fbpx

KN: Ein Tag mit Traumpässen

Bundesliga

KN: Ein Tag mit Traumpässen

Kiel. Der THW Kiel bleibt Spitzenreiter SG Flensburg-Handewitt in der Handball-Bundesliga auf den Fersen. Am Sonntag feierten die Zebras ihren (wettbewerbsübergreifend) 13. Sieg in Folge, besiegten den Bergischen HC souverän mit 32:24 (siehe auch THW-Spielbericht). Nikola Bilyk war dabei mit zehn Treffern erfolgreichster Kieler Schütze.

Der THW Kiel besiegt den Bergischen HC mit 32:24 - Zehn Bilyk-Tore

Rückkehr ins "Wohnzimmer" Sparkassen-Arena: Seit dem 28. März hatte der THW kein Heimspiel, lässt sich in der Anfangsphase tragen, prescht mit einer effektiven 3:2:1-Deckung nach vorn. Dreimal Patrick Wiencek, zweimal Harald Reinkind, einmal Bilyk - 6:2 (9.). BHC-Coach Sebastian Hinze reagiert, ersetzt Fabian Gutbrod durch Tomas Babak. Alfred Gislason auf der Trainerbank der Kieler auch: Der in der Woche krankheitsgeschwächte Domagoj Duvnjak geht vom Feld, die Abwehr steht jetzt in einer 6:0-Formation.

Die Folge: Reibungsverluste, schwache zwölf Minuten, ein verworfener Siebenmeter (Ekberg an die Latte/14.), ein Wechsel im Tor, wo Niklas Landin den Platz von Andreas Wolff einnimmt (22.), der Ausgleich des BHC (10:10/23.). Alles auf Null, alles beginnt von vorne. Ab jetzt ist die Dominanz der Zebras erdrückend. Landin meldet sich mit fünf starken Paraden bis zur Pause zu Wort. Im Rückraum zieht jetzt Miha Zarabec die Fäden. Der Slowene ist im Traumpass-Modus, bedient zweimal mit traumwandlerischer Sicherheit Hendrik Pekeler am Kreis zum 12:10 (24.) und 17:11 (30.). An einem Sieg des Rekordmeisters zweifelt niemand mehr.

In Halbzeit zwei stottert der THW-Motor ganz kurz, doch dann macht Zarabec mit hoher Passgeschwindigkeit und feinem Auge einfach weiter, sieht Pekeler (19:15/36.), setzt Nikola Bilyk in Szene. Der 22-jährige Österreicher ist "on fire" wie ein Hochofen, hat bis zur Mitte des zweiten Abschnitts bereits neun seiner zehn Treffer erzielt (26:18/48.), stapelt später sympathisch tief: "In dieser Phase der Saison ist es völlig egal, wer die Tore macht. Wichtig ist, dass wir eine gute Leistung bringen und unsere Spiele gewinnen."

Wer ein Haar in der Suppe sucht, wird auf den Außenpositionen fündig. Das Kieler Spiel ist an diesem Tag nicht eben breit angelegt. Niclas Ekberg auf der rechten Seite hat mit vier Fehlversuchen bei vier Würfen einen schlechten Tag erwischt. Rune Dahmke und der eingewechselte Ole Rahmel wissen zu überzeugen. In erster Linie drücken jedoch Bilyk und die Kreisläufer dem Spiel ihren Stempel auf. Pekeler und Patrick Wiencek treffen elfmal. "Die Trainer wollen, dass wir viel über den Kreis spielen, aber wir werden nicht in allen Spielen so viel mit Bällen versorgt", sagt Nationalspieler Pekeler. 

Nach Ole Rahmels 32:24 per Tempogegenstoß ist Schluss. Beim BHC ist man nicht "hundertprozentig zufrieden" (Torwart Christopher Rudeck). Beim THW werden am Nachmittag die Hoffnungen auf einen Flensburger Ausrutscher in Göppingen enttäuscht. Umso mehr wünscht THW-Trainer Alfred Gislason den Bergischen, dass sie ab jetzt "mit einer weißen Weste" aus der Saison gehen. Am letzten Spieltag empfängt der Bergische HC ausgerechnet die SG Flensburg-Handewitt.

(Von Tamo Schwarz und Merle Schaack, aus den Kieler Nachrichten vom 29.04.2019, Foto: Sascha Klahn)