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EM 2018: Erster Spieltag

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EM 2018: Erster Spieltag

Die Handball-Europameisterschaft in Kroatien ist gestartet! Zum emotionalen Auftakt der "EHF Euro" 2018 besiegte der Gastgeber mit THW-Kapitän Domagoj Duvnjak den Balkan-Rivalen aus Serbien klar mit 32:22 (14:9). Allerdings beendete Duvnjak das Spiel auf der Bank: Kurz vor Schluss musste "Dule" das Feld mit einer Verletzung verlassen. Einen Fehlstart erlebten Lukas Nilsson und Niclas Ekberg: Schweden unterlag Island nach einer schwachen ersten Halbzeit knapp mit 24:26. Auch Österreich verlor trotz eines überragenden Nikola Bilyk die erste Partie und dürfte es nun schwer haben, sich für die Hauptrunde zu qualifizieren.

Kroatien gewinnt Auftaktspiel - Duvnjak verletzt

Mit Spannung war der erste Auftritt der kroatischen Mannschaft bei ihrer Heim-Europameisterschaft erwartet worden. Vor 11.000 ekstatischen Anhängern, die die Arena in Split in einen echten Hexenkessel verwandelten, gewann Kroatien das Prestigeduell mit dem Nachbarn Serbien klar mit 32:22 (14:9). Ãœberragender Spieler auf Seiten der Gastgeber war Luca Stepancic: Der Linkshänder erzielte sechs Treffer, auf der Gegenseite war Petar Nenadic ebenfalls sechs Mal erfolgreich.

"Mehr als ein Spiel", prangte auf einem riesigen Transparent, das die kroatischen Fans vor und während des Spiels entrollten. Und tatsächlich war das Nachbarschafts-Duell eines mit viel Feuer. Die deutschen Schiedsrichter Geipel/Helbig behielten aber den Ãœberblick und nahmen durch konsequente Entscheidungen die anfängliche Härte schnell aus der Partie. Die Gastgeber setzten von Beginn an auf THW-Kapitän Domagoj Duvnjak - und der Kieler wurde gleich einer der auffälligsten Akteure der ersten Minuten. In der Abwehr sorgte "Dule" für Ballgewinne, im Angriff - zumeist über Halblinks - für Druck auf die serbische Abwehr. Beflügelt von ihren Fans und einem starken Mirko Allilovic im Tor setzten sich die Kroaten Stück für Stück ab - doch Serbien blieb in der Partie, machte aus einem 7:10-Rückstand ein 9:10. Die letzten Minuten der ersten Hälfte gehörten dann aber den Kroaten: In der Abwehr fischten sie reihenweise Bälle heraus, und mit einem 4:0-Lauf zogen sie bis zum Wechsel auf 14:9 davon.

Eine Vorentscheidung, wie sich im weiteren Verlauf der Partie herausstellen sollte. Denn die Mannschaft von Erfolgs-Coach Lino Cervar nutzte das nun fehlerbehaftete serbische Spiel, um den Gegner stets unter Kontrolle zu halten. Bereits nach 45 Minuten stimmten die Anhänger der Gastgeber ihre Siegesgesänge an, die nach dem 32:22-Sieg im wichtigsten Balkan-Duell der EM wohl noch lange durch Split hallen werden. Allerdings trübte eine Verletzung des zweifachen Torschützen "Dule" die Freude - in Kroatien und Kiel: Der gerade erst von einer Knieverletzung genesene Regisseur musste kurz vor Schluss auf einen Teamkameraden gestützt vom Feld. Wie schwer die Verletzung ist, wird eine Untersuchung in Kroatien ergeben. Die nächste Herausforderung wartet am Sonntag auf Kroatien: Um 20:30 Uhr ist Island um die ehemaligen Kieler Aron Palmarsson und Gudjon Valur Sigurdsson Gegner der Gastgeber (live im Internet-Stream unter www.sportdeutschland.tv

Schwedens Fehlstart

Einen klassischen Fehlstart in das Turnier legten die Schweden hin: Gegen Island unterlagen der dreiache Torschütze Lukas Nilsson & Co. mit 24:26 (8:15). Erfolgreichster Akteur auf isländischer Seite waren Olafur Gudmundsson (7 Tore), für Schweden traf der Flensburger Jim Gottfridsson sechs Mal.

Schon der Beginn war wenig verheißungsvoll für die Schweden: Island legte vier Tore in vier Minuten vor, ehe Niclas Ekberg der erste Turniertreffer der Blau-Gelben gelang. Ein besonderes Tor für den Kieler Rechtsaußen - und das nicht nur, weil es sein einziges in diesem Spiel blieb: Ekberg rückte mit dem 646. Treffer seiner Länderspielkarriere in die Top10 der besten schwedischen Torschützen aller Zeiten vor. Angeführt wird diese von Ex-Zebras Magnus Wislander (1185 Tore) und Stefan Lövgren (1138). Allerdings: Im ersten Durchgang verhinderte eine Wurfquote von nur knapp 31 Prozent der Blau-Gelben eine spannende Partie, Torhüter Björgvin Pall Gustavsson wurde für sie zum Schreckgespenst: Elf Paraden verzeichnete der ehemalige BHC-Keeper bis zum Wechsel und hatte so maßgeblichen Anteil an der 15:8-Führung. Beim 12:22 (41.) zeichnete sich ein schwedisches Debakel ab, doch acht Minuten und sechs schwedische Tore später war beim 18:22 urplötzlich wieder "Musik" in der Partie. Diese blieb nun ausgeglichen, bis Aron Palmarsson mit dem 26:21 (57.) endgültig die Weichen auf Sieg für Island stellte. Am Ende reichte es für die Blau-Gelben nur noch zur Ergebniskosmetik, trotzdem stehen sie nach dem 24:26 am Sonntag bereits mächtig unter Druck: Um 18:15 Uhr kommt es für Schweden zum vorentscheidenden Duell mit Serbien (live im Internet-Stream unter www.sportdeutschland.tv).

Österreich unterliegt Weißrussland

Ebenso unerfreulich begann die "EHF Euro" 2018 für Nikola Bilyk. Der Kieler Youngster unterlag mit der österreichischen Nationalmannschaft dem Team aus Weißrussland knapp mit 26:27 (12:14) . Dabei hatte Bilyk alles für sein Team gegeben, glänzte in 49 Minuten Spielzeit unter anderem mit acht Treffern und legte sechs weitere auf.

Die starken Leistungen von Bilyk und Torhüter Thomas Bauer, der mit 14 Paraden 42 Prozent der weißrussischen Würfe entschärfte, reichten am Ende aber nicht zum erhofften Erfolg. Auch, weil die Rot-Weißen im zweiten Durchgang in der Abwehr undiszipliniert zu Werke gingen und gleich sechs (!) ihrer insgesamt sieben Zwei-Minuten-Strafen in den zweiten 30 Minuten kassierten. Trotzdem hatten sie nach dem zwischenzeitlichen 18:22 (43.), als Weißrussland eine 6:4-Ãœberzahl zu zwei schnellen Treffern über Außen nutzte, auch in der hektischen Schlussphase noch die Chance auf einen Sieg - und das vor allem wegen Nikola Bilyk. Doch nach dem 23:24 (50.) durch den Kieler gelang es den Österreichern fünf Minuten lang nicht, den Ausgleich zu erzielen. In Ãœberzahl brachten die Weißrussen nach dem 27:24 durch den siebenfachen Torschützen Pukhouski (58.) die Partie sicher zu Ende, Bilyks 26:27 vier Sekunden vor dem Ende kam deutlich zu spät für einen Punktgewinn. Jetzt dürften es die Alpenländer schwer haben, die Hauptrunde zu erreichen: Am kommenden Spieltag trifft Österreich am Sonntag (18:15 Uhr, live im Internet-Stream unter www.sportdeutschland.tv)  auf den amtierenden Weltmeister Frankreich.