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Pokal-Viertelfinale: Zebras bei den Eulen gefordert

DHB-Pokal

Pokal-Viertelfinale: Zebras bei den Eulen gefordert

Der Rekord-Pokalsieger THW Kiel trifft im Viertelfinale des DHB-Pokals auf den Zweitligisten TSG Ludwigshafen-Friesenheim. Das ergab die Auslosung am Mittwochabend in Wetzlar. Als Losfee fungierte Sprinterin Lisa Mayer, die bei den Olympischen Spielen in Rio mit der 4x100-Meter-Staffel senationell auf Platz vier lief. Die Entscheidung, welche vier Teams es zum "Rewe Final Four" nach Hamburg schaffen, fällt am 14. Dezember: Alle Pokalpartien sollen an diesem Mittwochabend ausgespielt werden. 

Bisher zwei Pokal-Begegnungen

Die "Zebras" müssen bei den "Eulen", wie sich die Spieler der TSG Ludwigshafen-Friesenheim nennen, auswärts antreten. Gespielt wird in der Friedrich-Ebert-Halle in Ludwigshafen, die aller Voraussicht nach gegen den Rekordpokalsieger aus Kiel mit 2.250 Zuschauern ausverkauft sein wird. Friesenheim spielte bisher bereits zweimal im DHB-Pokal gegen den THW: In Altenholz verlor die TSG 2004 im Achtelfinale mit 25:40 gegen den THW, drei Jahre später gab es ein Viertelfinale in der Sparkassen-Arena: 3.500 Zuschauer sahen damals den 37:26-Sieg der Kieler gegen den Zweitligisten. Auch in der DKB Handball-Bundesliga gab es bereits mehrere Begegnungen gegeneinander, spielten die "Eulen" doch in der Saison 2011/2011 und 2014/2015 in der "stärksten Liga der Welt". Allerdings: Es reichte bei beiden Gastspielen nicht zum Klassenerhalt, und alle vier Bundesliga-Partien gegeneinander gewannen die "Zebras" (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv).

DHB-Pokal: Alle Viertelfinal-Begegnungen

HBW Balingen-Weilstetten - Rhein-Neckar Löwen TSG Ludwigshafen-Friesenheim - THW Kiel SG Flensburg-Handewitt - MT Melsungen SC DHfK Leipzig - TSV Hannover-Burgdorf

TSG schmiss Gummersbach aus dem Pokal

In fünf der sechs Spiele gegen den THW Kiel standen Torhüter Kevin Klier (32) und Linksaußen Philipp Grimm (31) auf der Platte. Beide tragen seit 2007 das rot-weiße TSG-Trikot und sind die Routiniers in der jungen Mannschaft von Trainer Benjamin Matschke, die momentan Platz acht in der zweiten Liga belegt. Grimm ist mit aktuell 46 Zweitliga-Toren erfolgreichster Werfer der Mannschaft, deren Spiel im Rückraum vom 23-jährigen Alexander Feld geleitet wird. Feld, der 69 Jugend- und 35 Juniorenländerspiele bestritten hat, nahm an je zwei Welt- und Europameisterschaften für die Nachwuchs-Nationalteams teil und war bis zur Insolvenz beim HSV Hamburg unter Vertrag. Im DHB-Pokal sorgten die Friesenheimer bisher für Furore: Beim Erstrunden-Final-Four besiegten sie im Finale den VfL Gummersbach mit 32:31, im Achtelfinale gewann die TSG beim favorisierten Zweitliga-Tabellenführer SG BBM Bietigheim mit 32:29. 

Für Dissinger geht's in die Heimat

Für den Kieler Rückraumspieler, Europameister und Olympia-Bronzemedaillengewinner Christian Dissinger wird das Pokalspiel Mitte Dezember eine besondere Partie: Für ihn geht es in seine Geburtsstadt - und zu dem Verein, bei dem Dissinger seine ersten Wurfversuche als Handballer startete. Bis 2011 blieb "Disse" bei den Eulen, verhalf diesen zum Bundesliga-Aufstieg, feierte sein Erstliga-Debüt am 29. August 2010 ausgerechnet in der Kieler Sparkassen-Arena (Spielbericht) und machte sich dann auf den langen, steinigen Weg über die Kadetten Schaffhausen, Atletico Madrid und den TuS N-Lübbecke zum Rekordmeister.

KN: Losglück für die Zebras

Wetzlar/Kiel. Wieder kein Heimspiel, dafür aber eine machbare Aufgabe: Der THW Kiel muss im DHB-Pokal-Viertelfinale bei der TSG Ludwigshafen-Friesenheim antreten. Olympia-Leichtathletin Lisa Meyer zog eine Stunde vor dem EM-Qualifikationsspiel in Wetzlar zwar Kiel zuerst aus dem Topf - weil aber der einzig verbliebene Zweitligist mit automatischem Heimrecht folgte, bescherte sie dem THW ein Auswärtsspiel in der Pfalz. "Wir sind in diesem Spiel natürlich der Favorit", sagt THW-Kapitän Domagoj Duvnjak. Einen Wermutstropfen bringe die Partie gegen die TSG mit sich: "Schade, dass wir nicht zu Hause spielen." Die Kieler Bilanz gegen die Pfälzer ist makellos, in sechs Spielen gingen die Zebras sechs Mal als Sieger vom Feld. Die Partie am 14. Dezember ist für den THW das dritte Pokal-Duell mit der TSG, die in den Spielzeiten 2010/11 und 2014/15 in der Handball-Bundesliga spielte: 2004 gewann der THW in Altenholz mit 40:25, drei Jahre später sahen 3500 Zuschauer in der damaligen Ostseehalle einen 37:26-Erfolg im Viertelfinale. Alles Schnee von gestern, auch wenn drei aktuelle Spieler schon vor neun Jahren auf der Platte standen: Gegen Friesenheim mit Keeper Kevin Klier und Linksaußen Philipp Grimm erzielte THW-Linkshänder Christian Zeitz drei Tore. "Die aktuelle Mannschaft kenne ich nicht so gut", sagt Duvnjak, der mit dem THW vor zwei Jahren gegen Friesenheim spielte. "Aber wir werden eine gute Vorbereitung auf das Spiel haben." Die TSG ist aktuell Tabellenachter der Zweiten Liga, warf im Erstrundenturnier des Pokals den Bundesligisten VfL Gummersbach aus dem Wettbewerb und gewann im Achtelfinale gegen den favorisierten Zweitliga-Tabellenführer SG BBM Bietigheim. Bekanntester Akteur der TSG ist wohl Spielmacher Alexander Feld, der von Juli 2014 bis Januar 2016 beim HSV Hamburg spielte. Neben dem 23-jährigen Ex-Jugend- und Junioren-Nationalspieler haben unter anderem auch David Schmidt und Denni Djozic (beide EHF-Pokalsieger 2013 mit den Rhein-Neckar Löwen) Bundesliga-Erfahrung. Da ist sie also, die große Chance für den Rekordpokalsieger, nach drei Jahren vorzeitigem K.o. endlich wieder das Final Four in Hamburg zu erreichen. "Wir wollen unbedingt nach Hamburg", sagt Duvnjak, tritt aber trotzdem etwas auf die Euphoriebremse. "Es ist nur ein Spiel, und es ist Pokal", sagt er mit Blick auf die dem Wettbewerb eigene Dynamik. Dennoch: "Wir fahren dahin, um zu gewinnen." (Von Niklas Schomburg, aus den Kieler Nachrichten vom 03.11.2016)