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EM 2018: Finale

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EM 2018: Finale

Was für ein Finale! 30 Minuten lang lieferten sich Spanien und Schweden einen packenden Kampf um Europas Krone. Tempo, starke Torhüter und leidenschaftlich ackernde Abwehrreihen bestimmten die erste Hälfte des Endspiels bei der Handball-Europameisterschaft in Kroatien. Dann stellte Spanien Arpad Sterbik ins Tor und beackerte den starken schwedischen Rückraum mit einer ganz offensiven Abwehrreihe - die zweite Halbzeit wurde zur Demonstration der Iberer, die am Ende bei ihrer fünften Final-Teilnahme zum ersten Mal jubeln durften. Spanien ist nach dem 29:23 (12:14)-Erfolg über Schweden erstmals Europameister! 

Beide Teams wollen Geschichte schreiben

Packender Fight: Schweden und Spanien schenkten sich im Finale nichts

Schweden gegen Spanien - wenige Experten hatten dieses Finale der EHF Euro 2018 vorhergesagt. Auf der einen Seite die Schweden, die vor allem in der Anfangsphase die 1994 erstmals ausgetragenen kontinentalen Titelkämpfe dominierten und damals gleich vier Mal Europameister wurden - bis heute halten sie damit den EM-Rekord. Erstmals seit dem bis dato letzten EM-Gold 2002 standen die Blau-Gelben wieder mal in einem Endspiel um Europas Krone. Auf der anderen Seite die Spanier, die auch 2016 im Finale standen und in Zagreb bei der fünften Final-Teilnahme endlich Geschichte schreiben wollten: Noch nie standen die Iberer am Ende des EM-Turniers ganz oben auf dem Treppchen. Das EM-Endspiel 2018 - in jedem Fall eine geschichtsträchtige Angelegenheit...

Temporeiche erste Hälfte mit schwedischen Vorteilen

Mikael Appelgren hielt im ersten Durchgang 11 Würfe

Und so begann die Partie auch - rasend schnell, unglaublich intensiv starteten beide Mannschaften das Projekt Gold. Das hohe Tempo forderte aber auch seinen Tribut: Technische Fehler und Ballverluste prägten die ersten zehn Minuten. Dann profitierten die Schweden von einigen Appelgren-Paraden und setzten sich nach Gurbindos 4:4 (10.) durch Gottfridsson, einen Ekberg-Steal mit folgendem Wanne-Treffer und einem weiteren Gegenstoß des Außens auf 7:4 ab. Allerdings verpassten es die Blau-Gelben in den folgenden Minuten, mehr Kapital aus den spanischen Fehlern zu schlagen. Sechs Minuten lang blieben sie selbst ohne Tor, Spanien war beim 6:7 durch Soles Konter wieder in der Partie. Schweden kam zurück, setzte sich auf 9:6 ab (18.), Ekberg nagelte einen Siebenmeter an Sterbik vorbei zum 10:7 in die Maschen, Nielsen traf zum 12:9 (25.). Ein Doppelschlag von Sole brachte die Iberer wieder auf 11:12 heran, doch Zachrisson und Gottfridsson nach einem Canellas-Fehlwurf sorgten für eine Drei-Tore-Führung der Schweden (29.). Diese hatte beim Wechsel aber keinen Bestand mehr, da Figueras sich zum 12:14 durchtankte - und Canellas' Steal gegen Gottfridsson ohne Folgen auf dem Tableau blieb. 

Offensive Abwehr und Sterbik entnerven Schweden

Erneut bester Torschütze der Spanier: Sole

Diese Führung hielt allerdings nicht einmal zwei Minuten. Spanien hatte auf die erste Hälfte reagiert und die Abwehr weit nach vorn dirigiert, zudem sollte Teufelskerl Arpad Sterbik für mehr Impulse von der Torhüterposition sorgen. Und alle Pläne der Rot-Gelben gingen auf: Schweden tappte in die spanischen Abwehrfallen, kassierte Steal um Steal - oder Sterbik hielt. Nur zwei Treffer gelang den Schweden in den ersten 20 Minuten des zweiten Durchgangs, und Spanien marschierte beinahe mühelos zum ersten Europameister-Titel der Handball-Geschichte. Zwei Jahre nach der deprimierenden Final-Niederlage gegen Deutschland machten die Iberer dieses Mal alles richtig, gingen durch Sole beim 15:14 (34.) wieder in Führung und bauten diese rasant aus. Als Balaguer ins leere Tor traf und das 23:16 bejubelte, war die Partie entschieden. Da halfen dann auch die Tore von Lukas Nilsson und Niclas Ekberg nicht mehr - am Ende war Schweden nach dem intensiven Halbfinale gegen Dänemark zu platt, um diese Spanier und ihre offensive Abwehr noch in Gefahr zu bringen. Spanien jubelte - und Schweden dürfte sich mit einigem Abstand über die Rückkehr in die Handball-Weltspitze und Silber freuen.