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THW Kiel mit sicherem Heimsieg gegen Nordhorn

Bundesliga

THW Kiel mit sicherem Heimsieg gegen Nordhorn

Der THW Kiel hat in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga einen letztlich souveränen Heimsieg eingefahren: Gegen den vor allem im ersten Durchgang stark aufspielenden Aufsteiger HSG Nordhorn-Lingen siegten die Zebras mit 31:23 (14:13). Beste Torschützen waren die beiden Schweden: Lukas Nilsson und Niclas Ekberg erzielten je sieben Treffer, wobei der Rechtsaußen nur für die Siebenmeter und während der zweiminütigen Zeistrafe für Ole Rahmel in die Partie kam. Auf Nordhorner Seite traf Robert Weber ebenfalls 7/3 Mal. Direkt nach der Partie starteten die Kieler die Vorbereitung auf das Königsklassen-Auswärtsspiel am Samstag in Skopje. 

Kiel kommt schwer in die Partie

Schwerstarbeit war der erste Durchgang für Pavel Horak & Co.

Die Kieler kamen beim Nordhorner Sparkassen-Arena-Comeback nach mehr als zehn Jahren Abstinenz schwer in die Partie. Die Gäste, mit dem Selbstbewusstsein des ersten Saisonsieges am vergangenen Wochenende, führten nach sechs Minuten mit 4:2, spielten geduldige Angriffe und leisteten sich kaum Fehler. Da zudem auch Torhüter Bart Ravensbergen gut aufgelegt war, dauerte es bis zur 13. Minute, ehe die Zebras erstmals in Führung gehen konnten. Ekberg, in der ersten Minute noch an Ravensbergen gescheitert, verwandelte einen Siebenmeter sicher. Trotzdem blieben die Gäste eiskalt, legten ihrerseits wieder das 8:7 vor. Gut, dass der THW Kiel mit Lukas Nilssons kräftigem Arm, Nikola Bilyks Schung und Ekbergs coolem Siebenmeter-Wurf dagegen halten konnte. Bilyk und Reinkind erzielten beim 13:11 die erste Zwei-Tore-Führung, die Mickal und Weber konterten, ehe Ekberg den 14:13-Halbzeitstand sicherstellte.

Vielversprechender Neustart

Dreierpack zur rechten Zeit: Harald Reinkind

Die zweite Hälfte begann hingegen vielversprechend: Harald Reinkind sah in Ãœberzahl Hendrik Pekeler freistehend, bediente den Kreisläufer mit einem Traumpass zum 15:13. Zwar blieb die HSG weiter dran, doch die Kieler Defensive ackerte sich nun viel besser in die Begegnung. Nach Pöhles Anschluss zum 15:16 war es ausgerechnet der THW-Alleinunterhalter im rechten Rückraum, der die Weichen auf Sieg stellte: Reinkind traf nach tollem Pekeler-Steal zum 17:15, profitierte von Dario Quenstedts toller Parade gegen de Boer und jagte den Gegenstoß zum 18:15 in die Maschen, um dann defensiv den Nordhornern den Ball aus den Händen zu stiebitzen und offensiv Tor Nummer drei in Reihe nachzulegen: Das 19:15 wirkte auf die Zebras und auch auf die zuvor recht verhaltenen Ränge wie ein Aufputschmittel.

Klare Angelegenheit

Vier Treffer und später "Aushilfe" im rechten Rückraum: Nikola Bilyk

Es lief auf einmal - zumindest für diejenigen, die es mit den Schwarz-Weißen halten: Mit einem weiteren 3:0-Lauf durch Reinkind, Ekberg und Wiencek setzte sich der THW mit 22:16 (41.) ab, profitierte dabei aber auch von einigen Fehlern der Gäste, die diese sich im ersten Durchgang nicht erlaubt hatten. So traf Mickal mit einem strammen Wurf auf das leere Kieler Tor nur den Pfosten, da ließ sich Possehl in Unterzahl den Ball von Wiencek aus der Hand spielen, der sich mit dem 25:19 bedankte. Da war aber auch Kieler Spielfreude, die nach Jichas Auszeit Rune Dahmke zum 27:21 freispielte, die Wiencek vor dem 28:21 gut in Position brachte. Und da war die Wucht von Lukas Nilsson, der mit dem 29:21 und 105 km/h (57.) seinen Bestwert in dieser Partie aufstellte. Am Ende freuten sich die Zebras kurz über zwei wichtige Punkte. "Jetzt muss ich schnell meine Tasche packen", verabschiedete sich Regisseur Miha Zarabec nach dem Interview in die Kabine.

Samstag: Königsklassen-Topspiel in Skopje

Die Eile ist berechtigt. Denn bereits am Samstag um 17:30 Uhr, und damit nur rund 45 Stunden nach der heutigen Begegnung, sind die Zebras wieder gefordert - und wie: Der Titelverteidiger HC Vardar erwartet den THW Kiel zum Duell in der VELUX EHF Champions League. Der bisher noch verlustpunktfreie Topclub um Ex-Zebra Christian Dissinger hatte satte elf Tage Vorbereitungszeit auf die Begegnung und wird den Kielern in der emotionsgeladenen Hölle des "Jane Sandanski"-Sport-Centers einen ganz heißen Tanz bereiten. "Das sind die Begegnungen, wofür man Champions League spielt. Wir freuen uns riesig auf das Spiel in dieser unglaublichen Halle", sagt Nikola Bilyk. Sky überträgt die Partie live. Zu Hause werden die Kieler erst wieder am 31. Oktober spielen: Für das Spitzenspiel der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga gegen die MT Melsungen gibt es noch Tickets an allen bekannten Vorverkaufsstellen, in der THW-FANWELT und online unter www.thw-handball.de/tickets.Weiter geht's, Kiel!

LIQUI MOLY HBL, 9. Spieltag, 10.10.2019: THW Kiel - HSG Nordhorn-Lingen: 31:23 (14:13)

THW Kiel: N. Landin (n.e.), Quenstedt (1.-60., 10 Paraden); Duvnjak, Reinkind (5), M. Landin (n.e.), Kristjánsson, Wiencek (3), Ekberg (7/7), Rahmel (2), Dahmke (1), Zarabec, Horak, Bilyk (4), Pekeler (2), Nilsson (7); Trainer: Jicha

HSG Nordhorn-Lingen: Ravensberger (1.-30., 50.-60., 7 Paraden), Buhrmester (30.-50., 1 Parade); Verjans, Heiny, Leenders, Weber (7/3), Mickal (2), Terwolbeck, de Boer (4), Zare, Prakapenia (2), Smit, Seidel (1), Possehl (3), Pöhle (4), Kalafut; Trainer: Sveinsson

Schiedsrichter: Christoph Immel / Ronald Klein
Strafzeiten: THW: 1 (Rahmel (44.)) / HSG: 4 (de Boer (15.), Pöhle (24.), Leenders (30.), Mickal (48.))
Siebenmeter: THW: 8/7 (Ravensbergen hält Ekberg (1.)) / HSG: 3/3
Spielfilm: 0:1, 2:2 (3.), 2:4 (6.), 4:4 (10.), 4:5, 6:5 (13.), 7:6, 7:8 (18.), 8:9, 10:9 (22.), 11:11 (25.), 13:11 (27.), 13:13 (28.), 14:13;
15:13, 16:15 (34.), 19:15 (37.), 19:16, 22:16 (41.), 23:17, 23:19 (47.), 25:19 (49.), 26:21 (52.), 29:21 (57.), 29:23 (58.), 31:23.
Zuschauer: 10.285 (ausverkauft) (Sparkassen-Arena, Kiel)

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Filip Jicha: Ich bin sehr zufrieden, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Nordhorn hat in der ersten Hälfte sehr gut gespielt, so gut wie keine Fehler gemacht, lange Angriffe gespielt und die Chancen genutzt. Natürlich war das Ergebnis zur Pause nicht so, wie wir uns das vor dem Spiel erhofft hatten. Im zweiten Durchgang haben wir in der Abwehr einen Tick defensiver gestanden und sie so stabilisiert. So haben wir Nordhorn in schlechtere Wurfpositionen und zu Fehlern gezwungen, die wir gut bestrafen konnten. Ich freue mich, dass wir heute denjenigen Spielern etwas mehr Feldzeit geben konnten, die zuletzt nicht so viel gespielt haben. Sie haben ihre Sache gut gemacht. Heute war schon zu spüren, dass unterbewusst doch im Kopf war, dass wir ein paar Stunden in Skopje wieder ein Spiel haben. Das kann man vielleicht nicht ganz ausblenden.

HSG-Trainer Geir Sveinsson: Ich bin ganz, ganz stolz auf meine Spieler und meine Mannschaft. Wir haben uns hier teuer verkauft, leider dann aber doch mit acht Treffern Unterschied verloren. Für mein Gefühl waren das vielleicht zwei Tore zuviel. In der ersten Halbzeit haben wir richtig stark gespielt und uns nur wenige technische Fehler erlaubt. In der zweiten Hälfte ist Kiel dann ins Rennen gekommen - trotzdem bin ich zufrieden mit unserer Leistung.

THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi: Im Laufe des Spiels haben wir besseren Zugriff in der Abwehr bekommen. Wir sind mit den zwei Punkten sehr zufrieden, auch wenn die Konzentration heute über 60 Minuten nicht komplett bei einhundert Prozent lag. Das ist angesichts des Spiels in Skopje völlig menschlich. Trotzdem haben wir die Ruhe bewahrt und uns steigern können.