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Gruppenfinale beim Favoriten: THW reist zu Paris Saint-Germain

Champions League

Gruppenfinale beim Favoriten: THW reist zu Paris Saint-Germain

13 Spieltage hat der THW Kiel in der Gruppenphase der VELUX EHF Champions League absolviert und sich vorzeitig für das Achtelfinale qualifiziert. Im September hatte die schwerste Vorrunde aller Zeiten mit einem Heimsieg gegen die Millionentruppe von Paris Saint-Germain begonnen, am Sonntag endet sie mit der Auswärtspartie in der französischen Hauptstadt: Um 17 Uhr fordert der französische Meister die "Zebras" zum Duell, Sky Sport überträgt die Partie live, im Ticker auf der THW-Homepage kann man sich über Zwischenstände informieren.

Partie gegen den Top-Favoriten

Mikkel Hansen, Nikola Karabatic, Daniel Narcisse, Thierry Omeyer, Luc Abalo oder Uwe Gensheimer: Die Liste der Top-Stars bei den von Öl-Millionen finanzierten Franzosen ist lang, Paris Saint-Germain hat mit einem Etat von offiziell 17,4 Millionen Euro seinen exquisiten Kader, den wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorstellten, vor dieser Spielzeit noch einmal aufgerüstet: Mit der Verpflichtung von Uwe Gensheimer von den Rhein-Neckar Löwen wurde die vermeintliche Schwachstelle auf der linken Außenbahn beseitigt, mit Jesper Nielsen von den Füchsen Berlin holte man einen weiteren Star aus der DKB Handball-Bundesliga. Torhüter Gorazd Skof kam aus Nantes, Linkshänder Luka Stepancic aus Zagreb. 

Hinspiel ging an den THW Kiel

Die Ausgangslage vor dem Spiel ist klar: Der THW kann selbst mit einem Sieg in Paris nicht mehr von Platz fünf nach oben in der Tabelle klettern, während PSG auf Schützenhilfe von Orlen Wisla Plock hoffen muss: Gewinne die Polen am Sonnabend beim FC Barcelona, könnten die Franzosen mit einem Erfolg gegen die "Zebras" doch noch den Gruppensieg feiern. "So oder so: Paris wird für uns keine Kaffeefahrt", sagt Patrick Wiencek. "Wir spielen gegen einen der Favoriten auf den Königsklassen-Sieg, wollen uns gut präsentieren und dieses Spiel unbedingt gewinnen. Denn es geht dabei auch ums Prestige - und gegen viele ehemalige Kieler", so der THW-Kreisläufer. Zum Auftakt der Gruppenphase hat das exzellent funktioniert: Der THW gewann das Hinspiel nach einem harten Kampf mit 28:27 (siehe Spielbericht). Ein Kieler Erfolg, der den Kontrahenten heute noch schmerzt, fehlen Paris doch bis heute diese beiden Punkte im Kampf um den Gruppensieg. 

Sky überträgt live

Wohl auch deshalb wird das "Stade Pierre de Coubertin" am Sonntag mit 3.400 Zuschauern ausverkauft sein. Mit umfangreichen Umbauarbeiten hatte der Club vor der Saison seine eigentliche Heimstätte, die unweit des Prinzenpark-Stadions der PSG-Fußballer beheimatet ist, fit für die Königsklasse gemacht. In den Spielzeiten zuvor hatten die Handballer für die Spiele in der VELUX EHF Champions League in die Messehalle "Halle George Carpentier" ausweichen müssen. Sky überträgt live aus Paris, mit Sky Ticket (skyticket.de) können auch alle Handballfans, die keine Sky-Kunden sind, mit flexiblen Tages-, Wochen- und Monatstickets ohne Vertragsbindung ab 9,99 Euro live dabei sein. In zahlreichen Sky-Bars (u.a. Hotel "Rosenheim" in Schwentinental,  Bar Cultura, Sporthotel Avantage, McLang's Irish Pub, Gutenberg, Pagelsdorf Sportcenter und Projensdorfer Sportsbar) kann man gemeinsam mit anderen Fans den THW bei Live-Ãœbertragungen anfeuern. 

Toft: "Wir wollen in Paris gewinnen!"

Die "Zebras" starten ihre letzten Vorrunden-Auswärtstour am Samstag. Von Hamburg aus geht es mit dem Flugzeug nach Paris. Anpfiff im "Stade Pierre de Coubertin" ist dann am Sonntag um 17 Uhr, geleitet wird die Partie von den russischen Unparteiischen Evgeny Zotin und Nikolay Volodkov, als EHF-Delegierter reist der Schwede Peter Olsson in die französische Hauptstadt. "Wir fahren nach Paris, um dort den positiven Trend der vergangenen Spiele zu bestätigen", sagt THW-Kreisläufer Rene Toft Hansen: "Wir wollen dort gewinnen und die Gruppenphase mit einem Erfolg beenden!" Auf geht's, Kiel!

Ziel ist der Königsklassen-Sieg

Bester Torschütze der Franzosen in der Königsklasse ist der Neuzugang aus Deutschland: Gensheimer führt die Liste mit 76 Treffern vor Hansen (56) und Shootingstar Nedim Remili (52) an. Das Ziel für die Mannschaft des Trainergespanns Noka Serdarusic / Staffan Olsson ist klar definiert: Nichts weniger als der Sieg in der VELUX EHF Champions League wird in dieser Spielzeit an der Seine erwartet. Dafür sollen auch die vier Welthandballer Karabatic, Narcisse, Omeyer und Hansen sorgen. "Paris ist neben Barcelona der große Titelfavorit", sagt THW-Trainer Alfred Gislason.

KN: Zebras: Erst Paris, dann die Löwen?

Kiel. In der Handball-Champions-League macht sich der Tross des THW Kiel heute via Hamburg auf den Weg nach Paris. Ein Spiel am Sonntagabend (17 Uhr) im Stade Pierre de Coubertin (fast) ohne Bedeutung: PSG muss auf einen Ausrutscher des FC Barcelona gegen Plock hoffe, um noch Gruppensieger zu werden. Die Zebras sind und bleiben Gruppenfünfter. Motivation Mangelware? Denkste! "Wir wollen gut spielen und vor allem den Trend fortsetzen", sagt THW-Coach Alfred Gislason, der sich nur ungern an die letzte Reise an die Seine im November erinnert. "Das Spiel war unmittelbar nach den Terroranschlägen, es war eine komische Stimmung. Die ganze Halle hat die Marseillaise gesungen, und wir haben einfach schlecht gespielt." Derweil zeichnet sich in der Königsklasse ein Achtelfinale zwischen dem THW und den Rhein-Neckar Löwen ab. Sollte in der Gruppe B Titelverteidiger KS Vive Kielce heute sein letztes Gruppenspiel gegen Meshkov Brest gewinnen, wäre das deutsche Duell perfekt. Gewinnt Brest, hängt es von der Höhe des Sieges ab, ob die Zebras auf die Polen oder die Weißrussen treffen. Alfred Gislason ("Die möglichen Gegner liegen eng beieinander, es geht nur ums Weiterkommen") wäre es egal. Den Löwen nicht. "Gegen den THW wollen wir nicht, die Niederlage gegen Szeged war eine kleine Katastrophe", betonte Löwen-Rückraumspieler Andy Schmid nach der 26:30-Heimklatsche gegen Pick Szeged am Mittwoch. "Das Szenario Kiel wollten wir vermeiden", sagte auch der künftige Kieler Kreisläufer Hendrik Pekeler und widersprach Gerüchten, die Löwen hätten Platz zwei absichtlich vermeiden wollen. Denn während die Gruppenersten ein Freilos ziehen und direkt ins Viertelfinale springen, müssen sich die Zweiten der Gruppen A und B mit den Siegern der Gruppen C und D abgeben. Eigentlich sollten das die schwächsten Rivalen im Achtelfinalfeld sein. Aber: Wahrscheinlich qualifizieren sich Montpellier und Nantes. Beide Mannschaften sind enorm stark, eher Strafe denn Bonus - dem kruden Königsklassen-Modus sei Dank. (Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 11.03.2017)