fbpx

KN: Eine Handball-Farce

Champions League

KN: Eine Handball-Farce

In regelmäßigen Abständen entgegnen die Kollegen: "Stell’ Dir vor, das wäre Fußball..." Gut, stellen wir uns also vor, beim Fußball würden ein Bundesliga-Livespiel in der ARD und das Achtelfinale der Champions League terminlich kollidieren. Undenkbar! Beim Handball nicht.

Ein Kommentar von KN-Sportredakteur Tamo Schwarz

Handball, diese Sportart, die immer wieder mit kuriosen Begebenheiten und Dilettantismus, jedoch selten mit fortschreitender Professionalität von sich reden macht. Die höchste Eskalationsstufe ist erreicht. Was denkt sich die Europäische Handballföderation (EHF) eigentlich? Zugegeben, THW und Löwen haben dem ARD-Termin für das Bundesliga-Spitzenspiel zugestimmt. Ein Spiel, das zwei bis drei Millionen Zuschauer erreichen wird und damit wohl mehr als alle Achtelfinal-Spiele der Königsklasse zusammen.

Aber die EHF hat einen Zeitraum von Mittwoch bis Sonntag für das Achtelfinal-Hinspiel der Zebras in Szeged vorgegeben, will sich nun aber auf keinen anderen Termin einlassen. Noch nicht einmal auf einen Anpfiff am Sonntag, dabei wären zwei Partien innerhalb von 24 Stunden auch schon so eine für den Handball typische Farce. Der Grund sind ungarische TV-Verträge. Jetzt will die EHF den Tausch des Heimrechts. Dieses Privileg, das sich der THW mit Haut, Herz und Haaren in Paris erkämpft hat. Wie soll man das Trainer, Spielern, Fans vermitteln? Ansonsten wird am 24. März gespielt, muss die ARD-Ãœbertragung abgesagt werden. So oder so: eine Bankrotterklärung. Stell' Dir vor, das wäre Fußball ...

(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 07.03.2018, Foto: Archiv / Sascha Klahn)