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KN: Dominik Klein: Vertragsangebot bis 2017

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KN: Dominik Klein: Vertragsangebot bis 2017

Kiel. Er ist das dienstälteste Zebra (seit 2006), neben Neuzugang Torsten Jansen der einzige Weltmeister von 2007, letztes Mitglied der "goldenen Generation" um Lövgren, Ahlm, Omeyer, Fritz und Co., die 2007 den ersten Champions-League-Titel an die Förde holte: Dominik Klein.

Schon bald könnte die Ära des Publikumslieblings, der nach einem Kreuzbandriss kurz vor seinem Comeback steht, enden. Der THW Kiel hat dem 31-Jährigen angeboten, seinen am 30. Juni 2016 auslaufenden Vertrag lediglich um ein weiteres Jahr bis 2017 zu verlängern. Klein hatte gehofft, bis zu seinem Karriereende in Kiel zu bleiben. Am Dienstagnachmittag zeigt sich Klein, der mit Ehefrau Isabell und dem eineinhalbjährigen Söhnchen Colin in der Kieler Innenstadt lebt, aufgeräumt, reflektiert, nachdenklich. Seit zehn Jahren wird er im Sommer das Trikot der Zebras tragen. Jetzt soll nur ein weiteres Jahr hinzukommen. "Ich hatte mir gewünscht, meine Karriere in Kiel zu beenden. Ich fühle mich noch voll im Saft und habe nicht vor, nach einem weiteren Jahr sportlich die Segel zu streichen", sagt Klein. Ausgerechnet im März war das Kreuzband des schnellen Linksaußen gerissen. Nach einem Tempogegenstoß bei der Landung. Im 490. Spiel für den THW. 490 Spiele, in denen er 1273 Tore auf seinem Konto verbuchte. Ausgerechnet im März, als die Formkurve des 187-maligen Nationalspielers steil nach oben in die Weltklasse-Wolkendecke ragte. Kein Wunder, dass er, der sich für den Nachwuchs einsetzt und omnipräsenter Werbeträger des Klubs ist, andere Pläne hatte. Er wollte das, was er kann, auch weitergeben: "Das war mir immer ein großes Anliegen, und das hat mit Rune Dahmke zusammen auf Linksaußen zuletzt auch super geklappt." Dominik Klein hatte große Erwartungen. An sich und an die Chance, die sich ihm nun ab dem 16. November bieten soll. Dann steigt er wieder voll ins Mannschaftstraining ein, will das Gefühl für das Spiel und das Knie zurückgewinnen und "im Dezember wieder im Kader stehen - endlich". Hoffnung bereiten ihm auch die Erfahrungen anderer Spieler mit ähnlichen Verletzungen: "Spieler kommen nach einem Kreuzbandriss oft sogar noch stärker zurück." Irgendwie sei er darum "schon enttäuscht". Enttäuscht auch, weil ihn die emotionale Bindung an den THW Kiel nicht kaltlässt: "Der THW ist mein Verein." Auch THW-Geschäftsführer Thorsten Storm betont die großen Verdienste Kleins für den Verein. "Darum möchten wir gerne, dass er nach seiner Verletzung noch ein weiteres Jahr für den THW spielt." Storm sagt aber auch: "Danach planen wir anders, werden auch auf der Linksaußen-Position den Umbruch vollziehen." Zu möglichen Nachfolgern machte Storm keine Angaben. Laut Medienberichten steht der THW kurz davor, sich (spätestens) ab 2017 die Dienste von Raul Santos vom VfL Gummersbach zu sichern. Schon als Storm noch bei den Rhein-Neckar Löwen in der Verantwortung stand, hatte es offenbar Kontakt zu dem heute 23-jährigen Österreicher dominikanischer Herkunft gegeben. Damals hatte Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson dem Isländer Stefan Sigurmannsson den Vorzug gegeben, der 58-malige Nationalspieler war nach einem Probetraining ohne Vertrag wieder abgereist. Heute werben die Löwen Gerüchten zufolge jedoch ebenfalls wieder um Santos. Dominik Klein solle sich jetzt, so Storm am Dienstag, "in Ruhe entscheiden". Der hatte schon "so manche schlaflose Nacht", fühlt sich fit, will sich im Alter von knapp 32 Jahren nicht mit dem nahenden Karriereende anfreunden: "Wir haben in den letzten Jahren auch als Familie einen großen Aufwand betrieben. Meine Frau Isabell pendelt zwischen Buxtehude und Kiel. Als Familie müssen wir jetzt alle Optionen in Betracht ziehen. Die Situation ist nicht einfach für uns. Alles ist offen." (Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 04.11.2015)