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THW nach Sieg in Drammen in der Gruppenphase

EHF-Pokal

THW nach Sieg in Drammen in der Gruppenphase

Der THW Kiel hat die Gruppenphase des EHF-Cups souverän erreicht. Eine Woche nach dem klaren 34:23-Hinspielerfolg in eigener Arena gewannen die "Zebras" auch die zweite Partie gegen den norwegischen Pokalsieger Drammen HK deutlich. Vor 1527 Zuschauern in der "Drammenshallen" war Sebastian Firnhaber mit 8 Treffern erfolgreichster Torschütze der Kieler beim 36:18 (17:9)-Sieg. Auf welche drei Gegner der THW Kiel in der Gruppenphase, die hauptsächlich im Februar und März des kommenden Jahres ausgetragen werden wird, trifft, entscheidet sich am Donnerstag in Wien: Um 11 Uhr werden die Gruppen ausgelost, ehftv.com überträgt live im Online-Stream. 

Starke Defensive ermöglicht Traumstart

Rune Dahmke auf dem Weg zu einem seiner vier Treffer.

THW-Trainer Alfred Gislason musste in Drammen, das die Kieler mit winterlichen Temperaturen empfing, auf Rechtsaußen Niclas Ekberg verzichten. Der Schwede blieb wegen eines grippalen Infekts in Kiel, von einer Magen-Darm-Grippe geschwächt ging Magnus Landin in die Partie. Diese wollten so viele Zuschauer sehen, dass die Gastgeber kurz vor Anpfiff in Windeseile noch eine weitere Hintertor-Tribüne errichteten. Vor den 1527 Fans, unter denen die gut 60 mitgereisten aus Kiel über 60 Minuten als Stimmungsmacher fungierten, legten die Zebras los wie die Feuerwehr: Der THW lag von Beginn an in Führung, beim 2:3 durch einen Siebenmeter von Horgen hatte Drammen zum letzten Mal direkten Kontakt zum THW Kiel. Dann verwandelte Marko Vujin einen Siebenmeter, ehe der starke Nikola Bilyk einen Hüftkracher ins Netz jagte, dem der ebenfalls starke Niklas Landin bereits Parade Nummer vier folgen ließ: Wienceks Gegenstoß folgte Rune Dahmkes Konter, ehe Nilsson mit ordentlich Schwung bereits das 8:2 erzielte. 

Souveräne Pausenführung

Harald Reinkind wurde mit Extra-Applaus in Norwegen begrüßt - und traf vier Mal gegen seine Landsleute.

Als DHK-Trainer Kristian Kjelling nach 18 Minuten schon seine zweite Auszeit nahm, war der THW Kiel bereits auf 12:2 enteilt. 15 Minuten hatte die Kieler Abwehr nicht einen Torerfolg der Norweger zugelassen - eine ganz starke Vorstellung der Zebraherde, in der Gislason früh mit den ersten Wechseln beginnen konnte, um die Spielzeit angesichts der kommenden Aufgaben auf viele Schultern zu verteilen. Davon profitierte auch Firnhaber, der bereits in der zehnten Minute Wiencek ablöste, hinten ackerte und vorne regelmäßig traf. Zur Pause führten die Zebras souverän mit 17:9, hatten bis auf  Andreas Wolff, Steffen Weinhold und Domagoj Duvnjak, die beiden Rückraumspieler wurden komplett geschont, alle einsatzbereiten Spieler aufs Feld gebracht.

Ungefährdeter Erfolg

Auch in den zweiten Durchgang starteten die Zebras spektakulär: Firnhaber erzielte in Unterzahl das 18:9, Bilyk legte dem jungen Kreisläufer wenig später das 19:10 auf, das "Flamme" per Heber edel verwandelte - und dafür Szenenapplaus des fairen Publikums bekam. Weil auch Wolff, der zur Pause für Landin zwischen die Pfosten ging, spektakuläre Paraden am Fließband ablieferte und die Kieler Deckung weiter auf schnellen Beinen agierte, zog der THW Kiel weiter davon: Die Gegenstöße, zumeist über Firnhaber gespielt, liefen wie eine gut geölte Maschine. Ãœber Reinkinds Zehn-Meter-Geschoss zum 25:12 (41.), Nilssons Kracher zum 28:14 und Firnhabers 29:15 nach tollem Nilsson-Pass setzten sich die Zebras mit Marko Vujins wuchtigem Rückraum-Doppelpack auf 31:15 ab. Mit weiteren drei Toren in Folge von Vujin, Rahmel und Dahmke, der aus dem Rückraum krachend traf, schraubten die Zebras das Ergebnis auf 36:14. Die Fans feierten mit lauten Gesängen, und die Spieler in Schwarz-Weiß hatten sichtlich Spaß am ersten EHF-Auswärtsauftritt nach 14 Jahren. Und sie konnten trotz der Reisestrapazen ein wenig Kräfte sparen für den folgenden Pokal-Kracher am DIenstag.

Dienstag K.o.-Spiel gegen Melsungen

Riesen-Unterstützung: Gut 60 Fans bildeten auch in Norwegen die "weiße Wand"

Denn bereits mit dem Schlusspfiff in Drammen begann für die Kieler die Vorbereitung auf das vielleicht wichtigste Spiel im November: Am Dienstag kommt die MT Melsungen zum Viertelfinal-K.o.-Spiel im DHB-Pokal in die Sparkassen-Arena. Die Zebras werden erst am späten Montagnachmittag wieder in Kiel zurückerwartet, für sie geht es aus dem Mannschaftsbus direkt in die Halle zum Abschlusstraining. "Das Viertelfinale wird ein richtiges Saison-Highlight", sagt Viktor Szilagyi, Sportlicher Leiter des THW Kiel. "Es ist für uns das dritte Spiel in sechs Tagen, und wir alle wollen nach Hamburg zum ,REWE Final Four'. Unsere Mannschaft braucht am Dienstag jeden THW-Fan und eine fantastische Kulisse, die uns in jeder Situation des Spiels hilft." Auch Domagoj Duvnjak freut sich auf das alles-oder-nichts-Spiel - und hofft ebenfalls auf die Unterstützung der "weißen Wand": "Wir und die Fans müssen Melsungen vom Eintreffen in der Arena bis zum Schlusspfiff zeigen, dass wir es sind, die nach Hamburg wollen. Die 'weiße Wand' kann uns helfen - und sie muss Druck auf den Gegner machen", fordert der Kapitän auch vollen Einsatz auf den Rängen. Für die Partie, die ausschließlich live in der Arena zu sehen sein wird, gibt es noch Eintrittskarten an allen bekannten Vorverkaufsstellen, bei den Kieler Nachrichten, bei CITTI, in den famila-Märkten und im Ticketcenter der Sparkassen-Arena, das am Spieltag bis zum Anpfiff um 19 Uhr geöffnet hat, sowie online unter www.thw-handball.de/tickets. Fans von 6 bis 16 Jahren und Studierende erhalten 5 Euro Rabatt auf ihr Ticket. Nach dem Spiel wird der Sportliche Leiter Viktor Szilagyi in der Fan-Arena zum Live-Interview erwartet. Auf geht's in die Arena, Kiel!

Statistik: EHF-Cup, 3. Qualifikationsrunde, Rückspiel, 18.11.18: Drammen HK (NOR) - THW Kiel: 18:36 (9:17)

Drammen HK: Akerli (1.-17., 37.-60, 2 Paraden), Rajkovic (17.-37., 2 Paraden); Alm (1), Spanne, Johannesen, Raastad-Hoel (1), Aalberg (1), Hykkerud (3), Boilesen (2), Vaag (1), Horgen (7/5), Thorsbye, Lillelien (1), Borch (1); Trainer: Kjelling

THW Kiel: N. Landin (1.-30., 6 Paraden), Wolff (31.-60., 9 Paraden); Duvnjak (n.e.), Reinkind (4), M. Landin, Firnhaber (8), Weinhold (n.e.), Wiencek (1), Rahmel (3), Dahmke (4), Zarabec, Vujin (5/2), Bilyk (5), Pekeler, Nilsson (6); Trainer: Gislason

Schiedsrichter: André Philipp Buache / Marco Meyer (SUI)
Strafzeiten: DHK: 1 (Vaag (22.) / THW: 3 (Bilyk (20.), Dahmke (31.), Firnhaber (53.))
Siebenmeter: DHK: 6/5 (Horgen an den Pfosten (53.)) / THW: 2/2
Spielfilm: 0:1, 1:1, 2:3 (4,), 2:12 (18.), 3:13 (19.), 6:13 (23.), 6:15 (25.), 8:15 (28.), 9:17;
9:18, 11:19 (35.), 11:23 (38.), 12:24, 12:26 (43.), 15:28 (47.), 15:31 (49.), 16:31, 16:34 (54.), 18:34 (57.), 18:36. 
Zuschauer: 1527 (Drammenshallen, Drammen (NOR))