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KN: Der Dino in Gefahr

Bundesliga

KN: Der Dino in Gefahr

Gummersbach. Der VfL Gummersbach ist das einzige Gründungsmitglied der Handball-Bundesliga, das niemals abgestiegen ist. Aus der Gründungssaison 1966/1967 sind heute neben den Oberbergischen nur die Füchse Berlin im Oberhaus dabei, doch die damaligen Reinickendorfer Füchse haben zwischenzeitlich so manches Jahr in der Zweiten Liga verbracht. Der VfL ist der Handball-Dino, und der schwebt in großer Gefahr.

Gründungsmitglied VfL kämpft gegen den Abstieg

Denn aktuell steckt der zwölfmalige Meister, fünfmalige Pokalsieger und elfmalige Europapokalsieger, der am Donnerstag (19 Uhr, Schwalbe-Arena) den THW Kiel empfängt, mitten im Abstiegskampf. Gummersbach rangiert vor dem Match gegen den Rekordmeister und 20-maligen Titelträger mit 9:33 Punkten auf Rang 16 der Tabelle - damit trennen nur drei Zähler das Team von Trainer Denis Bahtijarevic von der SG BBM Bietigheim auf dem ersten Abstiegsplatz (17.). Seit der WM-Pause bekleckerte man sich zudem in eigener Halle beim 20:20 gegen die Eulen Ludwigshafen nicht gerade mit Ruhm und unterlag anschließend bei den Füchsen Berlin mit 19:25. 

 "Wir dürfen uns nicht durch Fehler verunsichern lassen. Kiel ist eine Mannschaft mit hoher individueller Klasse, die man immer wieder vor neue Aufgaben stellen muss, wenn man eine Chance haben will", fordert VfL-Keeper Matthias Puhle vor dem ungleichen Duell. Nicht verunsichern lassen, so wie in der Vorsaison, als dem VfL gegen die Zebras in eigener Halle am 23. November 2017 ein 31:27-Überraschungscoup gelang. Insbesondere Torwart-Oldie Carsten Lichtlein (38) und der ukrainische Halblinke Stanislav Zhukov mit sieben Treffern machten dem krisengeschüttelten THW damals das Leben schwer.

Lichtlein, auch so ein Bundesliga-Dino, dessen Tage in Gummersbach allerdings gezählt sind. Lichtlein wechselt nach sechs Jahren zum HC Erlangen, macht beim VfL Platz für den Kroaten Filip Ivic (Kielce). Ein weiterer Neuzugang ist dessen Landsmann Tin Kontrec. Der Kreisläufer kommt von RK Zagreb und ersetzt Moritz Preuß, den es nach Magdeburg zieht.

Eine wichtige Personalie ist zudem der Iraner Pouya Norouzi. Der 24-Jährige, derzeit mit 100 Toren bester VfL-Schütze, war von zahlreichen Klubs umworben, entschied sich jedoch dafür, bis 2021 bei den Oberbergischen zu bleiben. "Er hat für viel Aufmerksamkeit in der Bundesliga gesorgt, und deshalb lagen ihm zahlreiche Angebote von Vereinen vor, die sportlich deutlich besser dastehen als wir", sagte VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler. Der ehemalige Kieler wird ab dem 1. April voraussichtlich als alleinige Spitze für den Traditionsklub wirken, nachdem sein Geschäftsführer-Kollege Sebastian Glock erklärt hat, den VfL zu verlassen.

(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 20.02.2019, Foto: Archiv/Sascha Klahn)