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THW mit klarem Testspielsieg in Altenholz

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THW mit klarem Testspielsieg in Altenholz

Der THW Kiel hat seinen letzten Test vor dem Pflichspiel-Auftakt am Wochenende erfolgreich absolviert: Ohne vier Olympia-Fahrer gewannen die Kieler am Mittwochabend beim Kooperationspartner TSV Altenholz nach Anlaufschwierigkeiten noch klar mit 39:27 (19:17). Bester Torschütze auf Seiten der "Zebras" war Neuzugang Raul Santos, der neun seiner 10/2 Treffer nach der Pause erzielte. Für die schwarz-gelben "Wölfe" traf Sebastian Firnhaber, der auch im Anschlusskader des THW steht, acht Mal.
Der THW Kiel hat seinen letzten Test vor dem Pflichspiel-Auftakt am Wochenende erfolgreich absolviert: Ohne vier Olympia-Fahrer gewannen die Kieler am Mittwochabend beim Kooperationspartner TSV Altenholz nach Anlaufschwierigkeiten noch klar mit 39:27 (19:17). Bester Torschütze auf Seiten der "Zebras" war Neuzugang Raul Santos, der neun seiner 10/2 Treffer nach der Pause erzielte. Für die schwarz-gelben "Wölfe" traf Sebastian Firnhaber, der auch im Anschlusskader des THW steht, acht Mal.

Medaillengewinner noch nicht dabei

Die Kieler verzichteten beim Kooperationspartner auf die Medaillengewinner der Olympischen Spiele: Patrick Wiencek und Steffen Weinhold trafen Dienstagabend nach mehr als 15-stündigem Flug und anschließender Autofahrt in Kiel ein, die beiden Olympiasieger Niklas Landin und Rene Toft Hansen erreichten die Landeshauptstadt sogar erst am Mittwoch. Außerdem fehlte dem THW Kiel in Altenholz der bei Olympia schwer verletzte Christian Dissinger, der den "Zebras" auch in den kommenden Wochen nicht zur Verfügung stehen wird. Einer wollte aber unbedingt spielen: Andreas Wolff. So musste die "Generalprobe" vor dem ersten Pflichtspiel am Sonnabend, in dem der THW Kiel im DHB-Pokal in Hamm auf den VfL Fredenbeck trifft, nur ohne fünf Kieler stattfinden. Immerhin: Domagoj Duvnjak und Ilija Brozovic kehrten in den Kader zurück, und Lukas Nilsson gab wie Christian Zeitz sein Debüt im THW-Trikot. 

Temporeicher Start

Christian Zeitz ist zurück: Gegen Altenholz bestritt er sein erstes Spiel seit dem WechselDie beiden Rio-Rückkehrer Domagoj Duvnjak und Ilija Brozovic wurden von THW-Trainer Alfred Gislason von Beginn an gebracht: Duvnjak als Regisseur, Brozovic als Abwehrchef und einziger Kreisläufer der „Zebraherde“. Und beide Mannschaften hatten sich offenbar für diesen Test viel vorgenommen: Fünf Treffer fielen in den ersten 120 Sekunden, der THW führte mit 4:1. Das Tempo blieb trotz der Wärme hoch, was sich allerdings auch in der hohen Fehlerquote bei beiden Mannschaften niederschlug. Nach elf Minuten waren 16 Treffer gefallen, Altenholz hatte ausgeglichen. 

Testspiel, 24.08.16: TSV Altenholz - THW Kiel: 27:39 (17:19)

TSV Altenholz: Schröder (8/1 Paraden), Landgraf (2); Ottsen (3), Fängler (2), Crnojevic (1), Köpke (7), Boldt (2/2), S. Firnhaber (8), Voigt (2), Bergemann (2), Williams (1) THW Kiel: Crnojevic (3 Paraden), Wolff (12 Paraden); Duvnjak (1), Lackovic (1), Sprenger (2), Ekberg (3/1), Zeitz (1), Dahmke (4), Janimaa (1), Brozovic (5), Vujin (2), Bilyk (5), Nilsson (4), Santos (10/2) Siebenmeter: Altenholz 2/2; THW: 4/3 (Schröder hält Ekberg) Zuschauer: 1.000 (Edgar-Meschkat-Halle, Altenholz)

Szenenapplaus für den Rückkehrer

Überragend beim Kieler Kooperationspartner: Sebastian Firnhaber, der die komplette Vorbereitung mit den „Zebras“ absolviert hatte. Er schlug allein in der ersten Hälfte sechs Mal zu – und hatte auch seinen großen Anteil am 3:0-Lauf der „Wölfe“ zur überraschenden 14:11-Führung (21.). Szenenapplaus hatte es bereits sechs Minuten zuvor gegeben: Christian Zeitz wurde erstmals seit seiner Rückkehr nach Kiel eingesetzt.

Knappe Halbzeitführung

Rund 1.000 Zuschauer verfolgten das Duell der KooperationspartnerGislason reagierte auf den Rückstand, nahm eine Auszeit und brachte Andreas Wolff. Der Bronzemedaillen-Gewinner wollte unbedingt den Test nutzen, um sich mit der Defensive einzuspielen und hatte deswegen auf Erholung nach den anstrengenden Rio-Tagen verzichtet. Und der Wolff entwickelte sich zum Schreckgespenst für die schwarz-gelben „Wölfe“: Gleich acht Bälle parierte er bis zum Wechsel, und auch vorne lief es nun ein wenig runder: Zeitz traf von Außen zum 16:17-Anschluss, Raul Santos traf per Siebenmeter zum Ausgleich, Rune Dahmke verwandelte einen Gegenstoß zur Kieler Führung, und Neuzugang Lukas Nilsson traf mit der Pausensirene zum 19:17-Halbzeitstand. 

THW setzt sich zügig ab

Bester Torschütze: Raul SantosNach dem Wechsel wurde es schnell deutlich: Die Kieler machten vor allem mit ihrer Abwehr großen Druck, und auch im Angriff lief es flüssiger. Nach einer weiteren Wolff-Parade traf Routinier Blazenko Lackovic zur Vier-Tore-Führung, die wenig später ausgebaut werden sollte. Gislason schickte nun alle fünf Neuzugänge parallel auf die Platte, und mit einer offensiven 3-2-1-Deckung auf angesichts der Vorbereitung erstaunlich schnellen Beinen wurden die Altenholzer zu Fehlern gezwungen. Santos traf zum 25:21, Bilyk legte das 26:21 nach, erneut Santos traf zum 27:21, und Nilsson legte im Gegenstoß das 28:21 nach. 

Klarer Sieg vorm Pflichspielauftakt

Ilija Brozovic traf fünf MalSantos wirbelte, netzte insgesamt neun Mal im zweiten Abschnitt ein und ernetete für diese Show Sonderapplaus von den Rängen. Das Testspiel war entschieden, und so freuten sich die Zuschauer über spektakuläre Santos-Abschlüsse, Paraden von Andreas Wolff oder Ilija Brozovics „Kegeltor“ zum 35:26 (54.). Am Ende besiegten die „Zebras“ im Test unter Partnern den TSV Altenholz mit 39:27, zeigten durchaus noch Abstimmungsschwierigkeiten, aber auch großartigen Handball. Am Wochenende wartet auf die „Zebras“ das erste Pflichtspiel – dann wird es bestimmt noch etwas härter zur Sache gehen. Dann aber mit allen Olympioniken.

KN: Zebras erst nach der Pause auf Touren

Altenholz. Erst ein bisschen pfui, dann ein bisschen hui: Der THW Kiel hat bei seinem letzten Test vor dem Pflichtspielauftakt mit 39:27 (19:17) beim Kooperationspartner TSV Altenholz gewonnen. Die erste Halbzeit offenbarte noch große Abstimmungsprobleme, vor allem in der Defensive. In der zweiten Halbzeit kamen die Zebras immer mehr auf Touren und boten den gut 1000 Zuschauern guten Handball. Es war ein Spiel unter Freunden, das wurde schon vor dem Anwurf deutlich: TSVA-Kapitän Kjell Köpke überreichte dem neuen THW-Keeper Andreas Wolff ein Geschenk - in Anerkennung der Bronzemedaille mit der DHB-Auswahl bei den Olympischen Spielen. Die Partie ging flott los, der THW erspielte sich eine schnelle 4:1-Führung. Doch anschließend verlor der Bundesligist den Faden, agierte vorn fahrig und hinten unkonzentriert. Die erwarteten und aufgrund der fehlenden echten Vorbereitung natürlichen Abstimmungsprobleme machten sich deutlich bemerkbar: In der 6:0-Deckung fehlte der Zugriff, zu oft fanden die Altenholzer Lücken. Nutznießer war in Halbzeit eins vor allem der mit Zweifachspielrecht ausgestattete Sebastian Firnhaber, der aus dem Rückraum und vom Kreis traf, am Ende des Spiels mit acht Treffern bester TSVA-Torschütze war. "Ich helfe am Kreis nur aus, das hat mir aber auch gefallen", sagte der 22-Jährige. Altenholz glich aus zum 8:8 (11.), ging sogar mit drei Toren in Führung (13:10/19.), zeigte eine couragierte und gute Partie. Auch in der THW-Offensive hakte es. Der gute Altenholzer Keeper Fynn Schröder vereitelte einige ungenaue Abschlüsse, die Pässe von Christian Zeitz - bei seinem Auftritt ab der 16. Minute mit viel Beifall empfangen - kamen noch nicht in gewohnter Präzision an, auch der schwedische Neuzugang Lukas Nilsson, der erstmals das Zebra-Trikot trug, war noch nicht voll da: Als der THW ohne Torwart auf der Platte stand, verlor der 19-Jährige den Ball, Firnhaber traf ins leere Tor. In den letzten Minuten ließen die Zebras ihre Klasse aufblitzen, trafen besser und gingen mit einer 19:17-Führung in die Pause. Danach war der THW deutlich aggressiver, packte mit den erfahrenen Zeitz, Christian Sprenger und Blazenko Lackovic in der Deckung zu, spielte variabler und mit viel mehr Tempo. Nikola Bilyk machte auf der Spitze der 3:2:1-Abwehr eine gute Figur, auch Andreas Wolff, ab der 19. Minute auf der Platte, war nun drin. Der deutsche Nationalkeeper sollte eigentlich nicht spielen, sondern nach Olympia so viel wie möglich pausieren. Doch das sah er anders. "Ich habe am Dienstag mit der Mannschaft gegessen und hatte dann Lust, mit den Jungs zu spielen", erklärte Wolff. "Dann habe ich Trainer Alfred Gislason eine SMS geschrieben - und er hat gesagt, wenn ich will, kann ich kommen." Zwölf Paraden zeigte der Hüne gestern, genoss den ersten echten Einsatz mit seinem neuen Team. "Solche Spiele sind Gold wert. Ich bin froh, dass ich die Chance genutzt habe, die Abläufe zu üben." Auch Raul Santos, Neuzugang vom VfL Gummersbach, spielte sich in der zweiten Halbzeit frei. Nach einem Siebenmetertreffer im ersten Durchgang erzielte nach der Pause neun Treffer, narrte Tom Landgraf im Altenholzer Tor mit immer neuen Wurfvarianten. Auch weil alle THW-Spieler mindestens einmal trafen, gewannen die Zebras ihre Generalprobe verdient mit 39:27. "Es ist noch ein bisschen Sand im Getriebe, aber das ist okay. Die Jungs sind müde von der Vorbereitung", sagte ein zufriedener Andreas Wolff. Sebastian Firnhaber, in der Vorbereitung noch mit den Zebras unterwegs, hingegen war trotz ansprechender Leistung nicht glücklich. "Wir haben noch viel zu verbessern, hinten raus hat uns die Disziplin gefehlt. Aber zum Saisonstart werden wir topfit sein", sagte er. Der THW hat nicht mehr so viel Zeit: Am Wochenende steht die erste Runde des DHB-Pokals in Hamm/Westfalen an, Gegner am Sonnabend ist der VfL Fredenbeck. (Von Niklas Schomburg, aus den Kieler Nachrichten vom 25.08.2016)