fbpx

Sonnabend ist Derby-Zeit: THW trifft auf Flensburg

Champions League

Sonnabend ist Derby-Zeit: THW trifft auf Flensburg

Der direkte Vergleich zweiter Erzrivalen. Das Nachbarschafts-Duell in der Königsklasse. Die "Mutter aller Derbys". Wenn am Sonnabend der THW Kiel um 17.30 Uhr (live auf Sky Sport) in der "VELUX EHF Champions League" auf die SG Flensburg-Handewitt trifft, blickt Handball-Europa auf die Kieler Sparkassen-Arena. Und obwohl beide Teams zum dritten Mal innerhalb von 45 Tagen gegeneinander spielen, hat diese Partie ihren Reiz noch lange nicht verloren: "Das Derby ist für die Menschen hier etwas ganz Besonderes", sagt Steffen Weinhold, "und für mich natürlich auch!"

Weinhold: "Versuchen, die SG zu überraschen"

Der Kieler Linkshänder, beim 38:29-Erfolg gegen den Bergischen HC mit neun Treffern erfolgreichster Torschütze, freut sich auf die Begegnung mit seinem ehemaligen Club: "Flensburg kennt uns, wir kennen Flensburg - und doch werden wir versuchen, die SG am Sonnabend zu überraschen." Dass Weinhold inzwischen nicht nur auf der halbrechten Rückraumposition, sondern auch als Regisseur glänzt, hat sich wohl längst bis in die 80 Kilometer entfernte Fördestadt herumgesprochen. "Davon gehe ich aus", lacht Weinhold, um mit einem Augenzwinkern hinzuzufügen: "Aber vielleicht spiele ich Sonnabend ja am Kreis? Ich freue mich auf jeden Fall riesig auf das Derby vor unseren Fans."

Rückkehr von Rasmus Lauge

Den umgekehrten Weg ging Rasmus Lauge: Der dänische Nationalspieler wechselte vor dieser Saison von Kiel nach Flensburg. "Der Sieg in Flensburg gegen den THW war natürlich eine große Sache", erinnert er sich an das erste Heim-Derby im SG-Dress. "Jetzt freue ich mich, nach Kiel zu kommen. Es wird ein ganz neues Erlebnis für mich sein, mit der Gastmannschaft in die Halle einzulaufen." Außerdem habe er noch Kontakt zu einigen THW-Spielern, wie Rasmus Lauge berichtet - um lachend seiner Hoffnung Ausdruck zu geben, "dass wir noch gute Freunde sind, obwohl ich in Flensburg spiele". 

Bruder-Duell am Kreis

Mit Spannung blickt THW-Kapitän Rene Toft Hansen dem Derby entgegen, steht doch im aktuellen SG-Kader, den wir bereits im Vorbericht zum Supercup ausführlich vorstellten, sein Bruder Henrik. "Er zieht mich ein wenig damit auf, dass wir in der Bundesliga in Flensburg verloren haben", berichtet Rene Toft Hansen schmunzelnd. "Im Ernst: Wir müssen in dieser starken Gruppenphase alle Heimspiele gewinnen - also auch das gegen Flensburg. Ich hoffe auf eine grandiose Stimmung in unserer Arena!" Rund 9.700 Fans werden am Sonntag den Kielern die Daumen drücken, aus Flensburg reisen knapp 500 Anhänger an.

Elftes Europapokal-Derby

Mit einem Sieg gegen Flensburg holte sich der THW im August den Super-Cup.Sie alle erwartet mit Sicherheit eine packendes Spiel. Die Partie am Sonnabend ist die 85. in der gemeinsamen Geschichte beider Clubs. Bisher gewann der THW Kiel 52 dieser prestigeträchtigen Spiele gegen Flensburg, vier Mal trennten sich die beiden Mannschaften unentschieden, und 28 Mal siegte die SG. In diesem Jahr treffen beide Mannschaften innerhalb von 45 Tagen zum dritten Mal aufeinander: Im August holten sich die Kieler mit einem 27:26-Erfolg gegen die SG den Super-Cup, Anfang September verloren die "Zebras" das Bundesliga-Spiel mit 25:30 in Flensburg. Auch auf europäischer Ebene begegnen sich die Landesrivalen regelmäßig: Die Partie am Sonnabend ist das elfte Europapokalspiel beider Mannschaften gegeneinander. Drei Kieler Niederlagen stehen bisher ein Unentschieden und sechs Siege gegenüber (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv).

THW baut auf seine Fans

"Unsere Mannschaft will am Sonnabend unbedingt zwei Punkte holen", sagt THW-Geschäftsführer Thorsten Storm. "Gegen eine Flensburger Mannschaft, die Paris Saint Germain aus den Angeln gehoben hat, wird das eine ganz schwierige Aufgabe. Unsere Mannschaft braucht deshalb eine richtige Derby-Atmosphäre, die ihnen Rückenwind gibt." Auf die Unterstützung der Fans baut auch Rene Toft Hansen: "Das ist ein richtig wichtiges Spiel für uns, in dem uns unsere Fans helfen müssen!" Rune Dahmke erwartet einen "packenden Handballabend, an dessen Ende wir unbedingt die zwei Punkte in Kiel behalten wollen." Die "Zebras" hätten aus dem Bundesliga-Spiel noch etwas gut zu machen, so der Youngster. "Das wird eine richtig harte Aufgabe. Aber wir haben unsere Fans hinter uns!"

Noch Tickets erhältlich

Noch gibt es rund 500 Stehplatztickets (13,50 Euro) für das heiß ersehnte Duell zwischen den Landes-Rivalen. Diese können THW-Fans an allen bekannten Vorverkaufsstellen, im Ticketcenter der Sparkassen-Arena, bei CITTI, in der KN-Kundenhalle, in vielen famila-Märkten und online (mit Print@Home zum Selbstausdrucken) im THW-Ticketshop (jetzt direkt Karte sichern!) kaufen. Resttickets gehen am Sonntag ab 15:30 Uhr an die Tageskasse. Anwurf ist um 17.30 Uhr in der Sparkassen-Arena, Sky Sport überträgt ab 16.30 Uhr live aus Kiel. Als Schiedsrichter hat die EHF das erfahrene Gespann Vaclav Horacek/Jiri Novotny aus Tschechien nominiert, als Delegierter reist der Serbe Bozidar Djurkovic in die Landeshauptstadt. Auf geht's, Kiel - Sonnabend ist Derby-Tag!

Beide Teams starteten mit Sieg und Niederlage

Mit dem bisherigen Verlauf der "VELUX EHF Champions League" ist Rasmus Lauge einigermaßen zufrieden: "Der Sieg im Heimspiel gegen Paris war überragend, da haben wir alle auf der Platte eine unglaubliche Leistung gezeigt", sagt Lauge über den 39:32-Erfolg gegen den Top-Favoriten, dem die Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes, der Sonntag seinen 42. Geburtstag feiert, mit "Harakiri-Handball" (PSG-Trainer Noka Serdarusic) zugesetzt hatte. Auch in Veszprem hielten die Flensburger lange Zeit mit, unterlagen dann aber mit 24:28. Lauge: "Veszprems Torwart Mirko Alilovic hatte einen sehr guten Tag und hat uns viel kaputt gemacht. Es ist schade, dass wir diese Chance nicht genutzt haben." Auch der THW Kiel startete die neue Königsklassen-Saison mit Sieg und Niederlage - deshalb reihen sich beide Mannschaften momentan auf Platz vier und fünf der Gruppe A ein.

Aktions-Verkauf und Fan-Arena

Interview-Gast in der Fan-Arena: Dragos Oprea.Die Besucher des Spiels sollten für die Parkplatzsuche aufgrund des verkaufsoffenen Feiertags in der Innenstadt ein wenig mehr Zeit einplanen. Rund um das Derby gibt es zudem einige Sonder-Aktionen. So wird es in der neuen Fan-Arena neben leckeren "Eat the Ball"-Burgern und kühlen Getränken ein Live-Interview nach der Pressekonferenz geben. Gast ist Neuzugang Dragos Oprea. Außerdem sollten THW-Fans nicht nur die Fanshops im Umlauf ansteuern, in denen es unter anderem die neuen Champions-League-Trikots (jetzt direkt online bestellen!) zu kaufen gibt: Es lohnt sich auch ein Besuch des Aktions-Verkaufs im Foyer Europaplatz. Denn dort kann man ein richtiges Schnäppchen machen. Unter anderem gibt es THW-Kinder-Trikots (Größen 116, 128, 140) für 25 Euro, Team-Shorts (S-2XL) für 15 Euro, Bundesliga-Trikots (L-2XL) für 40 Euro und weitere tolle Angebote zu Sonderpreisen – und alles nur, solange der Vorrat reicht!  

KN: Derbyfieber, mal wieder

Kiel/Flensburg. Zeitschleife: Derby in Stuttgart, Derby in Flensburg, Derby in Kiel. Nordderby sogar, das dritte in dieser Saison, denn vor 45 Tagen besiegte der deutsche Handballmeister THW Kiel die SG Flensburg-Handewitt im Supercup mit 27:26, vor 27 Tagen hieß es in der Bundesliga 30:25 für die SG. Am Sonnabend (17.30 Uhr, Sparkassen-Arena) treffen die beiden ewigen Kontrahenten nun in der Gruppenphase der Champions League aufeinander. Es ist das 85. Nordderby. Wird es gar nicht langweilig, Alfred Gislason? "Langweilig? Nein, es macht immer wieder Spaß. Und egal welchen Spieler man fragt, er wird antworten, dass er sich sehr darauf freut", sagt der Coach des THW Kiel. Fünf Nordderbys sind in dieser Saison Minimum: Supercup, zweimal Bundesliga, zweimal Champions League. Drei weitere könnten in der Königsklasse sowie im DHB-Pokal hinzukommen. "Kiel ist zu Hause immer eine Macht. Aber wir werden uns dort nicht verstecken", sagt SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. Und wer ist eigentlich Favorit? Nach dem bisherigen Saisonverlauf schwer zu sagen. Mit Linkshänder Steffen Weinhold ist jedenfalls ein Ex-Flensburger im THW-Dress gerade rechtzeitig zu Höchstform aufgelaufen, erzielte am Mittwoch beim 38:29 gegen den Bergischen HC neun Tore und glänzte auch in der Rückraum-Mitte als Strippenzieher. "Für Flensburg müssen wir uns noch ein, zwei Dinge einfallen lassen. Das gilt vor allem in der Offensive, da brauchen wir noch einige Spielzüge, die Ljubo (SG-Trainer Ljubomir Vranjes, d. Red.) nicht kennt." Der feiert am Sonnabend seinen 42. Geburtstag und möchte - nach einem Sieg gegen Paris und einer Niederlage gegen Veszprem - gern den zweiten Gruppensieg auf dem Gabentisch sehen. Da will THW-Kapitän René Toft Hansen allerdings ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Seit der Niederlage in Flensburg muss sich der Kreisläufer die Sticheleien seines Bruders Henrik - Kreisläufer bei der SG - gefallen lassen. Vor den Augen von Schwester Majbritt soll die Revanche und damit die 2:1-Führung in dieser Saison glücken. "Wir haben großen Respekt vor Flensburg, sie spielen sehr schnell und haben in Mattias Andersson einen überragenden Keeper", weiß auch Joan Canellas. Der Spanier feierte am Mittwoch seinen 29. Geburtstag. Alfred Gislason zeigt sich vor dem erneuten Aufeinandertreffen zuversichtlich, sieht seine Mannschaft im Aufwind. "Seit der Niederlage in Flensburg läuft bei uns vieles besser zusammen." Das gelte ausdrücklich auch für Canellas, der seiner Form zuletzt lange hinterherlief, am Mittwoch allerdings überzeugte: "Er hat viele Räume für die anderen gerissen, das gilt auch für Marko Vujin. Es ist egal, wer die Tore macht. Natürlich hat Steffen Weinhold richtig Dampf gemacht, aber eben auch mit Hilfe der anderen." Ein Sonderlob vom Trainer kassierte auch Kreisläufer Patrick Wiencek. Einzig das Spiel in Überzahl mit zwei Kreisläufern bleibe zwar eine Option, sei aber laut Gislason "noch nicht zufriedenstellend". "An unserem Überzahlspiel werden wir weiter arbeiten." Spannung ist am Sonnabendnachmittag auf jeden Fall garantiert. Seit Oktober 2011 hat der THW kein Heimspiel mehr in der Champions League verloren. (Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 02.10.2015)