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Weinhold-Comeback bei starkem 38:29 gegen Göppingen

Bundesliga

Weinhold-Comeback bei starkem 38:29 gegen Göppingen

49 Tage mussten die Kieler Handball-Fans auf ein Bundesliga-Heimspiel ihres THW warten. Doch die "Zebras" versüßten ihren 10.285 Anhängern in der ausverkauften Sparkassen-Arena das Ende dieser "Leidenszeit": Beim 38:29 (20:12)-Erfolg gegen Frisch Auf! Göppingen zelebrierte der Rekordmeister aus einer vor allem in der ertsen Hälfte überragenden Defensive heraus Spaßhandball, an dem Niclas Ekberg mit 9/2 zum Teil überragenden Treffern einen großen Anteil hatte. Und auch das Rückraum-Duo Marko Vujin (7/2) / Domagoj Duvnjak (6) zeigte sich treffsicher.

Weinhold-Comeback nach 83 Tagen

Großen Jubel gab es bereits vor dem Anpfiff: Steffen Weinhold machte sich zwei Monate und 23 Tage nach seiner schweren Verletzung im Europameisterschafts-Spiel gegen Russland erstmals wieder im THW-Dress warm. Kurz vor dem Anpfiff gab der Linkshänder grünes Licht für sein Comeback - das er auch gleich von Beginn an in der Defensive feierte. Bis zum Wechsel ackerte Weinhold im Abwehrverbund, als ob er nie weg gewesen sei und hatte seinen Anteil am starken Neu-Start der "Zebras" nach der Nationalmannschaftspause. Nach dem Wechsel wurde der leicht angeschlagene Europameister wieder geschont. 

Erstes Gegentor nach acht Minuten

Die Kieler mussten gegen den Hinrunden-Bezwinger, in Göppingen hatte es für die "Zebras" eine empfindliche 21:29-Niederlage gesetzt, auf den an Knieproblemen laborierenden Christian Sprenger sowie die Langzeitverletzten Rene Toft Hansen, Christian Dissinger und Patrick Wiencek verzichten. Trotzdem erwischten die Kieler einen glänzenden Start - einzig Frisch-Auf!-Torhüter Bastian Rutschmann schien in der Anfangsphase den THW wie schon im Hinspiel massiv ärgern zu wollen. Seine Paraden verhinderten, dass die "Zebras" aus ihrer drückenden Überlegenheit "nur" eine 3:0-Führung machten. Die Abwehr arbeitete wie aus einem Guss und trieb die Gäste sogar in Unterzahl ins Zeitspiel, satte 7:58 Minuten sollte es dauern bis der gute Niklas Landin das erste Mal hinter sich greifen musste.

Frühe Sechs-Tore-Führung

Doch auch von dem Anschlusstreffer ließen sich die Kieler nicht beirren: Der starke Vujin fackelte einen Ball aus zehn Metern in den Winkel, und Ilija Brozovic verwandelte einen Konter zum 5:1 (10.). Wenig später holte der kroatische Kreisläufer einen Siebenmeter heraus, verlor bei der Abwehraktion einen Schuh - aber jubelte trotzdem über Vujins 6:2. Einzig das Überzahlspiel der "Zebras" ließ Wünsche offen: Sie kassierten  mit einem Mann mehr auf der Platte zwei Gegentore und den 5:8-Anschluss durch den auffälligsten FAG-Akteur Tim Kneule. Aber schnell war der THW, bei dem Alfred Gislason früh durchwechselte, wieder in der Spur: Igor Anic traf zum 9:5, dann klaute Duvnjak hinten den Ball und verwandelte vorne zum 10:5, ehe der THW-Spielmacher seinen Landsmann Brozovic mustergültig zum 11:5 bediente. Göppingen nahm nach 17 Minuten eine frühe Auszeit.

Weiter geht's in Balingen

Für die Kieler Handballer geht es jetzt parallel zu den Göppingern in den Süden Deutschlands, denn am kommenden Mittwoch sind die "Zebras" auf der Schwäbischen Alb gefragt: Der HBW Balingen-Weilstetten empfängt den THW Kiel am Mittwoch zum "Spiel des Jahres". Für die "Gallier von der Alb", wie die Spieler des Clubs genannt werden, geht es ebenso wie für den THW um jeden Punkt, stecken die Süddeutschen doch mitten im Abstiegskampf. Anwurf in der Balinger Sparkassen-Arena ist am Mittwoch um 20:45 Uhr, Sport1 zeigt das Spiel live. Auf geht's, Zebras! 

Neun Linkshänder-Tore bis zur Pause

Diese führte zu zwei Gegentoren, dann aber setzte sich der THW wieder ab: Erst netzte Ekberg mit einem feinen Trickwurf ein, dann bediente der Rechtsaußen mit einem Einwurf über das komplette Feld seinen Linksaußen Dominik Klein zum 13:7 (21.), die Zuschauer feierten ein spektakuläres Spiel ihrer Mannschaft. Riesen-Jubel gab es dann, als Ekberg seine überragende Leistung mit einem Rückraum-Treffer zum 14:8 krönte, dem Canellas nach einer von insgesamt acht Landin-Paraden vor dem Wechsel gar das 15:8 folgen ließ. Zwar kamen die Gäste noch einmal auf 11:16 (27.) heran, doch mit einem 4:1-Lauf bis zur Pausensirene warfen die "Zebras" eine deutliche 20:12-Führung heraus, an der das Linkshänder-Duo Vujin (5/1)/Ekberg (4) den größten Anteil hatte.

Jaanimaa lässt es krachen

Nach dem Wechsel spielten die Kieler trotz einiger Umstellungen weiter tollen Handball: Vujin traf aus der halblinken Position, Ekberg narrte Tatai mit einem Dreher, Duvnjak zeigte im Eins-gegen-Eins seine Klasse. Nur eine unkonzentrierte Drei-Minuten-"Auszeit", die Göppingen mit drei Gegentreffern bestrafte, verhinderte nach Duvnjaks 26:17 eine Zehn-Tore-Führung der Gastgeber. Diese war allerdings wenig später fällig: Der inzwischen im Kasten stehende Nikolas Katsigiannis bereitete mit spekakulären Paraden den Boden, und Rune Dahmke traf im gegenstoß zum 31:21 (49.). Die Partie war natürlich längst entschieden, für die krachenden Schlusspunkte aus Kieler Sicht sorgte Dener Jaanimaa: Der Este jagte zweimal hintereinander den Ball aus elf Metern ins Netz und sorgte mit seinem Unterzahl-Tor auch für den 38:29-Endstand, der von den Fans mit stehenden Ovationen gefeiert wurde.