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Patrick Wiencek muss auf die Olympischen Spiele verzichten

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Patrick Wiencek muss auf die Olympischen Spiele verzichten

Noch ist nicht klar, welche Handballer das Team Deutschland bei den Olympischen Spielen in Tokio (23. Juli bis 8. August) vertreten werden. Erst am Dienstag kommender Woche wird der DOSB auf Vorschlag des Deutschen Handballbundes nominieren. Auf zwei Optionen muss Bundestrainer Alfred Gislason jedoch definitiv verzichten: Kreisläufer Patrick Wiencek vom THW Kiel und Linkshänder Fabian Wiede haben eine Teilnahme am Turnier im Zeichen der Ringe abgesagt - der eine verletzt, der andere nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Die beide Bronzemedaillengewinner von 2016 stehen damit nicht im 28 Akteure umfassenden Kader, der am heutigen Freitag als Basis des Olympiateams beim Weltverband IHF gemeldet wurde. In diesem stehen mit Steffen Weinhold, Hendrik Pekeler und auch Rune Dahmke jetzt noch insgesamt drei Kieler.

Bundestrainer Gislason: "Herber Verlust"

"Das ist ein herber Verlust für unsere Mannschaft. Pragmatisch mit der Situation umzugehen, ist und bleibt die einzige Option“, sagt Bundestrainer Alfred Gislason, der am Montag das voraussichtlich 17 Spieler umfassende Aufgebot für die Olympiavorbereitung nominieren wird. Diese beginnt am 5. Juli in Herzogenaurach und umfasst Länderspiele in Nürnberg gegen Brasilien (9. Juli, 20.15 Uhr) und Ägypten (11. Juli, 15.05 Uhr, jeweils SPORT1 live). Axel Kromer, Vorstand Sport des Deutschen Handballbundes und Leiter der Teilmannschaft Handball bei den Olympischen Spielen, ergänzt: "Wir waren nach dem Verzicht der beiden auf die WM im Januar zuversichtlich, für Tokio wieder mit Patrick Wiencek und Fabian Wiede planen zu können. Beide haben in unseren Ãœberlegungen eine große Rolle gespielt. Wir haben in den Spielen der EM-Qualifikation Ende April, Anfang Mai bewusst auf einen breiten Kader gesetzt. Die Hoffnung, aus dem Vollen schöpfen zu können, hat sich zerschlagen. Der Ausfall von Patrick Wiencek und Fabian Wiede ist eine Schwächung, die wir in der sehr kurzen Vorbereitungszeit kompensieren müssen. Beiden wünschen wir natürlich eine möglichst schnelle vollständige Genesung."

Wiencek: "Tut mir in der Seele weh"

"Werde die Mannschaft leider nur von zu Hause aus unterstützen"

Patrick Wiencek bestritt am 29. April in Bosnien-Herzegowina sein bisher 150 Länderspiel. Ein im Champions-League-Viertelfinale gegen Paris erlittener Wadenbeinbruch verhindert - trotz einer zwischenzeitlichen Rückkehr ins Bundesligateam des THW Kiel - die zweite Teilnahme an den Olympischen Spielen. "Ich habe alles investiert, um mir den Traum von Tokio zu erfüllen. Es tut mir in der Seele weh, dass ich verzichten muss", sagt der 32-Jährige. "Ich werde die Mannschaft von ganzem Herzen unterstützen - leider aber nur von zu Hause aus. Ich wünsche Alfred und dem gesamten Team natürlich maximalen Erfolg." 

Hartnäckige Schulterprobleme zwangen Fabian Wiede, wie bereits zur WM im Januar, auf eine Teilnahme zu verzichten. "Meine Geschichte wiederholt sich leider. Mit meiner Schulter kann ich für die Mannschaft über das gesamte Turnier keine Hilfe sein, sodass ich mich sehr schweren Herzens zur Absage entschlossen habe", erklärt der Linkshänder der Füchse Berlin, der auch eine Option für Rückraum Mitte gewesen wäre. Wiede war Europameister und Olympiadritter 2016 sowie All-Star-Spieler der WM 2019. Der 28er-Kader ist die Basis für alle weiteren Nominierungen. 14 Spieler und ein P-Athlet werden vom DOSB nominiert. Verletzungsbedingte Wechsel sind bis zum Start der Spiele nur aus diesem Kreis. Ebenfalls der 28er-Kader ist Grundlage für zwei zusätzliche Wechsel während der Olympischen Spiele. 

Das Aufgebot der Deutschen Nationalmannschaft

Tor: Andreas Wolff (KS Vive Kielce/POL), Silvio Heinevetter (MT Melsungen), Johannes Bitter (TVB Stuttgart, ab 1. Juli HSV Hamburg), Till Klimpke (HSG Wetzlar), Joel Birlehm (SC DHfK Leipzig) 

Linksaußen: Marcel Schiller (Frisch Auf Göppingen), Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen), Rune Dahmke (THW Kiel) 

Rechtsaußen: Tobias Reichmann (MT Melsungen), Timo Kastening (MT Melsungen), Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen) 

Kreis: Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt), Hendrik Pekeler (THW Kiel), Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen), Sebastian Firnhaber (HC Erlangen) 

Rückraum Mitte: Philipp Weber (SC DHfK Leipzig, ab 1. Juli SC Magdeburg), Juri Knorr (TSV GWD Minden, ab 1. Juli Rhein-Neckar Löwen), Marian Michalczik (Füchse Berlin) 

Rückraum links: Julius Kühn (MT Melsungen), Paul Drux (Füchse Berlin), Sebastian Heymann (Frisch Auf Göppingen), Fabian Böhm (TSV Hannover-Burgdorf), Lukas Stutzke (Bergischer HC), Jona Schoch (HBW Balingen-Weilstetten) 

Rückraum rechts: Kai Häfner (MT Melsungen), Steffen Weinhold (THW Kiel), David Schmidt (Bergischer HC) 

Abwehr: Finn Lemke (MT Melsungen)