REINKIND: "KOPF AUSSCHALTEN UND DURCHZIEHEN"

Jonathan Edvardsson kam aus Schweden

Schritt für Schritt wollen sich die Kieler von den unguten Gefühlen der vergangenen Wochen verabschieden und wieder in die Spur finden. Unterstützung von den Rängen wird auch am Sonntag nötig sein, denn die TSV Hannover-Burgdorf will am Sonntag nach und der klaren 25:32-Niederlage am Donnerstagabend in Leipzig in Kiel "ein anderes Gesicht zeigen", wie es die Niedersachsen auf ihre Homepage ankündigten. Zuvor hatten die "Recken" mit zwei Siegen in Folge einen schwierigen Saisonstart - aus sechs Partien nahm man nur beim 28:20 gegen den Bergischen HC Zählbares mit - in einen Aufwärtstrend umgewandelt: Beim starken HC Erlangen gewann Hannover mit 35:31 und legte eine Woche später auch einen Sieg gegen GWD Minden nach. Der Auftakt in die neue Spielzeit geriet auch deshalb etwas holprig, weil die TSV mit großer Verletzungssorgen zu kämpfen hat. Vor allem die Verletzungen von Torhüter Domenico Ebner (Rippenbruch) und bei dem von IK Sävehof an die Leine gewechselten Spielmacher Jonathan Edvardsson (doppelter Bänderriss) machen den Recken aktuell zu schaffen. Dabei war gerade Edvardsson als Nachfolger für Alfred Jönsson - ein reiner Schweden-Tausch - fest eingeplant. Jetzt können – ja fast müssen – andere Spieler, wie die beiden 20-jährigen Youngster Veit Mävers und Martin Hanne durchstarten.

CHRISTIAN PROKOP IST WIEDER DA

Neuer Mann an der Seitenlinie: Christian Prokop

Der prominenteste Neuzugang steht bei den Niedersachsen aber an der Seitenlinie: Nach 17 Monaten Pause kehrte Christian Prokop in die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga zurück. Der ehemalige Bundestrainer ist neu auf der Bank bei der TSV Hannover-Burgdorf und folgte auf den Spanier Carlos Ortega, den es im Sommer zurück zu seinem Stammverein FC Barcelona zog. Vier Jahre hatte Ortega an der Leine sehr erfolgreich Impulse der spanischen Handballschule gesetzt. Jetzt sind die Dienste des Entwicklers Prokops gefragt, denn inzwischen hat sich der 42-Jährige, der einst den Aufstieg Leipzigs zu einem etablierten Erstliga-Club verantwortete, in Hannover eingelebt und sich auch wieder mit dem Tagesgeschäft Bundesliga vertraut gemacht.

MARTINOVIC BESTER TORSCHÜTZE

Ivan Martinovic konnte bisher am häufigsten jubeln

Natürlich ist der erfahrene Kapitän Fabian Böhm (32) als Rückraumspieler einer der Anker im System Prokop. Eine weitere Säule ist der ehemalige Leipziger Bastian Roschek, mit dem der "Handballtrainer aus Leidenschaft" (Prokop über Prokop) bereits bei den Sachsen zusammenarbeitete. Zudem zogen die Hannoveraner immer wieder einige Spieler aus dem eigenen Talentschuppen in den Bundesligakader hoch. Mit Erfolg, wie die Siege gegen Erlangen und Minden bewiesen. Bester Torschütze der Niedersachsen ist Rückraum-Linkshänder Ivan Martinovic, der bis dato 43 Treffer erzielte.Ihm folgt Rechtsaußen und Bald-Flensburger Johan Hansen (38).