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Klarer Sieg im Topspiel gegen Berlin: THW Tabellenführer

Bundesliga

Klarer Sieg im Topspiel gegen Berlin: THW Tabellenführer

Der THW Kiel hat am Sonnabendabend zum ersten Mal in dieser Spielzeit die Tabellenführung in der DKB Handball-Bundesliga übernommen: Eindrucksvoll besiegten die Kieler im Topspiel den Tabellenfünften Füchse Berlin mit 26:21 (14:10). Überragend agierte dabei einmal mehr Niklas Landin: Der Kieler Keeper parierte drei Siebenmeter und hatte am Ende mit 23 Paraden mehr als 50 Prozent aller Berliner Würfe abgewehrt. Bester Torschütze auf Kieler Seite war Kreisläufer Igor Anic mit fünf Treffern, für Berlin traf Petar Nenadic 6/2 Mal.

Landin setzt den Schlusspunkt

Das brachte nun auch noch mal die Fans richtig in Wallung, und Ekberg ließ sie dann befreit jubeln. Als dann auch noch Vujin von der halblinken Position ins lange Eck fackelte (54.), war beim 24:18 die Partie entschieden. Und damit war auch klar, dass der THW Kiel am Ende der Spitzenpartie zum ersten Mal in dieser Saison die Tabellenführung in der DKB Handball-Bundesliga übernehmen würde. Und Niklas Landin war es überlassen, für den letzten Höhepunkt des Spiels zu sorgen: Zum dritten Mal blieb der Kieler Torhüter im Strafwurf-Duell Sieger und ließ sich zurecht für einen ganz starken Auftritt feiern. Landin ragte aus einer Mannschaft heraus, die geschlossen eine klasse Leistung auf das Parkett zauberte - und in der gleich fünf Spieler jeweils vier Tore erzielten - ein Indiz für das wieder variable Spiel der dezimierten "Zebraherde".

Landin von Beginn an stark

10.285 Fans in der seit Wochen ausverkauften Sparkassen-Arena erlebten eine Anfangsphase, in der die Kieler die Gäste förmlich überrollten. Ein von Beginn an hellwacher Niklas Landin trieb die Füchse-Angreifer im Verbund mit einer starken THW-Defensive, die auf schnellen Beinen kaum ein Aufbauspiel der Berliner zuließ, zur Verzweiflung: So parierte der Däne gegen Jesper Nielsen einen Gegenstoß, im folgenden Angriff machte Marko Vujin mit dem 2:0 kurzen Prozess. Mehr als viereinhalb Minuten benötigten die Füchse, um durch Nielsen erstmals zum Torerfolg zu kommen. Doch danach regierte nur noch der THW. Rune Dahmke angelte sich einen Abpraller und traf am herauseilenden Silvio Heinevetter vorbei ins leere Tor zum 3:1, dann leisteten sich die Füchse einen technischen Fehler, Domagoj Duvnjak bediente Anic zum 4:1 (7.).

THW zieht auf 10:3 davon

Doch damit nicht genug: Nielsen zielte zu hoch, und Lackovic versenkte den Gegenstoß zum 5:1. Berlins Coach Erlingur Sigurdsson reagierte mit einer frühen Auszeit - doch ohne Erfolg: Lackovic angelte sich in der Abwehr den Ball und schickte Dahmke zum 6:1 auf die Reise, und als Landin dann noch einen Siebenmeter von Hans Lindberg hielt, war Festtagsstimmung auf den Rängen angesagt. Dies schien die "Zebras" noch einmal zu beflügeln: Nach Plazas 3:7 (14.) zogen sie durch Duvnjak, Anic - nach Traum-No-Look-Pass von Canellas, und Niclas Ekbergs frechem Dreher gegen den starken Heinevetter auf 10:3 davon - die Vorentscheidung schon nach 18 Minuten? Mitnichten.

Vier-Tore-Führung zur Pause

Denn nun entwickelte sich auch der Berliner Keeper zum Schreckgespenst für den THW. Immer wieder war Heinevetter Sieger im Duell eins gegen eins, was Zachrisson zu einem Doppelschlag nutzen konnte. Nach Ilija Brozovic' tollem 12:6 aus der Drehung verkürzten Nielsen und Gojun mit einem trockenen Schlagwurf auf 8:12, nach der Gislason-Auszeit war es dann Nenadic mit seinem ersten Tor, der die Berliner wieder in Reichweite der "Zebras" brachte: Beim 9:12 (28.) waren die Füchse wieder dran. Gut, dass auf den erneut angeschlagen in die Partie gegangenen Landin auch in dieser Phase Verlass war: Mit einer Parade gegen Wiede verhinderte er das mögliche 11:13 der Füchse, im Gegenzug brachte Canellas erneut Igor Anic in Stellung: Mit einer 14:10-Führung gingen die Kieler in die Pause.

Heimspiel gegen Zagreb

Die "Zebras" verabschiedeten sich nach der Partie in eine lange Bundesliga-Pause: Wahrscheinlich erst am 27. März geht es für sie im Titelrennen der "stärksten Liga der Welt" mit dem Auswärtsspiel in Hannover weiter, zwischendrin teilt sich die "Zebraherde": Viele der THW-Spieler reisen zu ihren Nationalmannschaften. Zuvor steht aber noch ein Heimspiel an: Am Donnerstag empfangen die Kieler den kroatischen Meister RK Zagreb zum letzten Vorrunden-Spiel in der "VELUX EHF Champions League": "Mit Zagreb haben wir nach der Hinspiel-Niederlage noch eine Rechnung offen", erinnert THW-Trainer Alfred Gislason an das 21:29 in Zagreb zum Königsklassen-Start - und verspricht: "Wir werden Vollgas geben!" Noch gibt es Karten für das Spiel (jetzt direkt Tickets sichern!), das um 19.30 Uhr in der Sparkassen-Arena angepfiffen wird. Auf geht's, Kiel!

Berlin kommt wieder heran

Doch die Berliner hatten längst Lunte gerochen: Nenadic erzielte gleich nach dem Wiederanpfiff den 11:14-Anschluss, den Dahmke postwendend konterte. Landins Parade gegen Nielsen echauffierte seinen Gegenüber Heinevetter derart, dass der Füchse-Torhüter vom ansonsten schwachen Schiedsrichtergespann Immel/Klein für zwei Minuten auf die Bank geschickt wurde. Die Überzahl spielte Duvnjak mit Brozovic perfekt aus, und Ekberg ließ Stochl mit einem Traum-Leger zum 17:11 keine Chance. Doch ansonsten verpuffte die Zeitstrafe wie viele weitere auch, weil Berlin lange Angriffe noch länger ausspielen durfte. Es folgte die stärkste Phase der Füchse: Mit einem 4:1-Lauf waren sie beim 15:18 (40.) wieder in der Partie.

Anic mit dem Tor des Spiels

Jetzt war es Alfred Gislason, der seine Mannen mit einer Auszeit auf das Schlussdrittel der Partie einstimmte. Und die kämpfte sich wieder herein in das Spiel: Duvnjak jagte den Ball bei angedrohtem Zeitspiel zum 19:15 in die Maschen, Marko Vujin traf per Siebenmeter zum 20:16, das aber Nielsen nach Schneller Mitte erneut konterte. Das 21:17 durch Igor Anic brachte dann die endgültige Wende zum Guten für die Kieler: Canellas hatte den Kreisläufer angespielt, und der traf im Fallen mit dem Rücken zum Tor stehend ins Netz - ganz stark. Das galt natürlich weiterhin auch für Landin: Der hielt gegen den frei vor ihm auftauchenden Nenadic, was Duvnjak mit dem 22:17 (48.) belohnte. Dann schnappte sich Landin mit seiner 20. Parade den Siebenmeter von Nenadic - doch dem konnte Duvnjak keinen Treffer folgen lassen, weil er beim Gegenstoß klar gefoult wurde, der Pfiff aber ausblieb: Vukovic verkürzte auf 18:22 (50.).