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Match of the week am Donnerstag: Auf geht’s nach Montpellier!

Champions League

Match of the week am Donnerstag: Auf geht's nach Montpellier!

Die nächste schwere Auswärtsaufgabe für den THW Kiel steht bereits in den Startlöchern: Im Duell der Champions-League-Sieger sind die Zebras am kommenden Donnerstag beim französischen Vizemeister Montpellier HB gefordert. Anwurf in der "Sud de France"-Arena in Montpellier ist um 20:45 Uhr. Das dritte Gruppenphasen-Spiel beider Mannschaften in der EHF Champions League wurde zum "Match of the week" gekürt, dieses wird in Deutschland dieses Mal ausschließlich vom kostenpflichtigen Streamingdienst DAZN live übertragen. 

Duvnjak: "Müssen kühlen Kopf bewahren"

Zweites Auswärtsspiel in der Köngisklasse: Für die Kieler beginnt die Punktejagd in Montpellier bereits am Mittwoch, wenn sie sich nach dem Abschlusstraining und einem gemeinsamen Mittagessen vom Flughafen Kiel-Holtenau aus auf den Weg nach Südfrankreich machen. Das Ziel der Reise ist klar: Nach den beiden Auftakt-Erfolgen in Brest und gegen Elverum wollen die Kieler auch beim Vizemeister der starken französischen Liga nachlegen und ihre bisher weiße Weste wahren: "Wir wollen die zwei Punkte holen, wissen aber auch, dass uns eine starke Mannschaft erwartet, gegen die wir eine top Leistung benötigen, um unser Ziel zu erreichen", sagt THW-Kapitän Domagoj Duvnjak, der an die bisherigen Duelle erinnert: "In der Vergangenheit ging es in Montpellier oft hitzig zu, wir müssen auch in dieser Atmosphäre kühlen Kopf bewahren und den Fokus auf uns richten." Oft ging es zwischen beiden Mannschaften richtig eng zu: In der Saison 2019/2020 trafen Montpellier und der THW Kiel zuletzt aufeinander, beide Duelle gewannen die Zebras. Dem 33:30 in Montpellier folgte ein noch engeres 33:32 in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt, in beiden Partien drehten die Schwarz-Weißen einen Rückstand noch in ein Erfolgserlebnis. Von den bisher acht Begegnungen der beiden Champions-League-Sieger gewann der THW Kiel sieben (siehe auch Gegnerstatistik Montpellier HB im THW-Archiv). 

Angeschlagener Gegner

Derzeit verletzt: MHB-Kapitän Valentin Porte

Die Kieler treffen am Donnerstag auf einen angeschlagenen Gegner, bei dem sich die Personalsituation aber rechtzeitig vor dem "Match of the week" gebessert hat. Zwar wird MHB aller Voraussicht nach auch gegen die Zebras auf die beiden Rückraumspieler Valentin Porte (Fingerbruch) und Gilberto Duarte (Adduktoren) verzichten müssen. Dafür feierte Kreisläufer Lucas Moscariello, Neuzugang aus dem spanischen Cuenca, jüngst nach einer Sprunggelenks-Verletzung ebenso sein Comeback wie Linksaußen Hugo Descat (Ellenbogen). Porte und Descat hatten in Tokio gemeinsam Olympia-Gold gewonnen. Gegen Kiel auflaufen können wird wohl auch Mittelmann Diego Simonet: Der argentinische Routinier zog sich am Sonntag beim Liga-Kracher gegen Nantes einen Ellenbogen-Blessur zu. Ausgerechnet im Duell mit dem letztjährigen Champions-League-Halbfinalisten Nantes, der im spannenden Liga-Rennen um Platz zwei im vergangenen Jahr gegen Montpellier das Nachsehen hatte, gab es zuletzt eine 28:34-Auswärts-Niederlage. Zur Pause hatte MHB bereits mit 11:20 zurückgelegen. "Wir haben schlecht angefangen und zu viele Bälle verloren", sagte Rückraumspieler Julien Bos nach dem Spitzenspiel, "aber wir wissen, wie wir schwere Zeiten bewältigen können. Wir haben uns letztes Jahr auf den zweiten Platz emporgekämpft, um in der EHF Champions League zu spielen. Jetzt müssen wir uns schnell daran gewöhnen, alle drei Tage ein Spiel zu haben."   

"Wollen gegen Kiel ein Zeichen setzen"

In der 27. Saison MHB-Trainer: Patrice Canayer

Tatsächlich wartet Montpellier auch in der Königsklasse weiter auf den ersten Sieg. Allerdings zeigte die Mannschaft von Trainer-Urgestein Patrice Canayer, der seit sage und schreibe 27 Spielzeiten das sportliche Sagen beim zweifachen Champions-League-Sieger hat, zum Auftakt gegen den ungarischen Meister und letztjährigen Kieler Achtelfinal-Gegner MOL-Pick Szeged eine ganz starke Leistung, die beim 29:29 mit einem Punkt belohnt wurde. Vor Wochenfrist standen die Franzosen dann aber beim dänischen Geheimfavoriten Aalborg Handbold auf verlorenem Posten, als sie trotz einer Gala-Vorstellung des erst 23-jährigen Regisseurs Kylian Villeminot (7 Treffer) mit 28:36 verloren. "Gegen Kiel wollen wir wieder aufstehen und ein Zeichen setzen", erklärte Club-Präsident Julien Deljarry vor dem "Match of the week", in dem gleich sechs Champions-League-Titel (Kiel 2007, 2010, 2012 und 2020; Montpellier 2003 und 2018) aufeinandertreffen.

Porte: "Können im Kampf um Platz drei mithalten"

Wurfgewaltiger Neuzugang: Marko Panic kam aus Brest

Allerdings: Von der MHB-Mannschaft, die 2018 in Köln den begehrtesten Pokal des Vereinshandballs holte, sind mit Kapitän Porte, Simonet und Villeminot nur noch drei Akteure im aktuellen Kader übrig. Montpellier befindet sich einmal mehr im Umbruch und musste mit Melvynn Richardson (FC Barcelona) erneut einen seiner Stars ziehen lassen. "Wir können 2018 nicht mit 2021 vergleichen", sagte Porte vor dem Start der neuen Königsklassen-Saison, "die Mannschaft hat sich seit unserem Titelgewinn extrem verändert." Trotzdem sieht Porte seine Mannschaft, mit 24,3 Jahren im Schnitt die zweitjüngste der Königsklasse, durchaus in der Lage, nach der Enttäuschung 2019, als man bereits nach der Gruppenphase die Segel in der Königsklasse streichen musste, dieses Jahr wieder ein gewichtiges Wörtchen um die K.o.-Runden-Plätze mitreden zu können: "Kiel und Szeged stehen mit ihrer Erfahrung und Qualität vor uns, aber ich bin mir sicher, dass wir im Kampf um Platz drei mithalten können."

DAZN überträgt live

Für die Kieler ist indes klar: Die Begegnung in Montpellier ist eine der ganz wichtigen im Kampf um eine möglichst gute Ausgangsposition in der Gruppe A. Angepfiffen wird diese am Donnerstag um 20:45 Uhr im "Stade Sud de France", in dem bis zu 8000 Fans ihre Mannschaft gegen die Zebras unterstützen können. Schiedsrichter sind Bogdan Nicolae Stark und Romeo Mihai Stefan aus Rumänien, für die EHF reist der Delegierte Antonio Marreiros aus Portugal an. Live verfolgen können THW-Fans das "Match of the Week" der EHF Champions League ausschließlich beim Online-Streamingdienst DAZN.com. Weiter geht's in Montpellier, Kiel!