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Nach Krimi gegen Lübbecke: THW im Viertelfinale!

DHB-Pokal

Nach Krimi gegen Lübbecke: THW im Viertelfinale!

Der THW Kiel steht nach einem wahren Handball-Krimi im Viertelfinale des DHB-Pokals. Am Mittwochabend erlöste erst ein wuchtiger Wurf von Domagoj Duvnjak und ein anschließend geblockter Freiwurf der Gäste die "Zebras". 4.100 Fans in der Sparkassen-Arena feierten das Weiterkommen mit Ovationen und Gesängen. Bester Torschütze der Partie war Marko Vujin mit 9/4 Treffern, aus dem Feld war Duvnjak mit sieben Toren am erfolgreichsten. 

Auslosung am Sonnabend

Auf welche Mannschaft der THW Kiel in der Runde der letzten Acht trifft, entscheidet sich in der Halbzeitpause des Derbys am kommenden Sonnabend. Während sich die "Zebras" und die Flensburger auf die zweite Hälfte eines sicherlich packenden Spiels vorbereiten, spielt Dr. Robert Habeck, Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume in Schleswig-Holstein, Glücksfee. Die Auslsoung wird live bei Sport1 zu sehen sein. Die letzte Runde vor dem "Final 4"-Turnier um den DHB-Pokal wird am 4. März 2015 ausgespielt. Im Lostopf befinden sich dann neben dem THW Kiel der VfL Gummersbach (30:29 in Hannover), der SC Magdeburg (28:27 beim Zweitligisten Eisenach), Flensburg (39:20 gegen Friesenheim), der Zweitligist Leipzig (28:24 gegen Balingen), Frisch Auf Göppingen (32:23 in Minden), die Rhein-Neckar Löwen (31:27 beim Drittligisten Wilhelmshaven) und die Füchse Berlin (27:23 in Erlangen).

THW geht mit vier Toren in Führung

Der Krimiabend startete rasant und ausgeglichen. Allein in der siebten Spielminute fielen vier Treffer, beide Mannschaften agierten mit der schnellen Mitte und kamen über Gegenstöße oder die zweite Welle ins Spiel. Als Vujin aus zehn Metern traf und Duvnjak nach eigenem Steal vollendete und kurz darauf seinen Gegenspieler mit einem "Überzieher" narrte, führten die "Zebras" nach elf Minuten erstmals mit drei Toren. Als dieser Vorsprung nach einem Doppelpack von Niclas Ekberg auf vier Treffer anwuchs, reagierte TuS-Trainer Dirk Beuchler mit einer Auszeit. 

Gäste gleichen aus

Die Unterbrechung zeigte Wirkung: Schöngarth verkürzte, und Schubert markierte das 8:10 aus Sicht der Gäste. Die Kieler konterten mit einem von Vujin verwandelten Siebenmeter zum 12:9. Weil Schöngarth Johan Sjöstrand mit einem Wurf im Unterleib traf, hatte der in der ersten Hälfte starke Tauabo keine Mühe, erneut zu verkürzen. Weil dann das schwache Schiedsrichtergespann nach einer schulbuchmäßigen Abwehraktion von Toft Hansen auf Siebenmeter entschied, kurz darauf ein Kieler Angriff abgepfiffen wurde und Schöngarth per Dreher traf, waren die Gäste beim 12:12 (23.) etwas überraschend wieder im Spiel.

Drei-Tore-Führung zur Pause

Harter Kampf auf beiden Seiten: Das Pokalspiel entwickelte sich zum Mittwochs-Krimi in Kiel.Vujin und der agile Rasmus Lauge legten wieder vor, und die "Zebras" hätten auf drei Tore davon ziehen können, wenn die harte Abwehraktion von Langhans an Toft Hansen nicht nur mit einer Zeitstrafe, sondern auch mit einem berechtigen Siebenmeter geahndet worden wäre. So gab es aber nur Freiwurf, was Gislason monierte. Dafür gab es Gelb und ein kollektives Kopfschütteln der 4.100 Fans. Gut, dass Vujin und Klein in Überzahl trafen, und Lauge nach Tim Remers 14:16 zum 17:14-Halbzeitstand einnetzte. 

TuS kommt besser aus der Kabine

Nach Kleins Treffer zum 18:14 drehte ein junger Mann auf, der dem THW Kiel auch im Ligaspiel schon Probleme bereitet hatte: Der 2,08-Meter-Mann Malte Semisch entnervte hinter einer immer zupackenderen Abwehr gleich reihenweise die THW-Angreifer, und dessen Vorderleute wussten daraus und aus vielen technischen Fehlern der "Zebras" Kapital zu schlagen. Mit drei Treffern in nicht einmal 90 Sekunden waren die Gäste beim 17:18 wieder dran. Doch das Auf und Ab ging weiter: Vujin und Lauge mit einem Willens-Tor erhöhten wieder auf 20:17, Semisch fing einen Vujin-Wurf, und Gislason nahm die Auszeit.

Auf und Ab

Zunächst mit Erfolg: Canellas bediente den an den Kreis eingelaufenen Ekberg mit einem traumhaften No-Look-Pass, doch auch das Glück schien die "Zebras" nun immer mehr zu verlassen: Vukovics Wurf rutschte gemeinsam mit Palicka über die Linie, und weil Weinhold ein Stürmerfoul beging, durfte Wöss auf 20:21 verkürzen. Der Österreicher hatten dann vom Siebenmeterstrich die Chance zum Ausgleich, aber Palicka parierte den Strafwurf und ebnete Duvnjak den Weg zum 22:20. Als Palicka dann Klein bediente und der Linksaußen zum 23:20 vollendete, schien sich das Blatt endgültig zu wenden. Beuchler nahm die Auszeit, die Fans stimmten "Schwarz und Weiß" an.

Lübbecke in Führung

Doch für Jubelgesänge war es deutlich zu früh. An diesem verrückten Pokalabend war noch nichts entschieden. Bis zur 45. Minute hielten die Kieler die Drei-Tore-Führung und hatten nach Langhans' Tor zum 23:25 gleich zweimal im Gegenstoß die Chance, eine Vorentscheidung zu erzwingen: Doch weder Vujin noch Jicha kamen an Semisch vorbei, zehn Minuten vor dem Ende trafen Huljina und Langhans in Unterzahl zum 25:26 - die Stimmung brodelte, und die "Zebras" hatten Unterstützung von den Rängen bitter nötig. Erst Recht, als Jicha ein Fehlpass unterlief und Wöss zum 26:27 traf, Remer ausglich (54.), Wiencek am Ball vorbei griff und erneut Wöss im Gegenstoß zur ersten Gästeführung seit der dritten Minute einnetzte.

Dramatische Schlussphase

Es wurde dramatisch: Toft klaute in der Abwehr den Ball und schickte Klein zum Ausgleich, doch Langhans konterte mit einem trockenen Wurf in die lange Ecke. Dann kamen die Minuten des Domagoj Duvnjak: Bei angedrohtem Zeitspiel wuchtete er den Ball ins Netz, dann parierte Sjöstrand einen Gästewurf. Duvnjak sicherte im Hechtsprung den Abpraller - Ballbesitz für den THW Kiel. Nach 25 Sekunden hoben die Schiedsrichter erneut den Arm, und wieder war es Duvnjak, der sich ein Herz fasste und das 30:29 erzielte. 28 Sekunden waren da noch zu spielen, Beuchler nahm die Auszeit und beorderte Huljina als zusätzlichen Feldspieler für Semisch auf die Platte. Doch mit dem Rückenwind der Fans ackerte sich die Kieler Abwehr dem TuS-Angriff entgegen, unterband diesen auf Kosten eines Freiwurfs. Die Uhr lief ab, und der finale Wurf von Borozan landete in der schwarz-weißen Wand. Der Rest war Jubel - auf den Rängen und auf dem Feld. Das Viertelfinale kann kommen!