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Sonntag Heim-Premiere gegen den HSC 2000 Coburg

Bundesliga

Sonntag Heim-Premiere gegen den HSC 2000 Coburg

Zum ersten Mal überhaupt gastiert der HSC 2000 Coburg am Sonntag in der Sparkassen-Arena: Um 17:15 Uhr steigt die Heim-Premiere der "Zebras" gegen den Aufsteiger, der bei seinem Debüt in der "stärksten Liga der Welt" ein wenig Lehrgeld zahlen musste. Trotzdem sind die Coburger heiß auf das Spiel in Kiel. "Das ist für mich der Höhepunkt der Saison", sagt Ex-Zebra Lukas Wucherpfennig. Für den THW geht es indes um zwei ganz wichtige Zähler im Kampf um Platz drei. "Wir werden alles für diese Punkte geben", sagt THW-Kapitän Niklas Landin. Livebilder gibt es von der Partie nicht zu sehen, zeitnahe Informationen liefert allerdings der Liveticker auf der THW-Homepage. 

Wucherpfennig: "Highlight der Saison"

Für den gebürtigen Preetzer Lukas Wucherpfennig ist die Premiere des Aufsteigers die Rückkehr an den Ort, an dem er 2014 im THW-Trikot sein Bundesliga-Debüt feierte und im Spiel gegen Melsungen seine ersten beiden Treffer im Oberhaus erzielte. "Mein erstes Bundesliga-Spiel gegen Melsungen habe ich noch immer im Kopf. Ich weiß das Datum, ich weiß, in welcher Minute ich reingekommen bin, wie das Team-Time-Out davor war - das habe ich alles komplett gespeichert, weil das ein echter Höhepunkt war", sagt der heute 22-Jährige, der von 2008 bis 2014 in den Nachwuchs-Leistungsmannschaften des THW Kiel spielte. "Ich freue mich seit Saisonbeginn riesig auf dieses Spiel, auf die Halle und die alten Kollegen. Das ist für mich das Highlight der Saison." Und auch der ehemalige Altenholzer Tom Wetzel, der sich im ersten Saisonspiel schwer am Fuß verletzte und erst vor Kurzem zurück zur Coburger Mannschaft stieß, freut sich auf das Spiel: "In Kiel macht es immer Spaß zu spielen. Die Halle ist mit über 10.000 Leuten ausverkauft, und es herrscht eine super Stimmung."

Sieg gegen VfL gibt Selbstvertrauen

Die Gäste reisen mit Selbstbewusstsein und einer gehörigen Portion Vorfreude an die Förde - obwohl es richtig eng ist für den HSC 2000 Coburg: Der Aufsteiger liegt vier Spieltage vor dem Saisonende abgeschlagen auf Platz 18, den endgültigen Abstieg haben die Franken jüngst mit einer fulminanten Leistung und einem überraschenden Sieg gegen den VfL Gummersbach aber vorerst abgewendet. Fast schon trotzig-angriffslustig klangen danach die Worte von Trainer Jan Gorr: "Noch ist es nicht so weit, dass wir abgestiegen sind. Wir werden in jedem der verbleibenden Erstliga-Spiele versuchen, Zählbares mitzunehmen." Bislang gab es für den 39-Jährigen und sein Team in 30 Spielen nur fünf Siege. Zu wenig, um in der Eliteklasse über den letzten Platz hinaus zu kommen.

Niklas Landin im Live-Interview

Das Spiel gegen den Aufsteiger wird nicht im Fernsehen übertragen, kann aber über den Liveticker auf der THW-Homepage verfolgt werden. Dauerkarten-Inhaber verwenden bitte für die Partie, die um 17:15 Uhr von den beiden Unparteiischen Denis Regner und Julian Köppl angepfiffen wird, die Karte mit der Spiel-Nummer 14. Das Ticketcenter der Sparkassen-Arena öffnet bereits um 15:15 Uhr für den Verkauf der neuen Dauerkarten an Stammblatt-Inhaber. Rund um die Begegnung können die Fans sich auf viele Programmpunkte freuen: Im Umlauf der Arena gibt es eine Gesundheitsmesse mit einigen "gesund & fit"-Partnern des THW, zudem wird das ehemalige "Zebra" Kim Andersson die Partie verfolgen und vor dem Anpfiff auf der Platte ein Interview geben. "Wir wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen", sagt THW-Kapitän Niklas Landin, der nach der Partie in der Fan-Arena im Umlauf der Sparkassen-Arena zum Live-Interview erwartet wird, "wir freuen uns deshalb über jede Unterstützung unserer Fans im Saison-Endspurt!" Auf geht's, Kiel! 

Coburg zahlte Lehrgeld

Allerdings verkauften sich die Oberfranken in ihrer Premierensaison wesentlich besser, als es die geringe Punkteausbeute vermuten lässt. Die meisten Niederlagen (sieben) gab es nur mit drei oder vier Toren Unterschied. Weil außerdem noch vier Spiele - je zwei - mit einem beziehungsweise zwei Toren verloren wurden, zeigte sich, dass manchmal auch Nuancen in den 60 Minuten entscheiden. Oder die Erfahrung, die etablierte Mannschaften naturgemäß einem Aufsteiger voraus haben. Der Auswärtscoup in Melsungen gleich zu Saisonbeginn blieb bisher der einzige Sieg auf fremder Platte, auf der den Coburgern lediglich noch ein Unentschieden in Balingen gelang. Ungeachtet dessen wurden aber die Heimsiege gegen Balingen-Weilstetten (24:19), den Bergischen HC (28:26), den HC Erlangen (30:28) und eben zuletzt gegen den VfL Gummersbach (31:30) von den im Schnitt 3.000 Zuschauern frenetisch gefeiert - die Heimfans haben ein feines Gespür für das, was der Aufsteiger in dieser Spielzeit geleistet hat.

Spannender Kampf um Platz drei

Die "Zebras" brennen darauf, Platz drei in der DKB Handball-Bundesliga zu verteidigen. Nach dem Unentschieden der Füchse Berlin gegen den SC Magdeburg am Mittwoch ist der Vorsprung der Schwarz-Weißen auf zwei (Berlin) beziehungsweise drei (SCM) Punkte angewachsen. "Wir dürfen uns aber wirklich keinen Ausrutscher mehr erlauben, schauen deshalb nur auf uns und unsere Leistung", sagt Niklas Landin. "Wir wollen die vier noch ausstehenden Spiele gewinnen. Darauf konzentrieren wir uns, das ist unser Ziel." Nicht mithelfen können dabei am Sonntag Abwehrchef Rene Toft Hansen und Regisseur Domagoj Duvnjak. Für beide ist die Saison verletzungsbedingt beendet.

KN: Noch nicht verdaut

Kiel/Coburg. Premiere und (voraussichtlicher) Abschied zugleich: Zum ersten Mal gastiert der HSC 2000 Coburg am Sonntag (17.15 Uhr) in der Kieler Sparkassen-Arena - für den designierten Absteiger könnte es das vorerst letzte Mal sein. Gewinnt der THW Kiel das Duell, wäre das Team von Trainer Jan Gorr am Tabellenende auch rechnerisch nicht mehr zu retten. THW-Coach Alfred Gislason findet das "schade": "Coburg ist ein sympathischer Verein und hat einen sympathischen Trainer." Doch nach dem guten Start mit einem 25:20-Sieg in Melsungen sei der HSC "nicht mehr richtig in Tritt" gekommen. Mit 11:49 Punkten liegen die Coburger mittlerweile abgeschlagen auf Rang 18. Die Zebras plagen derweil andere Sorgen. Zum Beispiel die 25:34-Bankrotterklärung vor zehn Tagen in Leipzig. "Noch nicht verdaut", lautet Alfred Gislasons knappe Antwort am Freitag, an dem der Isländer seiner Mannschaft nach einer kraftraubenden Trainingswoche frei gegeben hat. "Wir haben schlecht gespielt, die Abwehr war kaum vorhanden." Immerhin, der Punktverlust der Füchse Berlin gegen Magdeburg (25:25) bescherte dem THW wieder die besseren Karten im Kampf um Platz drei und die damit verbundene Qualifikation für die Champions League. "Auf jeden Fall müssen wir aber auf uns schauen und von den verbleibenden vier Spielen drei gewinnen." Erschwert wird dieses Vorhaben durch einen erneuten Ausfall. Nach Kapitän Domagoj Duvnjak (Knie-OP) und René Toft Hansen (Schambeinentzündung) fällt nun auch Linksaußen Raul Santos bis zum Saisonende aus. Der 24-jährige Österreicher muss erneut am im Januar 2016 genähten, damals gerissenen Außenmeniskus im linken Knie operiert werden und kommt schon am kommenden Dienstag bei THW-Mannschaftsarzt Dr. Frank Pries unters Messer. Der Aufsteiger aus Coburg bezieht heute sein Quartier im Sporthotel Avantage in Wellsee, reist morgen Abend nach der Begegnung gleich wieder ab. Für Youngster Lukas Wucherpfennig ist der Duell mit dem Kieler Giganten das "Saison-Highlight". 2014 feierte der heute 21-Jährige in Schwarz-Weiß sein Bundesliga-Debüt. Kein Wunder, dass der Rechtsaußen, der in Preetz geboren wurde, auf den Auftritt in Kiel brennt: "Das war das erste, was ich nachgeguckt habe, als der Spielplan rauskam: Wann spielen wir in Kiel?" Die Lage am Tabellenende sieht Wucherpfennig, der im Hinspiel vor den frenetischen Coburger Fans dreimal traf, realistisch: "Wenn wir durch eine Niederlage in Kiel rechnerisch endgültig abgestiegen sind, ist das natürlich besonders ärgerlich -aber es war schon vorher sehr schwer, noch unten rauszukommen. Wir sollten jetzt einfach alle Spiele, die wir noch in der Bundesliga haben, genießen und danach das Projekt HSC in der Zweiten Bundesliga wieder neu aufbauen." (Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 28.05.2017)