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ZEBRA: Der Weg zu Olympia-Gold

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ZEBRA: Der Weg zu Olympia-Gold

Nach acht Jahren Olympia-Abstinenz waren die deutschen Handballer gespannt, auf welche Konkurrenten sie in Rio treffen würden. Und am Ende dürften die Europameister froh über die Vorrundengegner sein, denn die "Bad Boys" bekommen des in der Vorrunde der Olympischen Spiele mit machbaren Gegnern zu tun. Bei der Gruppenauslosung in Rio de Janeiro blieben dem Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson unter anderem Weltmeister Frankreich, Dänemark und Kroatien erspart.

Olympia-Turnier vom 6. bis 21. August

In der Gruppe B treffen die Deutschen auf Polen, Ägypten, Schweden, Slowenien und Olympia-Gastgeber Brasilien. Dies ergab die Auslosung in der Future-Arena in Rio de Janeiro, wo vom 6. bis 21. August das Olympische Handballturnier ausgetragen wird. Die Glücksfee war ein alter Bekannter: Der frühere Hamburger Bundesligaprofi und brasilianische Nationalspieler Bruno Souza hatte das Männerturnier der Olympischen Spiele ausgelost. Und er bescherte Weltmeister und Olympiasieger Frankreich eine deutlich schwerere Gruppe als dem Europameister - mit den Mitfavoriten Dänemark und Kroatien, Vize-Weltmeister Katar sowie Argentinien und Tunesien. Die jeweils vier besten Mannschaften beider Gruppen ziehen ins Viertelfinale ein - und dorthin will die DHB-Auswahl auf jeden Fall. "In unserer Gruppe sind viele Mannschaften auf Augenhöhe. Nach unseren zuletzt gezeigten Leistungen kann das Ziel nur Viertelfinale heißen", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning in einer ersten Reaktion.

"Wünsche mir Auftaktspiel gegen Brasilien"

Bundestrainer Dagur Sigurdsson freut sich auf OlympiaBundestrainer Dagur Sigurdsson sprach nach der Auslosung von einer "interessanten Gruppe. Einige dieser Mannschaften kennen wir gut, auf andere müssen wir uns intensiver vorbereiten. Die Schweden sind auf einem guten Weg, Slowenien und Polen sind sowieso starke Mannschaften, aber auch Gastgeber Brasilien und Afrikameister Ägypten können an einem guten Tag jeden dieser Gegner schlagen." Vor allem auf das Duell mit den Gastgebern freut sich Sigurdsson: "Ich bin auf die Reihenfolge unserer Spiele gespannt. Wenn ich es mir aussuchen könnte, wünschte ich mir ein Auftaktspiel gegen Brasilien."Erstes Ziel ist für den 43-Jährigen ebenfalls der Einzug ins Viertelfinale, auch wenn das nicht einfach werde. Aber: "Wir hoffen natürlich, richtig weit zu kommen, denn wir sind sicherlich als Europameister einer der Favoriten", weiß Sigurdsson um die neue Wahrnehmung seiner "bad boys". Generell sieht der Isländer sein Team jedoch im Mittelfeld: "Es gibt drei, vier Mannschaften, die sind besser als wir, und drei, vier, die sind schlechter als wir. Also liegen wir irgendwo in der Mitte. Vorrangig müssen wir sehen, welches Personal wir zur Verfügung haben."

Nur Roggisch und Sigurdsson mit Olympia-Erfahrung

Bis zur endgültigen Nominierung im Sommer hat Sigurdsson in dieser Frage nun die Qual der Wahl: Aus rund 35 Kandidaten aus dem erweiterten Umfeld der Nationalmannschaft muss er zunächst einen vorläufigen 28er-Kader bestimmen, der sich dann unmittelbar vor den Olympischen Spielen noch einmal auf 14 Spieler plus einen Ersatzmann reduzieren wird. Sicher ist lediglich, dass im deutschen Kader kein Spieler stehen wird, der bereits Olympia-Erfahrung mitbringt. Denn Sigurdsson und sein Teammanager Oliver Roggisch sind die einzigen Akteure im Team Deutschland, die schon als Spieler bei Olympischen Spielen dabei waren: Roggisch mit der DHB-Auswahl 2008 in Peking, Sigurdsson mit Island 2004 in Athen. "Olympia ist super- schön", beschreibt der Isländer seine Vorfreude auf Rio, schränkt aber auch ein: "Es gibt vieles, was einen ablenken kann. Deswegen ist es die Hauptaufgabe jedes Trainers, seine Mannschaft immer zu fokussieren. Aber nach den Erfahrungen bei der EM in Polen gehe ich davon aus, dass wir die am meisten fokussierte Mannschaft stellen werden." Das wird Sigurdsson seinem Team in Rio vorleben: "Wenn ich Olympia einmal genießen will, fahre ich irgendwann einmal als Tourist dahin."

Erste Olympia-Teilnahme seit acht Jahren

Vor acht Jahren - bei ihrer bis dato letzten Olympia-Teilnahme – war die DHB-Auswahl überraschend als amtierender Weltmeister in der Vorrunde gescheitert, 2004 in Athen hatte die Mannschaft als amtierender Europameister die Silbermedaille nach einer Finalniederlage gegen Kroatien gewonnen.