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Hinein in die Königsklasse: THW Kiel startet beim HC Meshkov Brest

Champions League

Hinein in die Königsklasse: THW Kiel startet beim HC Meshkov Brest

Europas Königsklasse steht in den Startlöchern, und auch für den THW Kiel beginnt jetzt die Saison in der EHF Champions League! Zum Auftakt haben die Kieler eine der beschwerlichsten und sportlich fordernden Reisen vor der Brust - am Mittwoch sind sie beim letztjährigen Viertelfinalisten HC Meshkov Brest gefordert. Anwurf in der Victoria Sportshall ist um 18:45 Uhr, DAZN überträgt die Partie wie schon im vergangenen Jahr live. Erstmals seit einiger Zeit wird der THW Kiel bei ausgewählten Partien in der Königsklasse auch wieder im Free-TV live zu sehen sein: ServusTV Deutschland zeigt das Auftaktspiel der Zebras in Brest ebenfalls in kompletter Länge.

Neuntes Aufeinandertreffen beider Mannschaften

Für die Kieler beginnt die "Mission EHF Champions League" am Dienstagmittag: Von Kiel aus geht es mit dem Flugzeug nach Warschau, von dort mit dem Bus über die EU-Außengrenze von Polen zu Belarus weiter in die beinahe direkt hinter dem Grenzübergang liegende 350.000-Einwohner-Stadt. In dieser sind die Kieler in den vergangenen Jahren schon so etwas wie Stammgäste geworden: Zum neunten Mal treffen beide Teams am Mittwoch aufeinander, sieben der bisherigen Spiele konnten die Zebras für sich entscheiden (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv). Beim bisher letzten Auftritt im März 2020 bekam die weiße THW-Weste allerdings Flecken: In Brest verloren die Kieler mit 30:33 (siehe Spielbericht), scheiterten dabei oft an Keeper Ivan Matskevich und hatten dem Sturmlauf des damals elf Mal erfolgreichen Rechtsaußen Mikita Vailupau im siebten Spiel innerhalb von 21 Tagen nur noch wenig entgegenzusetzen.

Vailupau bereits wieder in Top-Form

Einer der erfolgreichsten Königsklassen-Torschützen: Mikita Vailupau

Damals an der Seitenlinie beim HC Meshkov Brest: Der ehemalige Kieler Raul Alonso, der die Mannschaft im vergangenen Jahr zum bisher größten Triumph auf europäischer Ebene führte. Für das Team aus dem östlichen Teil Belarus' war erst im Viertelfinale der EHF Champions League Endstation, als man zu Hause mit 29:33 und auswärts mit 28:40 dem späteren Sieger FC Barcelona unterlag. Während sich Alonso im Sommer aus Belarus verabschiedete, der 42-Jährige kehrte zurück in die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga und ist jetzt als Sportdirektor verantwortlich beim HC Erlangen, werden Matskevich und Vailupau auch am Mittwoch erneut gegen den THW Kiel antreten. Vailupau, im vergangenen Jahr mit 93 Treffern trotz zwei weniger absolvierten Partien gemeinsam mit Barccelonas Dika Mem zweitbester Torschütze der EHF Champions League hinter Nantes' Valero Rivera, knüpft derweil bereits nahtlos an die Leistungen des Vorjahres an: Als einziger Spieler wurde er ins Allstar-Team des Final4 in der multinationalen Seha-League berufen.

Neues Duo an der Seitenlinie

Kam aus Frankreich: Baptiste Bonnefond

Brest verlor das Halbfinale bei diesem Turnier im Siebenmeter-Werfen gegen den HC PPD Zagreb, der in der Gruppenphase der EHF Champions League erneut Gegner des THW Kiel und der Mannschaft von Neu-Trainer Daniel Gordo sein wird. Der 39-Jährige, nach Manolo Cadenas und Alonso der dritte Trainer von HC Meshkov Brest aus Spanien, machte sich als Nationaltrainer Brasiliens und des spanischen Erstligisten Ademar Leon einen Namen. "Wir geben jungen, talentierten Trainern eine Chance", sagte Sportdirektor Pavel Bashkin auch im Hinblick auf den neuen, portugiesischen Co-Trainer Nuno Farelo. Bashkin weiter: "Wir freuen uns auf die Saison. Nach dem Erreichen des Viertelfinales im vergangenen Jahr wollen wir jetzt unter den besten Teams Europas Fuß fassen." Und das im 20. Jahr des Club-Bestehens - ein Grund zum Feiern in Brest, zumal das Team mit dem Gewinn der achten Meisterschaft in Folge auch national die Erwartungen erfüllte.

Drei Neuzugänge

Neuzugang aus Szeged: Stanislav Kasparek (r.)

Damit dies auch so bleibt, wurden insgesamt drei Neuzugänge verplichtet: Der linke Rückraumspieler Baptiste Bonnefond kam von Pays d'Aix UC aus Frankreich, vom letztjährigen Kieler Achtelfinal-Gegner Pick Szeged kam Stanislav Kasparek (rechter Rückraum) und mit Dzmitry Datchuk kehrte der zuvor an BGUFK-SKA ausgeliehene Kreisläufer zurück nach Brest. Allerdings musste der HC Meshkov auch den Weggang von vier Spielern verkraften: Simon Razgor (RK Maribor Branik), Alexander Shkurinskiy (HBC Nantes), Sandro Obranovic (HC PPD Zagreb) und Marko Panic (Montpellier HB) schlossen sich anderen Clubs an. Aber: Mit Vailupau, Stas Skube und Ivan Pesic gelang es den Club-Verantwortlichen, auch bei anderen Vereinen begehrte Leistungsträger zu halten. "Die Champions League ist ein ganz besonderes Turnier", sagt Kapitän Ivan Pesic, der in seine achte Saison in Brest startet, "ich habe immer eine große Motivation, gegen die besten Teams und Spieler der Welt zu spielen."

DAZN und ServusTV Deutschland übertragen live

THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi sieht in einer erfolgreichen Gruppenphase "den Schlüssel zum Erreichen des EHF Final4. Gerade wenn man sieht, welche Gegner aus der anderen Gruppe in der K.o.-Runde auf uns zukommen können." Das Achtelfinale würden sich die Zebras daher gerne ersparen, wofür Platz eins oder zwei in der Gruppe nötig wäre. "Das Auswärtsspiel in Brest ist also bereits eine Schlüsselpartie." Diese wird um 18:45 Uhr (MESZ) in der Sportshall Victoria von den beiden türkischen Unparteiischen Kursad Erdogan und Ibrahim Özdeniz angepfiffen, für die EHF reist der Delegierte Victor Poladenko (Russland) nach Belarus. THW-Fans in Deutschland können das Auftaktspiel der "Zebras" in der EHF Champions Leauge wie gehabt beim Online-Streamingdienst DAZN.com sowie erstmals auch bei "ServusTV Deutschland" im Free-TV live verfolgen. Weiter geht's in der Königsklasse, Kiel!