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Zurück in den Norden: Hendrik Pekeler wechselt 2018 zum THW Kiel

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Zurück in den Norden: Hendrik Pekeler wechselt 2018 zum THW Kiel

Europameister Hendrik Pekeler wird ab Juli 2018 wieder das schwarz-weiße Trikot des THW Kiel tragen: Der in Itzehoe geborene und in Glückstadt aufgewachsene 25-jährige Kreisläufer und der deutsche Handball-Rekordmeister einigten sich auf einen Drei-Jahres-Vertrag bis zum 30. Juni 2021.

Storm: "Große internationale Erfahrung"

Geschäftsführer Thorsten Storm freut sich auf einen weiteren deutschen Nationalspieler beim THW Kiel: "Hendrik hat sich in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt und ist zu einem klasse Kreisläufer gereift. Er bringt trotz seiner erst 25 Jahre eine große internationale Erfahrung mit und passt hervorragend in unsere junge Mannschaft der Zukunft. Zudem kennt 'Peke' die Stadt und den Verein, er wird sich hier schnell wieder einleben."

Pekeler: "Will Kiel zeigen, dass ich es kann"

"Die Entscheidung, nach Ablauf meines Vertrages bei den Rhein-Neckar Löwen nach Kiel zu gehen, habe ich gemeinsam mit meiner und für meine kleine Familie getroffen", sagt Hendrik Pekeler. "Wir ziehen dann in die Nähe unserer Eltern. Und es war unser gemeinsamer Wunsch, früher oder später wieder zurück in den Norden zu gehen." Das Angebot, seine Karriere ab der Saison 2018/19 bei den "Zebras" fortsetzen zu können, habe ihn aber vor allem aus einem anderen Grund sehr gefreut, ergänzt der 2,03-Meter-Hüne: "Für einen Schleswig-Holsteiner wie mich ist der THW Kiel das Maß aller Dinge und für jeden Handballer einer der besten Vereine der Welt. Ich habe mich bisher bei jeder Mannschaft durchgesetzt - außer damals beim THW Kiel. Ich will mich beweisen und allen Kielern zeigen, dass ich es kann." Ihm sei es wichtig gewesen, früh für Klarheit bei allen Beteiligten zu sorgen, so Pekeler: "Ich bin den Löwen dankbar, dass sie mir die Chance gegeben haben, international zu spielen. Wir haben noch einiges gemeinsam vor, und ich hoffe, dass wir unsere Ziele erreichen!"

Zur Person: Hendrik Pekeler

Hendrik Pekeler wurde am 2. Juli 1991 in Itzehoe geboren. Seine ersten handballerischen Schritte machte er bei der ETSV Fortuna Glückstadt, über den MTV Herzhorn und den Bramstedter TS kam Pekeler als 17-Jähriger 2008 zum THW Kiel. Nach einem Jahr mit Erstspielrecht beim TSV Altenholz feierte der A-Jugend-Europameister am 30. Dezember 2009 gegen die MT Melsungen sein Bundesliga-Debüt im THW-Trikot, ehe er sich am Ende der Spielzeit dem damaligen Zweitligisten Bergischer HC anschloss. Nach zwei Jahren beim BHC und dem Bundesliga-Aufstieg ging es für den Junioren-Weltmeister zum TBV Lemgo. 2015 folgte der Wechsel zu den Rhein-Neckar Löwen, mit denen Pekeler im vergangenen Jahr die Deutsche Meisterschaft feierte. 2012 wurde Pekeler zum ersten Mal in die deutsche Nationalmannschaft berufen. Mit der DHB-Auswahl, für die er bisher 93 Tore in 64 Einsätzen erzielte, triumphierte der Schleswig-Holsteiner 2016 bei der Europameisterschaft in Polen und holte bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die Bronzemedaille.

KN: Hendrik Pekeler 2.0

Kiel/Mannheim. Für Hendrik Pekeler schließt sich ein Kreis – spätestens im Sommer 2018. Der 25-jährige Nationalspieler und Kreisläufer der Rhein-Neckar Löwen kehrt dann zum Handball-Rekordmeister THW Kiel zurück und will ein neues Ende einer Geschichte schreiben, die vor sechs Jahren so unrühmlich geendet hatte. Der 64-malige Nationalspieler (93 Tore) und der THW Kiel einigten sich auf einen Drei-Jahres-Vertrag bis zum 30. Juni 2021. Den Pekeler von damals und den Pekeler 2.0 von heute verbindet nicht viel. Damals war es so: Der Glückstädter Bursche, dieses Wahnsinnstalent, soll für vier Jahre bei den Zebras bleiben. Es werden zwei; eines beim TSV Altenholz und eines in der THW-Bundesligamannschaft mit nur zwei Einsätzen. „Peke“ zieht lieber um die Häuser, dann verpennt der 18-Jährige sogar die Abfahrt zum Champions-League-Spiel in Skopje, unterbricht seine Ausbildung zum Bankkaufmann. Kapitän Marcus Ahlm nimmt den Youngster ins Gebet, doch das Missverständnis endet vorzeitig. 2010 geht der 2,03-Meter-Mann in die Zweite Liga zum Bergischen HC, später zum TBV Lemgo und schließlich zu den Rhein-Neckar Löwen. Der Kreisläufer reift: zum Nationalspieler, zum variablen Abwehrhünen, zum Familienvater. Vor einem Jahr wird die kleine Fine Sophia geboren, Pekeler wird Europameister. Das ist die Brücke zum Heute. „Ich hatte eigentlich nicht gedacht, dass ich diese Chance noch einmal bekomme – wegen damals“, gibt der ruhige Riese mit dem intensiven Blick am Donnerstag im Gespräch mit den Kieler Nachrichten zu. Doch der Norden hat seine Magnetkraft für den Löwen, der in Mannheim auf Anhieb deutscher Meister wurde, nie verloren. Pekelers Familie stammt aus Glückstadt, Freundin Johanna aus Kiel, die Großeltern sind in der Nähe. Das war ein schweres Pfund. „Wir ziehen dann in die Nähe unserer Eltern. Und es war unser gemeinsamer Wunsch, früher oder später wieder zurück in den Norden zu gehen“, sagt Pekeler. Und: „Für einen Schleswig-Holsteiner wie mich ist der THW Kiel das Maß aller Dinge und für jeden Handballer einer der besten Vereine der Welt. Ich habe mich bisher bei jeder Mannschaft durchgesetzt – außer damals beim THW Kiel. Ich will mich beweisen und allen Kielern zeigen, dass ich es kann.“ Das, was damals war: Aus der Welt geschafft. Das sagt auch THW-Coach Alfred Gislason: „Wir haben drüber gesprochen. Es ist ein Neustart. Er war jung, konnte seine schnelle Entwicklung damals nicht verantworten. Jetzt ist Hendrik erwachsen geworden, ist Familienvater, hat die Kurve gekriegt“, sagt der Isländer. Dahmke, Dissinger, Weinhold, Wiencek, Wolff – Pekeler wird der sechste deutsche Nationalspieler bei den Zebras sein, die ihr Verjüngungs- und Umbruch-Konzept mit diesem Transfer sukzessive fortsetzen. „Hendrik hat sich in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt. Er bringt trotz seiner erst 25 Jahre eine große internationale Erfahrung mit und passt hervorragend in unsere junge Mannschaft der Zukunft. Zudem kennt er die Stadt und den Verein, er wird sich hier schnell wieder einleben“, sagt THW-Geschäftsführer Thorsten Storm. Für Pekeler ist der THW der kommenden Jahre ein „interessantes Projekt, in das ich gut hineinpasse“. Seit knapp fünf Jahren bildet er mit Patrick Wiencek in der Nationalmannschaft einen effektiven Riegel, hat sich auch als Spitze einer 5:1-Deckung bewährt. „Abstimmungsprobleme wird es nicht geben.“ Und auch Nachwehen aufgrund seiner WM-Nachnominierung im Januar, die zum Aus von Rune Dahmke führte, gebe es nicht. „Für Rune tat es mir leid. Ich wollte unbedingt in Rouen noch persönlich mit ihm sprechen, das hatte aber wegen der Verspätung meines Zuges nicht geklappt. Aber auch das ist aus der Welt.“ Pekeler habe zuletzt „Riesen-Fortschritte in der Abwehr“ gemacht und sei „noch nicht am Ende seiner Entwicklung“, sagt Alfred Gislason, der „nichts dagegen“ hätte, wenn der Olympia-Bronze-Gewinner von Rio schon im Sommer dieses Jahres an die Förde ziehen würde. Doch zu einer möglichen Ablöse-Regelung mit den Löwen, bei denen Pekeler noch bis 2018 unter Vertrag steht, wollte sich Thorsten Storm nicht äußern, sagt nur: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dort einen so wichtigen Spieler vorzeitig gehen lässt.“ Storm betont auch, dass der Pekeler-Transfer und der 2018 in Kiel auslaufende Vertrag von René Toft Hansen nicht in einem Zusammenhang stünden. „Beide sind Top-Abwehrspieler.“ (Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 03.02.2017)