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KN: Platz vier und Stuttgart im Blick

Champions League

KN: Platz vier und Stuttgart im Blick

Kiel. Nach der erfolgreichen Dienstreise nach Weißrussland mit dem 25:24 (12:14)-Sieg beim HC Meshkov Brest heißt es beim THW Kiel zunächst Kräfte sammeln. Am Montag stand für die Zebras nur eine freiwillige Einheit Krafttraining auf dem Programm, erst am Dienstag bittet Trainer Alfred Gislason seine Spieler wieder zum Training. Am Mittwoch folgt das Abschlusstraining und die Fahrt zum Bundesliga-Auswärtsspiel nach Stuttgart.

THW Kiel mit verbesserter Situation in der Champions League

"Es ist gut, dass wir bis Donnerstag Zeit haben, um uns auf Stuttgart zu konzentrieren", sagte Gislason, der mit seinem Team sehr zufrieden war. "Brest hat eine starke Mannschaft, sie sind durch Igropulo und Djordjic im Vergleich zum letzten Jahr sogar noch besser geworden", erklärte der Isländer. "Sie haben ein sehr erfahrenes Team, das sich dadurch auszeichnet, dass es nie zusammenbricht. Alle Spiele waren eng, auch ihre Niederlagen in Paris und Veszprém." Umso glücklicher ist der Coach, dass seine Zebras endlich einmal ein solch enges Spiel für sich entscheiden konnten. "Das tut uns sehr gut. Nach der Pause waren die Jungs überragend." Auch der sechsfache und entscheidende Torschütze Nikola Bilyk war froh über den positiven Ausgang der wichtigen Partie. "Wir haben guten Handball gespielt", meinte der Österreicher. "Es war ein sehr hartes Spiel, Brest hat nie aufgeben. Sie haben am Ende nochmal alles reingeworfen, aber wir haben verdient gewonnen."

"Dieser Sieg ist gut für den Kopf", meinte THW-Spielmacher Miha Zarabec. "Auch wenn wir wieder ein paar Fehler gemacht haben, glaube ich, dass unsere Krise jetzt vorbei ist. Wir müssen jetzt in den nächsten Spielen all das zeigen, was wir gegen Brest gezeigt haben." Mit zwei Siegen gegen den slowenischen Meister RK Celje und einem weiteren Erfolg im Rückspiel gegen Brest wäre Platz vier in der Champions-League-Gruppe B zum Greifen nah, ein Angriff auf Platz drei gar im Bereich des Möglichen. Für Zarabec werden die Duelle gegen seinen Ex-Klub Celje besondere Spiele, für die der 26-Jährige als wichtiger Informant dienen könnte. "Ich weiß natürlich, wie Celje agiert, sie spielen sehr schnell, also müssen wir auch noch schneller spielen", sagte Zarabec, der drei Jahre das Trikot des Champions-League-Siegers von 2004 trug. "Aber erst kommt das Spiel in Stuttgart, das wir gewinnen müssen."

Ein Seitenblick auf die Königsklasse sei vor der nächsten Bundesliga-Aufgabe dennoch gestattet: "Die Situation in der Gruppe ist gut, wir haben alles in der eigenen Hand", zog der gegen Brest stark aufspielende Marko Vujin ein positives Fazit der Weißrussland-Tour. "Wir waren hochmotiviert, weil wir uns vorher gesagt haben, dass sich diese Reise lohnen muss."

Während der THW mit zwei Punkten im Koffer nach Kiel zurückkehrte, blieben drei Gepäckstücke auf der Strecke. Eine Massagebank, ein Physiokoffer und eine Kiste mit Tapes und anderen Utensilien schafften den Rückweg aus Minsk nach Hamburg zunächst nicht. Mittlerweile ist das fehlende Gepäck in Hamburg eingetroffen, soll nach Kiel geliefert werden und wird am Mittwoch die nächste Reise nach Stuttgart wohl mit antreten können.

Das gilt auch für die in Brest fehlenden und angeschlagenen Akteure. Die beiden Schweden Niclas Ekberg (Magen-Darm) und Lukas Nilsson (fiebrige Erkältung) hatten den Weg nach Weißrussland nicht mit angetreten, sind aber auf dem Weg der Besserung und für Donnerstag fest eingeplant. Christian Dissinger spielte am Sonnabend aufgrund einer Schwellung mit bandagiertem Knie, hat aber keine Probleme. Ole Rahmel zog sich eine leichte Rückenprellung zu, als Alexsandr Shkurinskiy stürmerfoul-verdächtig das 16:16 erzielte. "Ich bin ungebremst auf den Rücken gefallen, weil ich ausgehebelt wurde", erklärt der Rechtsaußen, für den die Busfahrt nach Minsk zur Qual wurde. "Das wird am Montag und Dienstag noch weh tun, aber dann wieder gut sein", sagte Rahmel am Sonntagabend nach der Ankunft in Hamburg.

(Von Niklas Schomburg, aus den Kieler Nachrichten vom 07.11.2017, Foto: THW Kiel)