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KN: 95 Spiele, 95 Geschichten

Bundesliga

KN: 95 Spiele, 95 Geschichten

Kiel. THW Kiel gegen SG Flensburg-Handewitt - Prestigevergleich, Landesduell, "Mutter aller Derbys". 95 gab es bisher, Nummer 96 folgt am Sonntag (15 Uhr). Jedes schreibt seine eigene Geschichte, keins ist wie das andere. Der KN-Blick auf die Historie bringt Helden ans Licht, große Siege, aber auch krachende Niederlagen, Titel und Tränen. Einige Zahlen und Daten zum Spiel der Spiele.

Eine Annäherung über Zahlen und Daten

Die meisten Derbys:
Auf Seiten des THW Kiel ist Christian Zeitz ein echter Derby-Dauerbrenner: Am Sonntag bestreitet der 37-Jährige sein 40. Landesduell seit 2003. Auf Seiten der SG ist Torhüter Mattias Andersson die lebende Derby-Legende: Der Schwede schnürt zum 44. Mal die Schuhe für ein Derby. Allerdings stand er davon 16 Mal für den THW im Tor, 27 Mal für Flensburg. Die meisten Derbys nur für die SG spielte von 1996 bis 2010 die dänische Handball-Legende Lars Christiansen - 41 waren es insgesamt. Zeitz kann also im Bundesliga-Rückspiel im Mai 2018 gleichziehen.

Das torreichste Derby:
Die meisten Tore in einem Derby fielen am 26. Mai 2007, als der THW Kiel am 33. Spieltag der Bundesliga mit 36:41 (17:19) in Flensburg unterlag. Kurios: Es hätten noch deutlich mehr Tore fallen können, aber die Zebras scheiterten reihenweise am Flensburger Torhütergespann Jan Holpert/Dan Beutler, die insgesamt 28 Paraden verbuchten. Auch THW-Torhüter Henning Fritz parierte 14 Bälle - am Ende fielen trotzdem 77 Tore.

Das torärmste Derby:
Ganze 23 Treffer fielen am 11. März 1989, als die SG Weiche-Handewitt den THW Kiel mit 13:10 (6:6) bezwang. Es war gleichzeitig die bis dato höchste Niederlage des THW gegen den Landesrivalen, der 1984 in die Bundesliga aufgestiegen war.

Die besten Torschützen insgesamt:
In 41 Derbys lassen sich viele Tore erzielen: Der Flensburger Lars Christiansen führt die ewige Derby-Torschützenliste mit insgesamt 214 Treffern an. In seinen 41 Landesduellen traf er nur zwei Mal gar nicht, erzielte 34 Mal mindestens drei Tore. Auf Rang zwei liegt Anders Eggert, von 2006 bis 2017 erst Christiansens Mitspieler, dann Nachfolger auf der Linksaußen-Position, mit 166 Treffern. Rang drei schnappte sich Filip Jicha, der von 2007 bis 2015 insgesamt 142 Treffer erzielte, knapp gefolgt von Thomas Mogensen mit 141 Toren. Auf Seiten der Kieler ist Christian Zeitz mit 119 Treffern zweitbester Schütze, Nikola Karabatic traf 115 Mal gegen den Landesrivalen.

Die besten Torschützen in einem Spiel:
Auch hier steht SG-Legende Christiansen an der Spitze: Der Däne erzielte am 4. März 2006 bei der 32:34-Niederlage gegen den THW 13/3 Tore. Teilen muss sich Christiansen den Spitzenwert auf Flensburger Seite mit Rückraumspieler Jan Fegter, der am 18. Februar 1996 beim 28:25-Erfolg gar ohne „Siebenmeter-Hilfe“ 13 Treffer markierte. Auch auf Seiten des THW Kiel sind 13 Tore die Bestmarke in einem einzigen Derby: Nikolaj Jacobsen mit 13/6 (2. April 2000 im Pokalfinale) und Daniel Narcisse mit 13/4 am 14. Oktober 2009 brauchten Hilfe von der Linie, Nikola Karabatic begnügte sich beim knappen 34:33-Erfolg am 14. April 2007 mit 13 Toren aus dem Feld.

Das härteste und das fairste Duell:
Ein Derby ist immer hart. Allerdings manchmal mehr und manchmal weniger – die beiden fairsten Partien mit insgesamt nur sechs Strafminuten fanden im September 1996 und im Dezember 1998 statt. Je einmal kassierten beide eine und zwei Zeitstrafen. Nicht nur Tore, sondern auch die meisten Hinausstellungen hagelte es am 26. Mai 2007: Knapp einen Monat nach den legendären Derbys im Champions-League-Finale, die dem THW den ersten Königsklassen-Triumph bescherten, hatten die Kontrahenten noch ein Hühnchen miteinander zu rupfen. 20 Strafminuten plus einmal Rot auf Flensburger und 16 Strafminuten auf Kieler Seite sind bis heute Rekord. Ein einziges Mal übrigens blieb eine Mannschaft im Derby gänzlich ohne Strafzeit: Es war der THW beim 35:21-Erfolg am ersten Bundesligaspieltag 2011/12...

Der höchste Sieg und die höchste Niederlage:
...Das 35:21 (16:7) war zugleich der höchste Kieler Sieg der Derby-Geschichte und der Beginn der legendären 68:0-Spielzeit. Die höchte Niederlage kassierten die Zebras am 14. Februar 2016 mit 27:37 (14:17).

(Von Niklas Schomburg, aus den Kieler Nachrichten vom 08.12.2017, Foto: saschaklahn.com)