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KN: Fanclub-Turnier der Zebrasprotten feierte Silberhochzeit

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KN: Fanclub-Turnier der Zebrasprotten feierte Silberhochzeit

Kiel. "Und es geht los in der Begegnung Füchse Berlin gegen den THW Kiel", dröhnt es durch die Wriedt-Halle. Stürmischer Applaus brandet auf, während sich die Spieler ins Turnier stürzen. Auf dem Spielfeld sind aber nicht Rune Dahmke und Rene Toft Hansen oder Paul Drux. Auch Silvio Heinevetter steht nicht im Tor. Es stehen sich die Fans der beiden Vereine gegenüber - und eigentlich ist "gegenüber" auch zu viel gesagt, denn irgendwie spielen sie miteinander.

Beim 25. Kieler-Woche-Fanclubturnier geht es freundschaftlich familiär zu. Seit einem Vierteljahrhundert laden die Zebrasprotten in der Kieler Woche zum großen Turnier zwischen den Fangemeinden ein. Und die kommen aus ganz Deutschland angereist, um ein gemeinsames Wochenende mit viel Spaß und Sport zu verbringen. Ich durfte das Turnier heute eröffnen und bin jedes Jahr wieder fasziniert, was die Fans hier auf die Beine stellen und wie sie gemeinsam feiern - und das trotz aller sportlicher Rivalität", sagte THW-Pressesprecher Christian Robohm. Bei sportlicher Rivalität dachte er leise an die SG Flensburg-Handewitt, deren Fans genau wie die des HSV Handball, des Dessau-Roßlauer HV, aus Berlin und aus Lemgo angereist waren. Rund 250 Teilnehmer waren mit viel Elan und guter Laune dabei, kämpften in der Halle, diskutierten in den Pausen und bis spät in der Nacht bei der obligatorischen Bratwurst vor der Halle. Sicher sind dabei wieder viele Freundschaften entstanden, so wie die von Torsten Hubert (HSV-Fan) und Holger Hoffmann (Flensburg-Fan), die seit dem ersten Treffen dabei sind. "Wir feiern hier heute so eine Art Silberhochzeit", lacht Hubert. Er war mal Kieler und THW-Fan, dann lernte er seine Frau auf einem Fanclubturnier kennen und zog nach Bad Schwartau, wo er natürlich für den örtlichen Club jubelte. Doch der HSV kaufte die Lizenz der Lübecker Vorstädter. Also "musste" er HSV-Fan werden. Begeisterter Handball-Anhänger ist er aber immer geblieben, so wie all' die anderen Spieler des Turniers, die ihre gemeinsame Leidenschaft eint. "Wir mögen uns hier und auch wenn wir uns auf den Spielen unserer Clubs treffen, freuen wir uns und würden uns nie in die Haare kriegen", sagt der zweite Vorsitzende der Zebrasprotten, Michael Eichstädt. Wer am Ende Sieger wird, ist bei dem Wochenend-Event eigentlich unwichtig. Also nur zur Vollständigkeit: Die Lemgoer Fans schnappten sich den Sieg, der THW-Fanclub "Schwarz-Weiß" wurde Dritter und die Zebrasprotten als gute Gastgeber Vierte der Jubiläumsauflage. (Von Sonja Paar, aus den Kieler Nachrichten vom 26.06.2017, Foto: Axel Köppe)