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KN: Schonzeit vorbei

Bundesliga

KN: Schonzeit vorbei

Kiel. Sieben freie Tage konnten die Handballer des THW Kiel zuletzt genießen - jedenfalls jene, die nicht beim Testspiel Deutschlands gegen die Schweiz im Einsatz waren. Nun geht es in allen Wettbewerben weiter. Den Auftakt machen die Zebras heute in der Liga gegen den SC DHfK Leipzig (siehe THW-Vorbericht).

Leipzig Auftaktgegner im bewegten Handball-März

"Die freien Tage hatten die Jungs sich verdient", findet Trainer Alfred Gislason, der die Zebraherde erst am Montag wieder in Altenholz um sich versammelte. Rune Dahmke zum Beispiel nutzte die Gelegenheit, um Freundin Stine Oftedal, ebenfalls Profi-Handballerin, in Ungarn zu besuchen. Und auch die strapazierten Sportler-Körper freuten sich über die Pause "Wir hatten zuletzt gegen Gudme schon einige, die angeschlagen waren2, sagt Gislason und meint neben Lukas Nilsson und Nikola Bilyk (beide Schulterprobleme) vor allem Kapitän Domagoj Duvnjak (Adduktoren) sowie die Linksaußen Magnus Landin und Rune Dahmke. "Da kam die Pause ganz gelegen."

Gut erholt geht es also in den Rest-März. Leipzig (heute), Stuttgart (21. März), Granollers (23. März), Ludwigshafen (28. März) und Pulawy (30. März) heißen die Gegner, bevor beim Final Four in Hamburg (6./7. April) mit dem DHB-Pokal der erste Titel der Saison vergeben wird. Gegner sind dort im Halbfinale die Füchse Berlin. "Hamburg ist noch ganz weit weg", sagt Gislason. "Auf dem Weg dorthin sind Leipzig und das Auswärtsspiel in Stuttgart die nächsten schwersten Hürden."

Dass die Sachsen ein unangenehmer Gegner sein können, bekam der THW Kiel vor allem im Liga-Hinspiel zu spüren. Auswärts rettete Duvnjak den Kielern in letzter Sekunde den 25:24-Sieg. Im Pokal-Achtelfinale in Kiel allerdings war der THW beim 31:23 deutlich überlegen.

Die Leipziger erleben eine wechselhafte Saison, holten im September und Oktober nur einen Punkt aus sieben Spielen. Nach einem erfolgreichen November mit Siegen über Göppingen, Minden und Hannover holte die Mannschaft von Trainer André Haber im Jahresendspurt aber nur nur noch einen Punkt gegen Lemgo und rutschte auf Tabellenplatz 15 ab.

"Leipzig hat eine Mannschaft mit sehr viel Qualität, auch wenn sich das gerade nicht in der Tabelle widerspiegelt", sagt Rune Dahmke. Noch immer steht der SC DHfK auf Platz 15. Der Abstand zu Verfolger VfL Gummersbach beträgt aber seit dem 28:18-Kantersieg der Leipziger im direkten Duell am vergangenen Spieltag beruhigende fünf Punkte. Zum Klassenerhalt wollten sich Niclas Pieczkowski und Co. aber noch nicht gratulieren lassen. "Jetzt müssen wir auch mal Spiele gegen Teams gewinnen, die über uns stehen", sagte Top-Torschütze Philipp Weber nach dem Sieg über Gummersbach.

Auswärts fällt das dem SC DHfK besonders schwer. Nur aus Bietigheim konnte er bisher beide Punkte mitnehmen. Alfred Gislason ist trotzdem auf der Hut. "Gegen Gummersbach hat Leipzig sehr gut gespielt. Vor allem die aggressive Abwehr im Zusammenspiel mit Milos Putera im Tor war stark. Darauf müssen wir uns einstellen", sagt er. Im Angriff wirbeln vor allem die deutschen Nationalspieler Weber (mit 128 Toren derzeit Nummer vier in der Liga-Torschützenliste) und Franz Semper (104 Treffer). Rune Dahmke vermutet: 2Nach dem Sieg gegen Gummersbach haben sie sicher etwas Aufwind bekommen und werden befreit bei uns aufspielen."

Für diese Begegnung kann Gislason sein komplettes Stammpersonal aufbieten. Einzig Marko Vujin fehlt wegen einer Grippe. Der langzeitverletzte Youngster Gisli Kristjánsson muss sich indes weiterhin in Geduld üben. Er hatte sich nach der WM im Januar auf Island bei einem Spezialisten einer Schulter-Operation unterziehen müssen und war zunächst in seiner Heimat geblieben. Rechtzeitig zum Trainingsbeginn des THW Kiel nach der Nationalmannschaftspause kehrte auch der 19-Jährige zurück zu den Zebras, absolviert dort sein weiteres Reha-Programm. Aber Gislason sagt: "Ich glaube nicht, dass er diese Saison noch spielen wird."

(Von Merle Schaack, aus den Kieler Nachrichten vom 14.03.2019, Foto: Archiv/Sascha Klahn)