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KN: Vorsicht vor dem dänischen Dynamit

Champions League

KN: Vorsicht vor dem dänischen Dynamit

Kiel/Aalborg. Donnerstag Wetzlar, Sonntag (16.50 Uhr, siehe Vorbericht) Aalborg. Donnerstag der nächste Nackenschlag, das Ende der neun Spiele währenden Siegesserie, Sonntag der Traum vom Final Four in der Königsklasse. Die Voraussetzungen sind glänzend: Der THW Kiel blickt auf vier Erfolge in Serie in der Gruppe B, hat Platz drei und vielleicht sogar Platz zwei vor Augen und damit einen leichteren Weg ins Halbfinale als in den vergangenen Jahren. In Aalborg wartet jedoch dänisches Dynamit, eine junge Mannschaft, ein Ausbildungsverein, eine Talentschmiede.

THW Kiel will am Sonntag seine Serie in der Königsklasse ausbauen

"Aalborg ist heimstark, stabil", weiß THW-Coach Alfred Gislason. Der Isländer muss am Sonntag weiterhin auf Domagoj Duvnjak, René Toft Hansen (beide verletzt) und Christian Zeitz verzichten. Niklas Landin steht indes wieder im Kader. Am frühen Freitagmorgen wurden der dänische Torwart und Freundin Liv Eltern der kleinen Silje.

Kaum ein Akteur erreichte am Donnerstag beim 25:26 gegen Wetzlar Normalform, Landin fehlte angesichts eines an diesem Tag unglücklich agierenden Andreas Wolff, andere Akteure leisteten sich zu viele Fehler, zeigten sich unkonzentriert im Abschluss in einem Spiel, das wie ein Rückfall in Krisenzeiten anmutete. "In der zweiten Halbzeit gingen die Bälle irgendwie rein, Bälle, bei denen man keine Tore kassieren darf. Es sind jetzt nicht viele Schultern, auf denen alles lastet", sagte Gislason. "Natürlich sind die Köpfe jetzt unten, aber das wird schnell wieder werden. Nach der nächsten Trainingseinheit am Freitag sieht das schon wieder ganz anders aus", sagte Abwehrspieler Sebastian Firnhaber, der ebenfalls kein gutes Spiel machte. "Wir wissen, was wir können. Das war jetzt ein Scheißspiel - das haken wir ab, und dann machen wir in Aalborg ein gutes Spiel, davon bin ich überzeugt", ergänzte Rechtsaußen Niclas Ekberg.

500 Fans in acht Bussen treten die Reise zur Eisarena "Gigantium" in Aalborg an, wo der dänische Meister einen glänzenden Ruf als Talentschmiede genießt. Joachim Boldsen, Henrik Toft Hansen, Børge Lund Mads Mensah Larsen oder jüngst Sander Sagosen nutzten die 113 000-Einwohner-Stadt am Limfjord als Sprungbrett für eine internationale Karriere. Mit Kreisläufer Simon Hald (SG Flensburg-Handewitt), Rechtsaußen Patrick Wiesmach (DHfK Leipzig) und Linkshänder Martin Larsen (Aix en Provence) steht bereits die nächste "Generation" in den Startlöchern. Als Tabellensiebter mit bislang fünf Zählern hat Aalborg allerdings nur noch theoretische Chancen auf das Achtelfinale in der Champions League.

(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 17.02.2018, Foto: Sascha Klahn)