einigen technischen Fehlern und Missverständnissen zum Kontern einluden. Ein Dreierpack von Wiencek, Marko Vujin und dem dynamisch durch die TSV-Abwehr springenden Lauge sorgte erneut für eine komfortable Führung. Doch abschütteln ließen sich die Gäste nicht: Palmarssons Stockfehler bestraften sie mit dem 8:9 und hatten durch Kastening sogar die Chance zum Ausgleich - doch Sjöstrand entschärfte den Gegenstoß. Nach Jichas 12:9 (25.) und Weinholds 14:10 kam die TSV jedoch nicht mehr dichter als eben diese vier Tore heran: Klein markierte im Zusammenspiel mit dem Körper von TSV-Keeper Weber, der den Ball mit dem Kopf ins Tor lenkte, den 16:12-Halbzeitstand. Klein entschuldigte sich umgehend für den Wurf, und Weber konnte nach dem Wechsel weiter spielen.

Vorentscheidung nach 39 Minuten

Der TSV-Torhüter war es dann, der mit seinen Paraden direkt nach dem Wechsel die Aufholjagd der Niedersachsen startete: Christophersen, der sechs Mal erfolgreiche Lehnhoff und Hykkerud verkürzten innerhalb von vier Minuten auf 15:16. Erst ein Traumpass von Palmarsson auf Wiencek stoppte nach vier Minuten die Kieler Torflaute, und weil nun auch die Abwehr auf schnelleren Beinen unterwegs war, kam der THW-Angriff in der Folge zu schnellen Toren. Sprenger versenkte den Gegenstoß zum 18:15 mit 106 km/h, traf kurz darauf aus spitzen Winkel zum 19:16, Palmarsson bediente erneut den sicheren Wiencek zum 20:16, und Sjöstrand vollendete zum 21:16. Nach 39 Minuten war die Vorentscheidung gefallen.

Vier Tore in drei Minuten

Denn den Gästen schwanden nun zusehends die Kräfte, während Gislason seinen Kader konsequent durchrotieren ließ. Eine Viertelstunde vor Schluss vollendete Klein vom Kreis zum 25:19, Wiencek jagte einen Gegenstoß zum 26:19 in den Winkel, Jicha stiebitzte in der Abwehr den Ball und bediente erneut Wiencek zum 27:19, ehe der gerade eingewechselte Ekberg quasi von der Bank einen Gegenstoß zum 28:19 vollendete - in nur drei Minuten wurde das Resultat auf "deutlich" geschraubt.

Stehende Ovationen

Mit einem erneuten Vierpack konterten die Kieler die Drei-Tore-Serie der Hannoveraner, dabei traf Vujin aus der eigenen Hälfte in das erneut verwaiste TSV-Tor zum 32:22, ehe dem starken Lauge mit seinem vierten Treffer das letzte Kieler Tor gelang. Da hatten sich die Fans in der Sparkassen-Arena, die ihr Team über 60 Minuten klasse unterstützt hatten, längst von ihren Plätzen erhoben und zollten "ihrer" Mannschaft für eine erneut starke Leistung mit stehenden Ovationen Respekt.