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Aus im Viertelfinale: THW verliert bei den Löwen

DHB-Pokal

Aus im Viertelfinale: THW verliert bei den Löwen

Der THW Kiel hat es nicht geschafft: Im DHB-Pokal-Viertelfinale verloren die Kieler das Spitzenspiel bei den Rhein-Neckar Löwen mit 26:29 (14:15) und verpassten damit zum ersten Mal seit 18 Jahren zwei Mal in Folge die Qualifikation für das "Final Four" in Hamburg. Bester Torschütze bei den Kielern, die letztlich an ihrer mangelnden Chancenverwertung und 15-Paraden-Landin scheiterten, war Marko Vujin mit 6 Treffern. 

Auslosung am 13. März

Enttäuscht schlichen die "Zebras" nach der Partie vom Platz. Nach dem Achtelfinal-Aus im Vorjahr gegen die Löwen findet zum ersten Mal seit dem Umzug des "Final Four"-Turniers nach Hamburg eine zweite Pokal-Endrunde in Folge ohne den THW Kiel statt. Damals verloren die Kieler im Januar 1996 im Viertelfinale beim SC Magdeburg 19:23 und im Folgejahr, am 8. Januar 1997, mit 20:23 im Achtelfinale beim TBV Lemgo. Die Auslosung zum "Rewe Final Four", das am 9. und 10. Mai 2015 in der Hamburger O2-World ausgetragen wird, findet am 13. März in der Hansestadt statt. Im Lostopf befinden sich dann neben den Löwen der SC Magdeburg (32:17-Kantersieg gegen Göppingen), der Titelverteidiger Füchse Berlin (29:19-Erfolg in Leipzig) und die SG Flensburg-Handewitt (28:22-Sieg in Gummersbach). (Fotos: Sascha Klahn)

Frühe Löwen-Auszeit

Der THW erwischte in der SAP-Arena den besseren Start. Gegen die offensive Deckung der Gastgeber traf Cañellas per Siebenmeter zum 2:2-Ausgleich, dann bediente er den im ersten Durchgang überragenden Marko Vujin zum 3:2 - die erste Kieler Führung, die Klein in Unterzahl nach eigenem Steal auf 4:2 und kurz darauf Sprenger gegen den aufgerückten Landin ins leere Tor auf 5:2 erhöhten. Nach acht Minuten nahm Löwen-Coach Nicolaj Jacobsen die erste Auszeit. Mit Erfolg, denn kurz nach Wiederanpfiff verkürzte Schmid im Eins-gegen-Eins.

Gensheimers Tätlichkeit bleibt ungeahndet

Das Spiel wurde nun immer intensiver, um jeden Zentimeter Hallenboden wurde gerungen. Mit cleverem Spiel hielten die Kieler bis zum 8:7 die Führung, dann wurde es unschön: Gensheimer, der wie aufgedreht immer wieder das Publikum und seine Mitspieler anfeuerte und schon nach vier Minuten wegen eines übermotivierten Schubsers nahe der Mittellinie eine Zeitstrafe kassiert hatte, schlug Toft Hansen abseits des Balls mit der Faust und voller Absicht in die untere Magengegend. Eine klare Tätlichkeit des Mannheimer Linksaußens, die vom schwachen Schiedsrichtergespann Schulze/Tönnies nicht geahndet wurde. Der Kieler Kreisläufer antwortete auf die sportliche Art und erzielte das 9:7. 

Löwen retten Ein-Tor-Vorsprung in die Pause

Doch der Kieler Angriffsschwung der ersten Minuten erlahmte zusehends. Das war auch ein Verdienst von Niklas Landin, der in der ersten Hälfte zwar nur fünf Paraden aufwies, diese aber ausnahmslos in Eins-gegen-Eins-Situationen die Löwen im Spiel hielten. Erst parierte der Däne Sprengers Gegenstoß, was Myrhol in das 8:9 umwandelte. Dann entschärfte er einen Canellas-Siebenmeter, Petersson traf zum Ausgleich. Und Landin ließ auch dem frei am Kreis auftauchenden Sprenger keine Chance, Schmid traf zur ersten Löwen-Führung seit der dritten Minute (19.), die auch nach Tofts Ausgleich Bestand hatte, weil Landin den freien Klein verlud, was du Rietz zum 11:10 nutzte. Diesen Vorsprung retteten die Löwen in die Pause, auch wenn der THW Kiel beim 13:12 durch Klein und beim 14:13 durch Vujin noch zweimal in Front war.

Drei "Zebra"-Tore in 70 Sekunden

Das Momentum war nach dem Wechsel zunächst klar auf Löwen-Seite - auch, weil den Kielern im Angriff nun auch technische Fehler unterliefen. Mit einem 3:0-Lauf in Überzahl, Sprenger hatte eine recht umstrittene Zwei-Minuten-Strafe erhalten, zogen die Gastgeber von 17:16 auf 20:16 davon. Doch die "Zebras" kamen zurück - und wie! In Unterzahl jagte Klein den Ball zum 17:20 ins Netz, dann klaute sich Vujin hinten den Ball und vollstreckte den Gegenstoß zum 18:20, ehe Klein in unnachahmlicher Art von der Bank in einen Pass spritzte und seinerseits den Konter souverän abschloss: Binnen 70 Sekunden waren die Kieler wieder im Spiel, und nach Tofts 20:20 nahm Jacobsen wieder eine Auszeit (42.).

Landin hält drei Siebenmeter in sieben Minuten

Es ging nun hin und her. Auf der einen Seite überraschte du Rietz vom Kreis die Kieler Abwehr, auf der anderen Seite kämpften sich die "Zebras" durch - auch wenn die "Löwen" fortan im Vorteil waren. Und auch, weil die Kieler vom Siebenmeterstrich Nerven zeigten: Gleich drei Strafwürfe entschärfte Landin zwischen der 44. und 51. Minute und steigerte sich so in einen Rausch, in dem er auch den Kieler Rückraumschützen den Nerv raubte. Noch einmal konnte Jicha nach einem Steal auf einen Treffer Rückstand verkürzen (50.), dann neigte sich die Waage auch aufgrund der Paraden Landins auf die Löwen-Seite, mit 26:23 gingen die Gastgeber in die intensive Schlussphase (52.).

Löwen in der Schlussphase mit besseren Lösungen

Gislason brachte nun Palicka, der mit einigen guten Paraden zum Matchwinner hätten werden können - allerdings zeigten sich die "Zebras" nun im Angriff zu ungeduldig, auch wenn Sprenger vom Siebenmeter und Weinhold im Gegenstoß zum 25:26 verkürzen konnten. Der Knackpunkt: Nach einer Auszeit traf Petersson per Kempatrick bei angezeigtem Zeitspiel zum 27:25, kurz nach Weinholds Anschluss wurde Duvnjak beim Wurf gefoult, was nicht geahndet wurde, auf der Gegenseite traf Myrhol zum 28:26. Doch noch waren vier Minuten zu spielen, allerdings schaffte es auch Jicha nicht, an Landin vorbei zu kommen. Als Gensheimer dann Aus-verdächtig den Ball auf Petersson zurückspielte und der das 29:26 erzielte, war die Messe gelesen.