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KN: Der CL-Weg führt Sonntag über die Füchse

Bundesliga

KN: Der CL-Weg führt Sonntag über die Füchse

Kiel. Nach der Länderspiel-"Pause" liegt der Fokus auf dem kommenden Sonntag. Dann nämlich geht es für den THW Kiel gegen den direkten Verfolger Füchse Berlin um Platz drei in der Bundesliga. Und damit auch um die Chance, auch in der Saison 2017/18 in der Handball-Champions-League zu spielen. Denn nur dann winkt die Chance eines Upgrades.

Ein Upgrade, bitte

Auch wenn der Begriff "Wild Card" im allgemeinen Sprachgebrauch üblich ist, geht es bei der Qualifikation zur Königsklasse für den Drittplatzierten der Bundesliga vielmehr um ein Upgrade, eine Heraufstufung also. Die Handball-Bundesliga hat insgesamt fünf internationale Startplätze, zwei für die Champions League und drei für den EHF-Pokal. "Die Qualifikation für Europa ist Voraussetzung, um ein Upgrade in die Champions League zu beantragen", erklärt Andreas Wäschenbach, Leiter Spielorganisation bei der Handball-Bundesliga (HBL). "Wir werden für den Bundesliga-Dritten in jedem Fall ein solches Upgrade beim Europäischen Handball-Verband beantragen." Auch für den EHF-Cup werden zusätzliche Startplätze vergeben, für die aktuelle Saison erhielten die Füchse Berlin eine Wild Card. "Auch diese Möglichkeit werden wir wahrnehmen", sagt Wäschenbach. Das Prozedere ist dabei relativ unspektakulär. "Es gibt Formulare bei der EHF, eines davon für ein eben solches Upgrade", sagt Wäschenbach. Die HBL als Ligaverband füllt dieses Formular mit dem Namen des Klubs aus, der den Schritt aus dem EHF-Pokal in die Champions League machen soll und schickt es dann an den Deutschen Handball-Bund (DHB), der es an den europäischen Verband EHF weiterleitet - eine Formalie. "Die Meldung muss über den Nationalverband erfolgen, dazu sind wir als Liga nicht berechtigt", erklärt Wäschenbach. Für zwölf Klubs gingen im vergangenen Jahr bei der EHF-Exekutive Anträge ein, hochgestuft wurden drei: der THW Kiel, Pick Szeged (Ungarn) und Orlen Wisla Plock (Polen). Die Vereine, die über das Upgrade in die Königsklasse einziehen sollen, erklären dann in einer Stellungnahme an die EHF, warum sie in der Champions League spielen wollen und sollten. "Dabei geht es um verschiedene Punkte wie zum Beispiel Zuschauerzuspruch, Marketing oder die Kaderzusammensetzung", sagt THW-Sprecher Christian Robohm zum Papier mit dem Titel "Strategie und Vision". Damit es für des THW Kiel soweit kommt, muss zwingend der dritte Platz her, das bedeutet bei nur einem Punkt Vorsprung auf die Füchse ein Sieg am Sonntag - zumal die Zebras noch schwere Auswärtsspiele in Leipzig (17. Mai) und bei den Rhein-Neckar Löwen (31. Mai) vor der Brust haben. Die Füchse haben noch den SC Magdeburg zu Gast (24. Mai) und müssen am letzten Bundesliga-Spieltag nach Leipzig (10. Juni). Dann steht fest, für welchen Klub die HBL ein Champions-League-Upgrade beantragt. "Die Chance, einen dritten Startplatz zu erhalten, stehen meiner Meinung nach gut", erklärt Wäschenbach. "In den letzten Jahren hat sich ja gezeigt, dass drei deutsche Teams in der Champions League gern gesehen waren." Für HBL und DHB ist es nicht entscheidend, wer Bundesliga-Dritter wird, sollte der Name THW Kiel auf dem Meldeformular stehen, würde das die Chancen weder vergrößern noch schmälern, sagt Wäschenbach. "Aber den THW Kiel in der Champions League zu sehen, wäre sicher für alle Beteiligten ein Gewinn." (Von Niklas Schomburg, aus den Kieler Nachrichten vom 10.05.2017, Foto: Archiv/Sascha Klahn)