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KN: THW-Gegner Leipzig will die Zebras ausschalten

DHB-Pokal

KN: THW-Gegner Leipzig will die Zebras ausschalten

Kiel/Leipzig. Erst zehn Tage ist es her, das letzte Duell zwischen dem THW Kiel und dem SC DHfK Leipzig, das die Kieler in Sachsen durch einen Treffer Domagoj Duvnjaks in letzter Sekunde für sich entschieden. Heute (19.30 Uhr, siehe THW-Vorbericht) treffen die beiden Konkurrenten aus der Handball-Bundesliga wieder aufeinander - allerdings unter anderen Vorzeichen.

Achtelfinal-Duell in Kiel

Dieses Mal stehen keine Liga-Punkte, sondern der Einzug ins Viertelfinale des DHB-Pokals auf dem Spiel. Eines dieser Spiele, in denen es um viel geht. Das liegt den Leipzigern, die dieses Mal jedoch nicht auf den Heimvorteil bauen können. Zum ersten Mal seit Dezember 2015 haben die Kieler Heimrecht in einem Pokalspiel.

Während der THW mit inzwischen sechs Siegen in Folge in die Spur gefunden hat, ist der Bundesliga-Aufsteiger von 2015 bisher noch nicht im Soll. Die Leipziger, die vergangene Saison auf dem achten Tabellenplatz abschlossen, stehen mit drei Punkten aus neun Spielen auf dem 16., dem letzten Nicht-Abstiegsplatz. Allerdings: Den Rhein-Neckar Löwen trotzten sie einen Punkt ab, und fast hätte das auch gegen den THW geklappt, als den Kielern eine Fünf-Tore-Führung fast entglitten wäre.

"Gegen große Gegner haben wir mehr Leichtigkeit", sagt Trainer André Haber, seit 2012 Co-Trainer in Leipzig und seit Oktober offiziell der Nachfolger von Michael Biegler als Chefcoach. "Ich habe Sportwissenschaften studiert, um als Trainer zu arbeiten und dann zu schauen, wie weit ich komme", sagt der 32-Jährige, der keinen großen Unterschied zwischen seiner alten und der neuen Rolle sieht. "Als Co-Trainer habe ich nicht weniger hart für unseren Erfolg gearbeitet. Nun treffe ich eben die endgültigen Entscheidungen."

Bisher war er dabei allerdings durch Verletzungspech eingeschränkt. Immerhin Gregor Remke (rechter Rückraum) und Lucas Krzikalla (Rechtsaußen) sind in Kiel nach langwierigen Verletzungen wieder einsatzbereit. "Aber sie müssen langsam herangeführt werden. Von ihnen sollten wir noch keine Wunderdinge erwarten." Trotzdem hofft Haber auf einen Sieg in Kiel. Dass innerhalb kürzester Zeit zweimal derselbe Gegner auf dem Feld steht, stört ihn nicht. "Im Gegenteil. Wir arbeiten sehr akribisch. Jetzt haben meine Spieler die Details noch präsent." Zwei Vorteile für den THW hat Leipzigs Trainer ausgemacht: "Der THW spielt zu Hause und hat im Gegensatz zu uns zwei Abwehrformationen."

Aber die Leipziger haben Blut geleckt, als sie es 2017 zum Final Four nach Hamburg schafften, wo sie erst im Halbfinale scheiterten - am späteren Pokalsieger THW Kiel. "Wir wissen jetzt, wie sich Hamburg anfühlt", so Haber. "Und deshalb wollen wir dem THW einen großen Kampf liefern."

Die Kieler wissen um die Tücken der Gäste und um die des Pokals. "Sowohl wir als auch Leipzig hatten vor zehn Tagen gute Momente", sagt THW-Trainer Alfred Gislason. "In der Abwehr haben wir eigentlich gut gespielt, hätten den Sack aber viel früher zumachen müssen." Auch aus dem Achtelfinal-Aus gegen die TSV Hannover-Burgdorf aus dem Vorjahr hat man gelernt. Hamburg ist in den Kieler Köpfen noch nicht mal ein Traum. "Erst einmal wollen wir in die nächste Runde", sagt Gislason, der wieder auf Steffen Weinhold verzichten muss. Die zunächst als Zerrung titulierte Oberschenkel-Verletzung des Rückraum-Linkshänders entpuppte sich als Muskelfaserriss. So ist Harald Reinkind wieder auf sich allein gestellt. "Falls es sein muss, könnte aber auch Niclas Ekberg dort spielen", so Gislason. Von seiner Mannschaft erwartet er einen kämpferischen, konzentrierten Auftritt wie zuletzt beim wichtigen Sieg bei den Rhein-Neckar Löwen. "Keiner soll denken, er könnte sich weniger anstrengen als in Mannheim."

(Von Merle Schaack, aus den Kieler Nachrichten vom 17.10.2018, Foto: Archiv/Angela Grewe)

Service: Noch Tickets erhältlich

Für die Pokal-Partie am heutigen Mittwoch gibt es noch Eintrittskarten in allen Kategorien. Weil das Pokal-Heimspiel mitten in den schleswig-holsteinischen Herbstferien liegt, erhalten Kinder und Jugendliche von 6 bis 16 Jahren beim Kauf eines Tickets fünf Euro Ferien-Rabatt. Kinder unter sechs Jahren zahlen gar keinen Eintritt: Für sie gibt es die kostenlosen Kinderkarten (ohne Sitzplatzanspruch, nur solange der Vorrat reicht) im Onlineshop unter www.thw-handball.de/tickets und an der telefonischen Hotline 01806 / 300 234 (gebührenpflichtig). Eintrittskarten für das Achtelfinale im DHB-Pokal, das am Mittwoch um 19:30 Uhr von den Referees Sebastian Grobe und Adrian Kinzel angepfiffen wird, gibt es zum Preis ab 10 Euro an allen bekannten Vorverkaufsstellen, bei den Kieler Nachrichten, bei CITTI, in den famila-Märkten und im Ticketcenter der Sparkassen-Arena, das am Spieltag bis zum Anpfiff geöffnet haben wird. Zum Interview in der Fan-Arena wird nach dem Spiel Assistenz-Trainer Filip Jicha erwartet.