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KN: Drei Giganten, ein Pott

DHB-Pokal

KN: Drei Giganten, ein Pott

Ludwigshafen/Leverkusen. 15, 13, 10, 9, 4, 0 - Pokalkoordinaten nach einem Viertelfinale im DHB-Pokal, in dem sich am Mittwoch die Favoriten keine Blöße gaben. Besser geht’s kaum: Vier Teams aus den Top Fünf der aktuellen Handball-Bundesliga-Tabelle werden am 8. und 9. April in der Hamburger Barclaycard-Arena beim Gigantentreffen um den "Pott" streiten. Neben dem THW Kiel sorgen die Rhein-Neckar Löwen und die SG Flensburg-Handewitt für ein hochkarätiges Teilnehmerfeld beim 25. Final Four, das durch den extrem attraktiven Underdog SC DHfK Leipzig komplettiert wird.

Für die Kieler Zebras ging es am Mittwochabend im Bus aus Ludwigshafen nach Leverkusen, wo sich das Team von Alfred Gislason auf das Bundesliga-Match gegen den VfL Gummersbach am Sonnabend (19 Uhr) vorbereitet. Weiterhin nicht mit an Bord ist neben Blazenko Lackovic (Wade) auch Steffen Weinhold (Syndesmoseriss im Sprunggelenk), der am Dienstag operiert wurde. Als Ersatz im halbrechten Rückraum bekam Youngster Lucas Firnhaber "„Ich hatte ein bisschen Nervenflattern") in Friesenheim in der Schlussphase ein paar Einsatzminuten. "Typisch Pokal", sagte ein erleichterter THW-Trainer Alfred Gislason nach einem Spiel, in dem seine Mannschaft eine schlechte erste und eine zufriedenstellende zweite Halbzeit genügt hatte, um den Zweitligisten in die Schranken zu weisen. "Wir waren am Anfang einfach nicht gut genug, in der Abwehr nicht da", ergänzte Kapitän Domagoj Duvnjak. Der Kroate unterstrich den Stellenwert dieses zähen Sieges: "Der Einzug ins Final Four bedeutet sehr viel: für den Verein, für meine Mitspieler und für mich. Ich spiele dort sehr gern." Der Trainer konnte seinem Spielmacher erneut kaum Verschnaufpausen gönnen. Erst als er "ganz sicher war, dass wir gewinnen", wechselte Gislason Duvnjak aus. Für Christian Dissinger war der Pokal-Trip in die alte Heimat ein ganz besonderer. "Freunde und Familie waren in der Halle, aber das habe ich versucht auszublenden", sagte der Rückraumspieler, der erneut ins Spiel kam und schon bei seinem zweiten Auftritt nach viermonatiger Verletzung an Sicherheit gewann. Das gilt auch für den am Mittwoch bestechenden Linksaußen Rune Dahmke. Friesenheim habe den Zebras "alles abverlangt", so der 23-jährige Nationalspieler. Er freue sich ganz besonders auf das Final Four, "denn ich war noch nie als Spieler dort, nur als Zuschauer. Wir wollten das unbedingt erreichen". Nach einer Durststrecke habe Dahmke wieder "mehr Spaß am Handball" und versuche nun, in jedem Spiel "das Vertrauen des Trainers zurückzuzahlen". Dahmke: "Ich habe wieder richtig Bock auf Handball." Für die Kieler, die mit neun Titeln Rekord-Pokalsieger sind, ist es nach dem 29:23 beim Zweitligisten TSG Friesenheim der 15. Auftritt beim Final Four, das sie nach dem dritten Pokalcoup in Folge 2013 jetzt dreimal nacheinander nur als Zuschauer verfolgen durften. Für Flensburg wird es nach dem 32:28 gegen die MT Melsungen die 13. Final-Four-Teilnahme sein (vier Titel), während die Löwen nun den zehnten Anlauf unternehmen, den weißen Fleck auf dem Briefkopf endlich mit dem ersten Pokalsieg auszufüllen. Die Badener machten am Mittwoch beim 32:25 in Balingen den entscheidenden Schritt ins Halbfinale und wollen ihr Trauma endlich besiegen. Anschließend sagte der Sportliche Leiter der Löwen, Oliver Roggisch: "Wir versuchen es jetzt eben zum zehnten Mal." Die Halbfinal-Partien beim Final Four im April werden voraussichtlich am 13. Januar in Hamburg ausgelost. Der freie Ticketverkauf für die Fans des THW Kiel beginnt nicht vor Anfang Februar 2017. (Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 16.12.2016, Foto: Archiv/Sascha Klahn)