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KN: Erfolgreicher Marathon-Mann

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KN: Erfolgreicher Marathon-Mann

Celje. Als einige Zebras nach dem Spiel schon im Bus saßen, der den THW Kiel nach Klagenfurt bringen sollte, wo am Montagvormittag der Heimflug startete, war Miha Zarabec noch nicht mal geduscht. Der THW-Regisseur hatte alle Hände voll zu tun und reizte die von seinem Trainer Alfred Gislason gesetzte Frist bis zur Abfahrt voll aus. 

Miha Zarabec hatte ein straffes Programm

Hier ein Plausch mit alten Teamkollegen, da ein Foto mit Fans, Pressekonferenz, Gespräche mit slowenischen Journalisten, Abklatschen, Hände schütteln. Wie vielen Menschen hat "Zaro" in der Arena Hallo gesagt? "Zu vielen", sagt er und lacht. "Nein, im Ernst: Ich habe mich sehr gefreut, nach Celje zu kommen. In meiner gesamten Zeit hier habe ich mich sehr wohlgefühlt. Und die Stimmung war wieder mal großartig - nur diesmal gegen mich."

Wie die brodelnde, gelb leuchtende Dvorana Zlatorog ein Spiel beeinflussen kann, hat Zarabec oft erlebt, nun auch aus der Gäste-Perspektive. "Es ist für den Gegner immer schwer, hier zu spielen", sagte er. "Dass wir trotzdem gewonnen haben, ist das Beste für mich." Nach dem warmen Applaus der Celje-Fans beim Einlaufen nahm er das Spiel in die Hand, verpasste ihm anfangs die nötige Schnelligkeit. Doch nach zehn Minuten war auch er Teil des kollektiven Einbruchs, verbrachte einige Zeit auf der Bank und war relativ unauffällig.

Doch dann wurde Zarabec zur prägenden Figur. In der 52. Minute erzielte er sein erstes Tor als Gast in Celje, ein wichtiger Treffer bei drohendem Zeitspiel zum 24:23. Vier Minuten später traf er erneut - jedoch nachdem die Schiedsrichter bereits Freiwurf für Celje gegeben hatten. Konsequenz: Angesichts der Lautstärke in der Arena eine harte Zeitstrafe in der entscheidenden Phase des Spiels. Anderthalb Minuten vor Schluss war Zarabec zurück, holte eine Strafe gegen Matic Suholežnik heraus und verschaffte dem THW so Ãœberzahl bis Spielende. Der Rest ist Geschichte, Ekberg traf Sekunden vor Schluss zum Sieg. Ein perfekter Abend also? "Es war super, aber wir müssen in Zukunft 60 Minuten lang so spielen wie in den ersten zehn", sagte Zarabec. Und durfte endlich duschen. 

(Von Niklas Schomburg, aus den Kieler Nachrichten vom 21.11.2017, Foto: Archiv/Sascha Klahn)