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KN: Finn Lemke mag “was zum Anpacken”

Bundesliga

KN: Finn Lemke mag "was zum Anpacken"

Kiel. Hohe Erwartungen vor Saisonbeginn, dann zwei frühe Niederlagen gegen Spitzenmannschaften der Liga - der bisherige Saisonverlauf der MT Melsungen weist Parallelen zu dem des THW Kiel auf. Beide Teams wollen in der Handball-Bundesliga möglichst bald auch "Big Points" sammeln. Wenn es nach MT-Kapitän Finn Lemke geht, ist es für ihn und sein Team am Donnerstag so weit. Dann sind die Nordhessen in der Kieler Sparkassen-Arena zu Gast (Anpfiff 19 Uhr, siehe THW-Vorbericht mit ausführlichen Informationen).

Lemke: "Chance zum Sieg ist da!"

"Die Chance ist auf jeden Fall da", sagt Lemke, der zu Beginn der Saison das Kapitänsamt von Michael Müller übernahm und damit eines von zwei neuen Gesichtern in der ersten Reihe der MT ist. Das zweite ist Heiko Grimm (40). Zuvor Co-Trainer, beerbte er den freigestellten Michael Roth im Frühjahr auf dem Trainerposten und machte Lemke zur neuen Leitfigur. "Die Idee war, auch neueren Spielern mehr Verantwortung zu geben", erzählt der Rückraumspieler, der in seine zweite Saison in Melsungen geht, aber auch zum THW Kiel eine besondere Beziehung hat: Seine Großeltern leben in Kiel. "Ich war als Kind mindestens einmal im Jahr in der Ostseehalle", sagt der 26-jährige deutsche Nationalspieler. Eine Tradition, die sich auf dem Spielfeld fortsetzt. Erst mit dem TBV Lemgo, später mit dem SC Magdeburg, nun im Dress der MT Melsungen. Punkten konnte er in Kiel bisher noch nie, gibt sich aber trotz der Niederlagen der MT zum Saisonauftakt gegen den SC Magdeburg und am dritten Spieltag bei den Rhein-Neckar Löwen optimistisch. "Wir müssen einfach nur unsere Stärken ausspielen."

Die liegen derzeit vor allem im Angriff. Der Tabellenvierte hat mit 184 Toren nach Spitzenreiter Magdeburg (225) die zweitmeisten Treffer erzielt, allerdings auch ein Spiel weniger absolviert. Druck macht die MT besonders aus dem Rückraum. Nationalspieler Julius Kühn führt die vereinsinterne Torschützenliste mit 38 Treffern an, sein Pendant auf der halbrechten Rückraum-Position ist der erfahrene Michael Müller. "Die beiden können ihre Qualität immer abrufen. Im Angriff sind wir top", lobt Trainer Heiko Grimm seine Mannschaft, deren Saisonziel nach zwei siebten Plätzen nun einer unter den besten fünf Teams ist. "Jetzt müssen wir es noch hinbekommen, in der Abwehr auch so ein Niveau zu erreichen, um noch mehr einfache Tore zu erzielen." Im letzten Spiel gegen den VfL Gummersbach schrumpfte eine Elf-Tore-Führung im Verlauf der zweiten Halbzeit auf sechs Tore zusammen. "Wir müssen konstanter werden", sagt Grimm, der gegen den THW möglicherweise auf Timm Schneider verzichten muss (geprelltes Handgelenk).

Auch die Vorbereitung der unverletzten Spieler auf das Kiel-Spiel lief nicht wie geplant. Eine Grippe setzte mit Michael Allendorf, Julius Kühn, Michael Müller, Tobias Reichmann und auch Lemke viele Stammkräfte im Training außer Gefecht. Vom Spielen wird sie das aber nicht abhalten. "Donnerstag sind wir wieder fit", kündigt Lemke kampflustig an.

Sein Trainer bemüht sich indes, die Erwartungshaltung der eigenen Fans zu dämpfen. "Der THW ist der Favorit und wäre es auch, wenn wir komplett wären", sagt Grimm. "Kiel hat einfach den besten Kader der Liga. Wir aber brauchen noch etwas Zeit."

Der Abwehr-Chef schlägt selbstbewusstere Töne an. "Wir haben uns zuletzt von Spiel zu Spiel gesteigert. Anfangs wollten wir etwas zu viel, aber inzwischen gelingt die Abstimmung immer besser", sagt Lemke, der sich auf die Begegnung mit seinen Nationalmannschaftskollegen Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek am Kreis sowie mit den THW-Rückraumshootern freut. "Ich mag es, wenn meine Gegner ein paar Kilo mehr auf die Waage bringen", sagt der 2,10-Meter-Hüne. "Dann hat man was zum Anpacken."

(Von Merle Schaack, aus den Kieler Nachrichten vom 26.09.2018, Foto: Archiv/Sascha Klahn)

Noch Tickets erhältlich

Für die Partie, die am Donnerstag um 19 Uhr von Lars Geipel und Marcus Helbig angepfiffen und von Sky live übertragen wird, gibt es noch Sitz- und Stehplätze (ab 14,50 Euro) an allen bekannten Vorverkaufsstellen - unter anderem bei CITTI, in den famila-Märkten, bei den Kieler Nachrichten und im Ticketcenter der Sparkassen-Arena-, im Online-Ticketshop des THW Kiel unter www.thw-handball.de/tickets sowie unter der telefonischen Hotline 01806 / 300 234 (gebührenpflichtig: 0,20 Euro/Anruf aus dem dt. Festnetz, max. 0,60 Euro/Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz). Die Tageskasse hat am Donnerstag bis zum Anpfiff geöffnet, dort können THW-Fans auch noch Karten für das Pokalspiel gegen Leipzig am 17. Oktober und das EHF-Pokal-Quali-Spiel im November (nur freier Verkauf, kein Vorkaufsrecht) erstehen.