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WM: Deutschland nach Sieg gegen Kroatien im Halbfinale

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WM: Deutschland nach Sieg gegen Kroatien im Halbfinale

Der WM-Wahnsinn geht weiter: Am Montagabend besiegte die deutsche Handball-Nationalmannschaft Kroatien nach leidenschaftlich geführten 60 Minuten mit 22:21 (11:11) und sicherte sich damit noch vor dem abschließenden Hauptrunden-Spiel gegen Spanien (Mittwoch, 20:30 Uhr, live in der Sportschau und beim Public Viewing im Handballbahnhof) das Halbfinal-Ticket. Vor 19.500 enthusiastischen Fans in der Lanxess-Arena traf Fabian Wiede sechs Mal und avancierte damit zum erfolgreichsten Torschützen der DHB-Auswahl, die allerdings auch einen bitteren Moment verkraften musste: Regisseur Martin Strobel schied in der Anfangsphase mit Verdacht auf Innenband- und Kreuzbandriss im Knie aus.

Intensiver Kampf

Schwerstarbeit verrichtete Hendrik Pekeler in Abwehr und Angriff

Beide Mannschaften lieferten sich von Beginn an einen ganz heißen Kampf. Beide Abwehrreihen lieferten sich mit dem jeweiligen Angriff des Gegners ein heißes Duell um jeden Zentimeter. Dabei hatten auf dem Tableau zunächst die Kroaten, die auf ihren Spielmacher Luka Cindric verzichten mussten und die harte Vortags-Begegnung gegen Brasilien in den Knochen hatten, die Nase vorn: 2:0 und 3:1 führten Kroatien, ehe Torhüter Andreas Wolff erste Akzente setzte und sich im Angriff Wiede, Hendrik Pekeler und erneut Wiede zum 4:3 durchsetzen konnten. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt musste die deutsche Mannschaft das tragische Aus für Strobel verkraften, der mit einer Trage aus der Halle gebracht wurde. Der Intensität tat dieser Schock aber keinen Abbruch: Wenig später geriet die DHB-Auswahl in doppelte Unterzahl, Gensheimer setzte einen Siebenmeter an den Pfosten, und Karacic brachte seine Farben mit einem Doppelschlag zum 6:4 in Führung. 

Duvnjak bleibt verletzt liegen

Schreckmoment für jeden Kieler: Duvnjak blieb verletzt liegen

Wiede gelang der neuerlichte Ausgleich, und mit einem spektakulären Steal und anschließendem Gegenstoß-Treffer brachte Pekeler Deutschland wieder in Führung - was Kiels Kroate Domagoj Duvnjak mit einem wahren Hammer erneut egalisierte. Den Fans im Hauptbahnhof stockte dann der Atem, als Pekeler Duvnjak stoppte und der THW-Kapitän verletzt liegen blieb. Später griff Duvnjak dann aber wieder in die Partie ein, die sich nach Wienceks 10:8 in Richtung der DHB-Auswahl zu neigen schien. Doch weit gefehlt: Die deutsche Mannschaft ließ einiges an Würfen liegen, Kroatien bestrafte dies mit einem Dreierpack. Gut, dass Wiede noch vor dem Wechsel der Ausgleich gelang.

Spannung, Dramatik, Happy end

Wichtige Paraden: Andreas Wolff

Der zweite Durchgang sollte nicht weniger intensiv und spannend werden: Die DHB-Auswahl erwischte den besseren Start, legte nach Strleks 13:13 mit 15:13 vor - ehe es wild wurde. Deutschland traf, Kroatien antwortete. Bis die Konzentration bei den Kroaten angesichts der Dauerbelastung nachzulassen schien: Wiede hatte mit einem Kracher das 18:15 erzielt (46.), mehrfach verpasste es Deutschland dann in den nächsten Szenen, den Sack zuzumachen. So steigerte sich Sego im kroatischen Kasten, und Spipic verkürzte auf 17:18. Auch Andreas Wolff zeigte beim Gegenstoß von Musa sein ganzes Können, die Spannung wurde greifbar. Erst recht, nachdem Vrankovic den 4:0-Lauf seiner Mannschaft zum 19:18 (55.) klar gemacht hatte. Jetzt wurde es dramatisch: Wiede glich aus, Sipic legte wieder vor. Drei Minuten vor dem Ende war das schon zum Greifen nahe Halbfinale wieder in weite Ferne gerückt. Doch die DHB-Auswahl behielt kühlen Kopf: Fäth traf von Halbrechts zum Ausgleich, Wolff parierte einen Duvnjak-Wurf und schickte Pekeler zum vielumjubelten 21:20 auf die Reise, und als Gensheimer 42 Sekunden vor dem Ende zum 22:20 traf, schmerzte auch der postwendende Anschluss kaum noch - als Karacics finaler Freiwurf aus der eigenen Hälfte im Fangnetz landete, hatte Deutschland sein großes Ziel Hamburg erreicht. 

Mittwoch gegen Spanien

Für die DHB-Auswahl geht es am Mittwoch weiter: In der Neu-Auflage des EM-Finales 2016 trifft die deutsche Mannschaft dann um 20:30 Uhr auf Spanien. Die Partie wird um 20:30 Uhr angepfiffen, Patrick Wiencek & Co. kann man vor dem Fernseher (ARD-Sportschau) und beim Public Viewing im Kieler Handballbahnhof die Daumen drücken. Der kostenlose Handballbahnhof öffnet um 19:45 Uhr seine Tribünen vor der Großbildleinwand für das Duell, in dem es für die deutsche Mannschaft noch um den Gruppensieg in der Hauptrunde geht. Weiter geht's, Kiel!

Statistik, WM 2019, 2. Hauptrunden-Spieltag: Kroatien - Deutschland: 21:22 (11:11)

Kroatien: Stevanovic, Sego (9 Paraden); Duvnjak (2), Stepancic (2), Vida, Horvat (2), Karacic (4/1), Blazevic, Strlek (4), Musa (2), Sliskovic, Mandic (1), Vrankovic (1), Sipic (3), Beciri, Bicanic 

Deutschland: Heinevetter (keine Parade), Wolff (7/1 Paraden); Gensheimer (4/2), Lemke (n.e.), Wiencek (1), Wiede (6), Pekeler (3), Strobel, Fäth (2), Weinhold, Groetzki, Häfner (2), Musche, Böhm (2), Kohlbacher (2), Drux 

Schiedsrichter: Gjeding / Hansen (DEN)
Siebenmeter: Kroatien: 2/1 (Wolff hält Horvat) / Deutschland: 3/2 (Gensheimer an den Pfosten)
Zeitstrafen: Kroatien: 4 (Karacic, 2x Musa, Vrankovic) / Deutschland: 5 (2x Groetzki, 2x Pekeler, Wiencek)
Zuschauer: 19.250 (ausverkauft) (Lanxess Arena, Köln)