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ZEBRA: Niklas Landin – Gekommen, um zu gewinnen

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ZEBRA: Niklas Landin - Gekommen, um zu gewinnen

Gekommen, um zu gewinnen: Niklas Landin ist zweifelsohne einer der besten Torhüter der Welt. Nach seinem Wechsel zum THW Kiel will der Däne dies nun mit Titeln untermauern.

Wer Niklas Landin während der Siegerehrung des "Pixum Super Cups" im August zugesehen hat, könnte meinen, es sei der Champions-League-Pokal, den er gerade mit seinem neuen Verein gewonnen hatte - so stolz hielt er die Trophäe in den Händen, so interessiert schaute er sie an. Es ist zwar wahrlich nicht der erste Titel und ganz sicher auch nicht der wichtigste Triumph seiner Karriere, aber es war sein erster Erfolg im Trikot des THW Kiel.

"Gute Entscheidung, nach Kiel zu kommen

Landins Transfer von den Rhein-Neckar Löwen aus Baden-Württemberg nach Schleswig-Holstein war wohl eine der wichtigsten personellen Handball-Entscheidungen der vergangenen Saison. Dass seine Heimat Dänemark von Kiel aus nur einen Katzensprung entfernt ist, war für ihn nur ein Beweggrund, seinen Wohnsitz an die Förde zu verlegen - gemeinsam mit Lebensgefährtin Liv und dem sechs Monate alten Sohn Pelle. "Es war eine gute Entscheidung, nach Kiel zu kommen. Wir haben es jetzt nicht mehr so weit nach Hause zur Familie. Wenn ich mit der Mannschaft unterwegs bin, kann meine Freundin mit unserem Sohn auch mal nach Dänemark fahren. Das war von Heidelberg aus nicht möglich." Der Wunsch, endlich einmal als heimischer Spieler in die Sparkassen-Arena einzulaufen und noch mehr Trophäen in den Händen halten zu dürfen, waren aber genauso ausschlaggebend, ein Zebra zu werden. 

Kapitän der Nationalmannschaft

Seit 2012 stand der Däne im Dienste der Löwen und war seither eine der tragenden Säulen, auf denen der Erfolg der vergangenen Jahre basierte - man gewann den EHF-Pokal und gab sich im Meisterschaftsrennen meist nur knapp den Zebras geschlagen. Zu den Mannheimern kam Landin als Top-Talent vom dänischen Klub BSV Bjerringbro/Silkeborg, nach Kiel kommt er als einer der Weltbesten seines Fachs - und als Kapitän der dänischen Nationalmannschaft. Er debütierte 2008 für sein Land und konnte seitdem zweimal WM-Silber, einmal EM-Silber und 2012 in Serbien den Europameistertitel in Empfang nehmen. 

Stoische Ruhe

Kein Wunder also, dass Landins Wechsel nach Norddeutschland für große Aufregung in der Handballwelt sorgte. Der Rummel um seine Person tut der Leistung des 26-Jährigen allerdings keinen Abbruch. Er gehört zu der Torhüter-Fraktion, die nicht mit aufgeregten Schreien oder großen Wortmeldungen von sich reden machen, sondern nur mit Paraden. Dem einen oder anderen Zuschauer stellt sich angesichts der Flexibilität seiner Beine, der stoischen Ruhe und der Geduld, mit der er den Schützen begegnet, das ein oder andere Mal die Frage, ob Landin nicht vielleicht ein Stündchen Yoga in sein tägliches Trainingspensum einbaut.

"Das ist ein super Team"

Doch zu der Stärke, die ihn ausmacht, musste Landin erst wieder komplett zurückfinden. Ein halbes Jahr lang plagte er sich mit einer Schambeinentzündung herum, mit der er sich trotz Schmerzen bis zum Saisonende ins Tor der Rhein-Neckar Löwen stellte. In Kiel angekommen hieß es in den ersten Wochen daher, erst einmal wieder richtig fit zu werden, bevor er mit seinen neuen Teamkollegen trainieren konnte. Probleme, ins Gefüge zu finden, hatte er trotz der fehlenden Präsenz im Mannschaftstraining nicht. "Wir haben in den vergangenen Jahren so oft gegeneinander gespielt, dass ich das Gefühl habe, alle schon länger zu kennen. Das ist ein super Team", so der 2,01-Meter-Mann. 

"Hier zu spielen ist besonders schön"

Seine Sparkassen-Arena-Premiere feierte Niklas Landin beim Unser-Norden-Cup: "Als Teil des THW Kiel hier spielen zu dürfen, ist besonders schön", schwärmte der charismatische Neuzugang nach seinem ersten Spiel im neuen Zuhause. Und für den einen oder anderen Pokal mehr in der Sammlung ist auch noch Platz... (Aus dem Arena-Magazin "ZEBRA" zum Bundesliga-Heimspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf am 02.09.2015)

Niklas Landin über ...

Ein Moment, den Niklas Landin mag: Das direkte Duell beim SiebenmeterSiebenmeter Ich mag Siebenmeter - da zählt das Spiel eins gegen eins, der Rest ist in dem Moment egal. Wenn ich als Torwart den Ball halte, kann das Spiel wieder völlig anders sein. Am liebsten stehe ich schon im Tor, wenn der Siebenmeter-Pfiff kommt - von der Bank aus kalt ins Tor zu kommen, ist immer etwas schwierig. Vaterfreuden Vater zu sein ist richtig schön. Mein Sohn Pelle ist jetzt sechs Monate alt, und wenn ich nach Hause komme, lacht und strahlt er mich an. Und: Er will von mir nichts vom Handball wissen. Wenn ich mit ihm zusammen bin, kann ich super entspannen. Tore werfen Ich bin froh mit meiner Rolle als Torwart, aber wenn der Trainer sagt, geh nach vorne, dann mache ich das natürlich auch. Ich spiele gerne Beachhandball und bin dann nur im Angriff. Da kann man gut seine Aggressionen rauslassen… Skandinavisches Design Wenn man jung ist und wenig Geld hat, ist es natürlich schwierig, sich teure Desig- nermöbel zu kaufen. Mein Interesse an skandinavischem Design ist daher erst in den vergangenen Jahren sehr gewachsen. Als ich nach Kiel gezogen bin, habe ich mir ein paar schöne neue Stühle gekauft. Magnus Landin Mein Bruder Magnus ist 20 Jahre alt und hat bei Kolding-Kopenhagen in der ersten dänischen Liga eine unglaubliche Entwicklung durchgemacht. Er ist 1,98m, was ja eher untypisch für einen Linksaußen ist, und hat einen langen Arm. Als Torwart ist man das von der Position nicht gewöhnt. Im Juni hat er sein erstes Länderspiel für unsere A-Mannschaft absolviert. Ich würde gerne irgendwann einmal mit ihm in einem Verein spielen.