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KN: Lockere Pflichtaufgabe für das DHB-Team

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KN: Lockere Pflichtaufgabe für das DHB-Team

Pristina. Die letzte Pflichtaufgabe ist erledigt, jetzt kann die Heim-Weltmeisterschaft kommen: Die deutschen Handballer haben ihr EM-Qualifikationsspiel beim krassen Außenseiter Kosovo am Sonntag klar mit 30:14 (15:5) gewonnen und biegen nun auf die Zielgerade zur WM-Eröffnung am 10. Januar in Berlin ein. Kapitän Uwe Gensheimer und Franz Semper waren vor rund 2300 Zuschauern in Pristina mit jeweils vier Treffern die besten Werfer der Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop, der sich nach dem zweiten Sieg in der Qualifikation für die EM 2020 über den ersten Platz der Gruppe 1 freuen darf. Denn Polen verlor sein zweites Gruppenspiel sensationell mit 24:25 in Israel.

Deutschland siegt im Kosovo mit 30:14

"Mit der Abwehrleistung bin ich sehr zufrieden. Aber sicherlich haben wir in puncto Chancenverwertung noch Steigerungspotenzial", sagte Prokop. Getrübt wurde der Erfolg von den Verletzungen von Jannik Kohlbacher und Julius Kühn, die beide vorzeitig vom Feld mussten. "Ich hoffe, dass sie sich nicht schwerer verletzt haben", sagte Rechtsaußen Tobias Reichmann.

Im Fokus des Bundestrainers steht schon jetzt die WM. Als sportlicher Gradmesser taugte das letzte Pflichtspiel vor Beginn des Turniers zwar nicht. Dennoch war die Partie für einige Wackelkandidaten die letzte Chance, sich dem Bundestrainer in einem Länderspiel für einen Platz im vorläufigen WM-Kader zu empfehlen. Am 10. Dezember wird Prokop sein 28er-Aufgebot für die WM im Januar nominieren. Vor dem Start ins Turnier muss er seinen Kader dann auf 16 Spieler reduzieren.

In Form für die WM präsentierte sich der Europameister von 2016 beim ersten Spiel einer DHB-Auswahl im Kosovo allerdings zunächst nicht. Vor allem im Offensivspiel haperte es im ersten Durchgang, was sich in Fehlpässen und Fehlwürfen äußerte. Der Außenseiter war nach drei Minuten sogar mit 1:0 in Führung gegangen. Im Anschluss aber drehte die DHB-Auswahl das Spiel unter den Augen von 80 vom Deutschen Handballbund (DHB) eingeladenen, im Kosovo stationierten Bundeswehr-Soldaten. Doch wie sehr sie zunächst im Angriff schwächelte, zeigte sich vor allem zwischen der 13. und 20. Minute, als ihr kein einziger Treffer gelang.

Dass der Gastgeber in dieser Phase den Abstand nicht verringerte, lag auch am erneut starken Torhüter Andreas Wolff vom THW Kiel. Nach dem Ausfall von Wolffs Zebrakollegen Steffen Weinhold (Muskelfaserriss Oberschenkel) hatte kurz vor der Partie auch Kreisläufer Hendrik Pekeler passen müssen. Der 27-Jährige habe sich beim Abschlusstraining in Pristina nach einem Schlag auf das Becken eine Prellung des rechten Beckenkammes zugezogen, teilte der DHB kurz vor Beginn der Partie mit. So stellte der vierte Kieler im Kader, Patrick Wiencek, gemeinsam mit Finn Lemke den Abwehr-Innenblock der Bad Boys.

Empfehlen konnte sich am Sonntag unter anderem Kreisläufer Jannik Kohlbacher, der kurz nach seiner Hereinnahme bereits drei Treffer auf dem Konto hatte, anschließend aber verletzt vom Feld musste. Auch der nachnominierte Steffen Fäth überzeugte auf der Spielmacher-Position und sammelte mit Blick auf die Kader-Nominierung Pluspunkte. Junge Spieler wie Fabian Böhm oder Franz Semper blieben dagegen eher unauffällig.

(Von Nils Bastek und Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 29.10.2018, Foto: Sascha Klahn)

Statistik: EM-Qualifikation, 2. Spieltag: Kosovo - Deutschland 14:30 (5:15)

Kosovo: Berisha, Curri; Terziqi 5, Ahmeti 2, Beshiri 2, Tahirukaj 2, Hoxha 1, Jupa 1, Krasniqi 1, Cimili, Muqolli, Quni, Ramadani, Ramosaj, Sula, Tahirukaj.

Deutschland: Wolff, Quenstedt; Gensheimer 4/1, Semper 4, Kohlbacher 3, Pieczkowski 3, Reichmann 3/1, Böhm 2, Fäth 2, Groetzki 2, Musche 2, Strobel 2, Wiencek 2, Lemke 1, Kühn.

Schiedsrichter: Leandersson/Lindroos (Finnland)
Strafminuten: 6/0
Zuschauer: 2300 in Pristina