fbpx

Viertelfinale komplett: Aber Löwen scheitern an Zagreb

Champions League

Viertelfinale komplett: Aber Löwen scheitern an Zagreb

Mit einer Überraschung gingen am Ostersonntag die restlichen Achtelfinal-Rückspiele in der "VELUX EHF Champions League" über die Bühne: Die Rhein-Neckar Löwen, mit einem 24:23-Hinspiel-Erfolg im Rücken, scheiterten in der heimischen SAP-Arena am Kieler Vorrunden-Gegner RK Zagreb. Flensburg schaffte hingegen mit einem Heimsieg gegen Montpellier den Sprung in die letzte K.o.-Runde vor dem "VELUX EHF Final4" in Köln.

Veszprem ohne Probleme

Der THW Kiel hatte bereits am Mittwoch vorgelegt: Durch den 36:29-Erfolg im Rückspiel gegen den ungarischen Vizemeister MOL-Pick Szeged machten die "Zebras" die Vier-Tore-Niederlage aus dem Hinspiel wett und zogen zum zwölften Mal in Folge in die Runde der besten acht europäischen Teams ein. Für die qualifizierten sich auch die Ex-Zebras Aron Palmarsson, Momir Ilic und der momentan verletzte Christian Zeitz mit ihrem neuen Club MVM Veszprem: Nach dem 29:24-Sieg im Hinspiel besiegte der ungarische Favorit den ukrainischen Meister HC Motor Zaporozhye auch im Rückspiel deutlich: Palmarsson erzielte sechs Treffer beim 41:28-Erfolg. 

Vardar und Kielce weiter

Im Viertelfinale trifft Veszprem auf den zukünftigen Club der beiden "Zebras" Joan Canellas und Rogerio Ferreira: Der mazedonische Meister HC Vardar musste nach dem 30:30-Remis im Hinspiel bei Orlen Wisla Plock im Rückspiel lange zittern. Am Ende führten acht Treffer von Alem Toksic den Favoriten vor 5.500 Zuschauern in Skopje aber zum 25:24-Sieg und damit zum Einzug in die nächste Runde. In dieser steht auch Tobias Reichmann mit dem polnischen Meister KS Kielce: Dem 32:28-Hinspielerfolg beim weißrussischen Titelträger HC Meshkov Brest ließen die Polen im Rückspiel einen 33:30-Sieg folgen, Reichmann erzielte fünf Tore.

Flensburg kontrolliert ins Viertelfinale

In der Runde der letzten acht Teams trifft Kielce zunächst in Flensburg auf die dort beheimatete SG: Die Nordlichter setzten sich nach dem 28:27 in Montpellier auch im Rückspiel mit 31:30 durch. Das Ergebnis spiegelt dabei aber nicht den Spielverlauf wider, denn Flensburg hatte die Partie stets unter Kontrolle und führte zur Pause bereits mit sechs Treffern. Überragend auf beiden Seiten war jeweils ein Außenspieler: Flensburgs Linksaußen Anders Eggert und Montpelliers Rechtsaußen Dragan Gajic trafen je zwölf Mal.   

Hier gibt's Viertelfinal-Tickets

Für den Champions-League-Klassiker gegen den FC Barcelona hat der Vorverkauf bereits begonnen. Für alle registrierten Inhaber einer Champions-Card ist das Viertelfinal-Ticket bis einschließlich 9. April reserviert (Informationen zum Wahrnehmen des Vorkaufsrechts gibt es in diesem Extra-Artikel). Direkt nach dem Ende dieser Vorkaufsrechts-Phase werden alle nicht umgewandelten, reservierten Plätze in den freien Verkauf gehen. Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, im Ticketcenter der Sparkassen-Arena, bei CITTI, in der KN-Kundenhalle, in den famila-Märkten, im Online-Ticketshop des THW Kiel und unter der Hotline 01806 / 300 234  (0,20 Euro/Anruf aus dem Festnetz, max. 0,60 Euro/Anruf aus dem Mobilfunknetz). Auf geht's, Kiel!

Überraschung in Mannheim

Eine Überraschung gab es hingegen in Mannheim: 10.500 Fans waren gekommen, um mit den Rhein-Neckar Löwen nach dem 25:24-Hinspielsieg in Zagreb den Viertelfinal-Einzug zu feiern. Zunächst sah auch alles nach einer Jubelfeier in Blau-Gelb aus, kurz vor der Pause erzielten die "Löwen" das 15:10. Doch diesen komfortablen Vorsprung nahmen sie nicht mit in die Kabine: Zagreb erzielte noch zwei Treffer vor dem Wechsel und schöpfte neuen Mut. "Das war der Knackpunkt", sagte Mannheims Trainer Nikolaj Jacobsen nach der Partie. In diese kämpften sich die Zagreber immer mehr hinein und trafen zehn Minuten vor Schluss zum ersten Ausgleich: Das 25:25 war der Auftakt für das dramatische Finish, in dem RK-Keeper Ivan Stevanovic seine Farben nach dem 28:26 für Zagreb im Spiel hielt und die Löwen zur Verzweiflung trieb. Am Ende gewannen die Kroaten mit 31:29 in Mannheim, eleminierten zum ersten Mal seit 19 Jahren wieder eine deutsche Mannschaft und zogen somit ins VIertelfinale ein, in dem sie auf Paris Saint Germain treffen werden.

Das Viertelfinale in der Übersicht

THW Kiel - FC Barcelona (ESP) RK Zagreb (CRO) - Paris St. Germain (FRA) HC Vardar (MKD) - MVM Veszprem (HUN) SG Flensburg-Handewitt - KS Kielce (POL)

KN: Einer fliegt, einer siegt

Flensburg. Strahlende Gesichter an der Flensburger Förde, betretene Mienen in Mannheim: Während die Handballer der SG Flensburg-Handewitt ausgelassen ihren Einzug ins Viertelfinale der Champions League feierten, ereilte ausgerechnet den Bundesliga-Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen wieder einmal vorzeitig das Aus in der Königsklasse. Die Flensburger gewannen am Ostersonntag ihr Heimspiel gegen Montpellier HB mit 31:30, nachdem sie bereits das Achtelfinal-Hinspiel mit 28:27 für sich entschieden hatten. "Ich bin natürlich zufrieden mit dem Erreichen der nächsten Runde, aber es war gewiss nicht einfach", sagte Ljubomir Vranjes, der vor der Partie für sein 300. Spiel als Flensburgs Trainer geehrt wurde, und präsentierte sich in Geberlaune: "Hut ab vor dem Kampfgeist meiner Mannschaft. Nun hat sie sich ein paar freie Tage verdient." Gänzlich entgegengesetzt war die Gemütslage bei den Rhein-Neckar Löwen. Das Hinspiel auswärts mit 24:23 gewonnen, im Rückspiel daheim mit 15:10 (28.) und 21:18 (41.) geführt - und trotzdem verloren. Gegen HC Zagreb kassierte der Bundesliga-Spitzenreiter eine ebenso unerwartete wie bittere 29:31-Heimpleite. Wie auch schon in den beiden Jahren zuvor ist damit der Traum von der zweiten Teilnahme am Final Four der Champions League am 28. und 29. Mai in Köln vorzeitig geplatzt. "Ich bin sehr enttäuscht, dass wir nicht weitergekommen sind", sagte der niedergeschlagene Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen. Sein Team hat nun noch zwei Chancen auf einen Titel: die deutsche Meisterschaft und den DHB-Pokal. Beides haben die Mannheimer noch nie gewonnen. Im Viertelfinale der Königsklasse sind die Löwen nur noch Zaungast. Flensburg trifft nun auf KS Vive Kielce aus Polen. Das Hinspiel findet zwischen dem 20. und 24 April statt, das Rückspiel ist zwischen dem 27. April und 1. Mai terminiert. Problem: Am 30. April bestreitet Flensburg in Hamburg beim Final Four um den DHB-Pokal das Halbfinale gegen die Löwen. "Wir müssen mit allen Beteiligten sprechen und nach einem vernünftigen Termin suchen", sagte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. "Das wird in den nächsten Tagen geschehen." Im EHF-Pokal steht der SC Magdeburg bereits kurz vor der Lösung seines Terminproblems. Der Bundesliga-Zehnte will das Rückspiel im Viertelfinale am 27. April in der heimischen Arena austragen und würde damit einer Terminkollision mit dem DHB-Pokal-Halbfinale gegen den Bergischen HC am 30. April aus dem Weg gehen. Spieltermine für das Viertelfinale sind eigentlich der 23./24. April sowie der 30. April/1. Mai. Bei den Planungen kommt dem SC Magdeburg der unerwartete Gruppensieg zugute. Der Kontrahent wird heute (14 Uhr) in Wien ausgelost. Das Team von Trainer Bennet Wiegert trifft entweder im Bundesliga-Duell auf Frisch Auf Göppingen oder St. Raphael Var aus Frankreich. Magdeburg hatte am Ostersonntag die Gruppenphase mit einem 39:22-Kantersieg gegen Dinamo Bukarest beendet. Am Tag zuvor hatte sich Göppingen durch ein 40:31 bei den Limburg Lions als Gruppenzweiter fürs Viertelfinale qualifiziert. (Aus den Kieler Nachrichten vom 29.03.2016)