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KN: Vom Druck befreit: Zebras spüren die Erleichterung

Bundesliga

KN: Vom Druck befreit: Zebras spüren die Erleichterung

Kiel. Mit dem 30:26 (13:15)-Sieg im Landesderby über die SG Flensburg-Handewitt hat der THW Kiel am Dienstagabend nach der Lemgo-Niederlage einen kompletten Fehlstart in der Handball-Bundesliga vermieden. Die Erleichterung darüber, nach 25 Jahren nicht wieder mit zwei Pleiten in Folge in die Saison gestartet zu sein, war auch am Tag danach noch deutlich spürbar – bei Trainer Alfred Gislason, aber auch bei den Neuzugängen wie dem Ex-Flensburger Steffen Weinhold.

„Wir haben den Druck vor diesem Spiel schon deutlich gespürt. Nicht wegen der Presse, sondern aus uns selbst heraus. Es war allen bewusst, dass wir in Lemgo nicht gut gespielt haben. Und es war klar, dass wir auch jetzt noch nicht auf unserem Niveau sind. Die ersten fünf Spiele sind nach dieser Vorbereitung einfach problematisch“, sagte Alfred Gislason, der seinen Spielmacher Aron Palmarsson (Zerrung) schmerzlich vermisste. „Mit Aron sind wir einfach besser eingespielt. Aber sein Oberschenkel schmerzt noch zu sehr. Das war einfach nicht zu verantworten. Daher habe ich ihn auch gegen Flensburg nach drei Angriffen wieder rausgenommen“, so Gislason. Überzeugt hatte den Trainer die Abwehrleistung seiner Mannschaft gegen Flensburg: „Da standen wir auch in der ersten Halbzeit sehr gut. Wenn die technischen Fehler nicht gewesen wären, wäre ich da schon sehr zufrieden gewesen. So etwas darf man sich gegen Flensburg eigentlich nicht erlauben. Das kann tödlich sein.“ Im zweiten Durchgang konnten die Kieler aber in allen Mannschaftsteilen überzeugen: „Im Angriff sind wir von unserem Potenzial zwar noch weit weg, aber die zweite Halbzeit war schon okay. In der ersten Hälfte haben wir aber zu oft die erstbeste halbwegs freie Möglichkeit gesucht statt der zweiten komplett freien.“ Sehr zufrieden zeigte sich Gislason mit dem Einstand von Steffen Weinhold. Während es bei den Ex-Hamburgern Domagoj Duvnjak und Joan Canellas trotz guter Abwehrleistung im Angriff noch hakte, habe der Ex-Flensburger Weinhold die Ideen des Kieler Spiels komplett umsetzen können. Der Gelobte gab sich dagegen zurückhaltend: „Das Spiel war sicherlich okay und ein Schritt nach vorn. Aber wir haben noch Steigerungspotenzial. Vor allem das Zusammenspiel muss noch besser klappen.“ Für Weinhold war das Spiel nicht nur als erste Pflichtspiel-Aufgabe in der Sparkassen-Arena etwas Besonderes: „Es war schon etwas komisch, gegen Flensburg zu spielen. Vor drei Monaten standen wir noch zusammen auf dem Feld, haben über zwei Jahre alles geteilt. Aber ich habe vorher nicht viel darüber mit den Flensburgern gesprochen, hatte auch keine Wetten oder so etwas laufen“, so der 28-Jährige. Die besondere Anspannung vor der Partie resultierte zudem eher aus dem verlorenen Spiel in Lemgo: „Daher war es für uns besonders brisant, und wir haben versucht, uns voll auf uns zu konzentrieren.“ Als der THW dann in der zweiten Halbzeit Fahrt aufnahm, über die stabile Abwehr zu schnellen Gegenstoßtoren kam, konnte er die Atmosphäre in der Halle doch noch genießen: „Die Fans wissen, dass wir Zeit brauchen und sie uns auch über einige kritische Situation hinweg tragen müssen. Der Funke ist dann auch übergesprungen, und diese Stimmung merkt man auch auf dem Feld“, sagte Weinhold. (von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 28.08.2014)