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THW holt sich wichtigen Auswärtssieg in Berlin

Bundesliga

THW holt sich wichtigen Auswärtssieg in Berlin

Der THW Kiel hat sich dank einer überragenden zweiten Halbzeit im Topspiel der DKB Handball-Bundesliga zwei wichtige Auswärtspunkte geholt. Bei den Füchsen Berlin gewannen die "Zebras", die in der ersten Halbzeit zwischenzeitlich mit vier Toren in Rückstand lagen, mit 27:24 (11:12). Beste Torschützen waren Marko Vujin und Domagoj Duvnjak (je acht Treffer). 

Der Kieler Erfolg vor 9.000 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle hatte viele Väter: Niklas Landin nagelte vor allem im zweiten Durchgang seinen Kasten zu und entnervte die Berliner Angreifer. Die beiden Linkshänder Marko Vujin (8 Tore) und Niclas Ekberg (7) sorgten für Druck und wichtige Treffer, und über allem thronte Domagoj Duvnjak: Der Kieler Spielmacher war angeschlagen ins Spiel gegangen, übergab sich während der Pause in der Kabine und führte anschließend seine Mannschaft mit acht Treffern und unfassbarem Willen zum Sieg, der von den vielen hundert schwarz-weißen Fans in der Hauptstadt lautstark bejubelt wurde. 

Zäher Beginn

Es dauerte über fünf Minuten, ehe dem THW in der Max-Schmeling-Halle der erste Treffer gelingen sollte – Joan Cañellas glich per Strafwurf zum 1:1 aus und legte wenige Sekunden später per zweiter Welle zum 2:1 für die Gäste nach. Diese taten sich – mit Steffen Weinhold auf der Rückraummitte zwischen Cañellas und Marko Vujin – ebenso schwer gegen die kompakte 6:0-Deckung der Füchse wie die Gastgeber mit der 3:2:1-Abwehr der „Zebras“, auf der der Grippe-geschwächte Duvnjak die Kreise von Topshooter Petar Nenadic erfolgreich einengte. Da zudem Silvio Heinevetter bei den ersten Würfen Vujins zur Stelle war, dauerte es eben bis zu jener 6. Spielminute, bis die vielen mitgereisten Kieler Fans erstmals jubeln konnten.

Ausgeglichene Viertelstunde

Und die „Zebras“ legten zunächst weiter vor, Niclas Ekberg und erneut Cañellas antworteten jeweils auf die Ausgleichstreffer von Weyhrauch und Wiede. So blieb es bis Mitte der ersten Halbzeit bei einer ausgeglichenen Partie, nach 15 Spielminuten stand es 6:6 unentschieden. Doch während sich die Füchse im Angriff langsam stabilisierten, unterliefen dem THW weiterhin Fehlwürfe und technische Fehler. So stand die Max-Schmeling-Halle Kopf, als Jesper Nielsen mit einem feinen Heber beim 8:6 die erste Zwei-Tore-Führung der Partie erzielte.

Füchse setzen sich ab

Alfred Gislason nahm seine erste Auszeit und beorderte Duvnjak nun auch für den Angriff aufs Parkett. Dieser legte zwar sogleich zum 7:8-Anschluss durch Vujin auf, doch die Füchse blieben weiter am Drücker und bauten den Vorsprung durch Nielsen und einen Wiede-Doppelschlag gar auf 11:7 aus.

Nationalmannschafts-"Pause"

Nach dem Spiel verabschiedeten sich die "Zebras" in Richtung ihrer Nationalmannschaften. Die kürzeste "Anreise" haben Steffen Weinhold, Christian Dissinger und Rune Dahmke: Die deutsche Nationalmannschaft bereitet sich in Kiel auf den Supercup mit Spielen gegen Brasilien (6. November, Flensburg), Serbien (7. November, Hamburg) und am 8. November in der Kieler Sparkassen-Arena gegen Slowenien vor. Die Eintrittspreise für den Spieltag mit zwei Partien in Kiel liegen zwischen 12 und 47 Euro. Karten sind im Ticketcenter der Sparkassen-Arena, im Ticketshop in der Kundenhalle der Kieler Nachrichten sowie an allen angeschlossenen Vorverkaufsstellen oder unter eventim.de erhältlich. 

Nationalmannschaft live erleben

Für THW-Fans, die ein Bundesliga-Stammblatt oder eine Champions-Card mit Stammblatt besitzen, gewährt die Sparkassen-Arena in Zusammenarbeit mit dem THW Kiel gegen Vorlage des Stammblattes einen Sonder-Rabatt von 50 (!) Prozent auf das jeweilige Ticket. Diese Sonder-Aktion wird ab sofort nur im Ticketcenter der Sparkassen-Arena und in der KN-Kundenhalle sowie unter der telefonischen Karten-Hotline 0431/98210226 (Bei Nennung des Stichwortes "THW-Aktion") angeboten.  (Fotos: Archiv/Sascha Klahn)

THW bis zur Pause wieder dran

Doch die „Zebras“ kämpften sich noch bis zur Pause zurück: Angetrieben von einer Doppelparade Landins, der im ersten Durchgang zudem zwei Strafwürfe entschärfte, und einem immer stärker werdenden Vujin verkürzte der THW Tor um Tor, nach Duvnjaks erstem Treffer war der Rückstand bis zum Seitenwechsel auf 11:12 geschmolzen.

Duvnjak reißt Spiel an sich

Domagoj Duvnjak begann auch in der zweiten Halbzeit auf der Mitte, und der Kroate riss das Spiel nun mehr und mehr an sich. Erst traf er zum 12:12, wenig später brachte er Schwarz-Weiß nach einem Ballgewinn Vujins beim 14:13 erstmals seit der 13. Spielminute wieder in Führung. Die Partie blieb aber weiter ausgeglichen, und als Wiede in Überzahl zum 18:18 egalisierte, legte Gislason in der 44. Spielminute die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch.

Landin zehn Minuten ohne Gegentor

Damit läutete der Kieler Coach die beste Phase seiner Mannschaft ein, die nun zehn Minuten ohne Gegentor bleiben sollten. Während Niklas Landin hinter einer immer stärkeren Kieler Deckung nun über sich hinaus wuchs und reihenweise Würfe von Vukovic, Tönnesen und vor allem Wiede entschärfte, stellte vorne das Trio Duvnjak/Vujin/Ekberg, das alle (!) 16 Kieler Treffer im zweiten Durchgang erzielte, die Weichen auf Sieg. Als Vujin bei angezeigtem Zeispiel einen fantastischen Pass auf den frei am Kreis aufgetauchten Ekberg spielte und der Schwede auf 23:18 erhöhte, schien die Partie acht Minuten vor Schluss zugunsten des Rekordmeisters entschieden.

THW erstickt letztes Berliner Aufbäumen

Doch die Bundeshauptstädter kämpften und gaben sich noch nicht auf: Ein Doppelschlag von Vrazalic und der sechste Treffer von Wiede ließen die Fans im „Fuchsbau“ beim 22:24-Anschluss drei Minuten vor Schluss wieder hoffen. Doch nach Gislasons dritter Auszeit tanzte Duvnjak einmal mehr durch die Berliner Deckung, dann war Landin einmal mehr gegen Nielsen zur Stelle. Und als schließlich erneut Ekberg nach toller Vorarbeit Vujins auf 26:22 erhöhte, war die Partie entschieden.