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Spielbericht: Letztes Saisonspiel in Minden

Bundesliga

Spielbericht: Letztes Saisonspiel in Minden

Der THW Kiel hat die Saison 2017/2018 mit einem souveränen Auswärtssieg beendet: Bei GWD Minden gewannen die "Zebras" am Sonntagnachmittag nach einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte klar mit 32:25 (15:14) und beendeten die Spielzeit auf Rang fünf. Bester Torschütze vor gut 150 mitgereisten Kieler Fans in der Kampa-Halle war Niclas Ekberg, der 7/3 Mal traf und sich damit auch die vereinsinterne Toptorjäger-Krone aufsetzte: Der Schwede erzielte 171 Treffer in 34 Bundesliga-Partien, auf Rang zwei folgte der überragende Kreisläufer Patrick Wiencek (117) vor Lukas Nilsson, der sechs seiner insgesamt 111 Tore in Minden erzielte.

"Heimspiel" in Minden

Tropische Temperaturen in der Kampa-Halle, gut 150 mitgereiste THW-Fans, die einmal mehr beinahe ein Heimspiel aus der Auswärtspartie machten: Der Saisonabschluss des THW Kiel in Ostwestfalen geriet vor allem im ersten Durchgang zu einer heißen Angelegenheit. Von Beginn an liefen die "Zebras" trotz eines gut aufgelegten Christian Dissinger einem Rückstand hinterher. Die offensive Deckungsvariante griff nicht, weil Gullerud am Kreis immer wieder Lücken fand und diese effektiv zu nutzen wusste. Allerdings ließen sich die Kieler auch nicht abhängen, fanden ihrerseits immer wieder Lösungen gegen die 6-0-Abwehr der Gastgeber. Ein Dreierpack des Mindener Haupttorschützen Christopher Rambo sorgte nach gut 20 Minuten aber für die 12:10-Führung der Grün-Weißen, die aber nicht einmal 30 Sekunden Bestand hatte: Nach einem Fehlpass bediente Raul Santos, der in seinem letzten Spiel im THW-Trikot drei Treffer bis zur Pause erzielte, Wiencek zum 11:12, Landin parierte die Schnelle Mitte, und Santos traf per Konter zum 12:12.

Halbzeitführung

Jetzt war der THW am Drücker: Steffen Weinhold traf nach einem abgefangenen Mindener Pass an den Kreis zum 13:12, Santos legte nach Zvizejs Siebenmeter das 14:13 nach, und Lukas Nilsson netzte quasi mit dem Halbzeitpfiff zum 15:14 ein. 30 Minuten vor dem Ende der Saison hatte der THW Kiel, bei dem die Beine nach der Hitze-Schlacht am Donnerstag gegen Stuttgart schwer zu sein schien, gerade nocht rechtzeitig vor der Sirene die Kurve bekommen.

Nilsson dreht auf

Und Nilsson, nach 27 Minuten für Dissinger in die Partie gefunden, schien richtig Gefallen am Torjubel mit den mitgereisten Fans gefunden zu haben: Aus dem Stand eröffnete er den zweiten Durchgang wuchtig mit dem 16:14, dem Domagoj Duvnjak nach eigenem Steal einen Stemmwurf-Hammer folgen ließ. Erstmals waren die Kieler mit drei Toren in Führung und konnten jetzt auch auf Paraden von Niklas Landin bauen, der mit einer spektakulären Doppel-Parade den Weg zum 19:15 durch Nilsson freiräumte. Die "Zebras" hatten die Begegnung in den Griff bekommen - und spielten konzentriert weiter. Nilssons Hammer schlug zum 21:17 im Mindener Tor ein, Ekberg legte einen filigranen Dreher zum 23:19 in die Maschen, und nach Nikola Bilyks Traumanspiel auf Wiencek war der THW eine Viertelstunde vor Schluss erstmals mit fünf Toren vorn (25:20, 45.). 

"Flamme" setzt den Schlusspunkt

Ein Doppelschlag von Nilsson sorgte in einer Partie, in der die Gastgeber gegen die nun auf schnelleren Beinen agierenden Kieler Abwehr zu Fehlern gezungen wurden, für die Vor-Entscheidung, Ekberg verwandelte zudem im Nachwurf einen Siebenmeter. Zwar kam GWD durch Südmeier und den starken Staar noch einmal auf 24:29 heran (55.), doch Ekberg und Miha Zarabec schlugen umgehden zurück. Den Schlusspunkt setzte Sebastian Firnhaber: Die erste komplette Bundesliga-Saison, in der die Nummer "5" insgesamt 31 Partien absolvierte, beendete "Flamme" mit einem Elf-Meter-Hammer zum 32:25-Endstand, nachdem sich die Schwarz-Weißen, die erstmals in ihren neuen Auswärts-Trikots angetreten waren (mehr Infos zum neuen Trikot), ausgiebig bei ihren unglaublichen Fans bedankten, die sie über die gesamte Saison auch auswärts großartig unterstützt hatten.

Zebras verabschieden sich in die Sommerpause

Die Kieler beendeten eine lange Saison, in der sie 55. Pflichtspiele absolvierten, in der DKB Handball-Bundesliga auf dem fünften Platz. Nach der Partie in Minden trennten sich die Wege der "Zebras" für eine lange Zeit. Die vielen Nationalspieler des THW Kiel reisten zu ihren Länder-Auswahlen, während sich alle anderen Kieler Handballer in den Sommerurlaub verabschiedeten. Mitte Juli kommen Domagoj Duvnjak, Patrick Wiencek & Co. wieder für die obilgatorischen Belastungstests und Gesundheitschecks sowie dem großen Fotoshooting zusammen, ehe die bekannt harte Vorbereitung auf die kommende Spielzeit beginnt. Dann allerdings ohne Emil Frend Öfors, Raul Santos und Rene Toft Hansen, die den Club im Sommer verlassen. Dafür werden Kreisläufer Hendrik Pekeler, der dänische Linksaußen Magnus Landin, Islands Rückraumtalent Gisli Thorgeir Kristjansson und dre norwegische Linkshänder Harald Reinkind den Rekordmeister verstärken.

Drei Vorbereitungs-Highlights

Am 15. August steigt in Kiel der "sky-goes-REWE-Cup"

Die Mannschaft vor dem Start der neuen Spielzeit sehen können Fans unter anderem am 21. Juli beim Testspiel auf Sylt (mehr Informationen) und bei den "Helden des Handballs" am 12. August in Hamburg gegen den FC Barcelona (mehr Informationen). Erstmals in heimischen Gefilden werden die "Zebras" am 15. August beim "sky-goes-REWE"-Cup, der großen Saison-Eröffnung in der Sparkassen-Arena, auflaufen (mehr Infos). Der Ticketvorverkauf für dieses große Handball-Event in Kiel läuft, bis zum 16. Juni können sich Fans Karten mit Frühbucher-Rabatt sichern (jetzt Ticket buchen!). Auf ein Neues in der Saison 2018/2019, Kiel! 

DKB Handball-Bundesliga, Statistik, 34. Spieltag, 03.06.18: GWD Minden - THW Kiel: 25:32 (14:15)

GWD Minden: Christensen (20.-42., 2 Paraden), Sonne (1.-20., 42.-60., 7/2 Paraden); Mansson, Rambo (4), Korte, Südmeier (2), Pusica, Gullerud (4), Michalczik (2), Kister, Staar (6), Doder (1), Bilbija, Zvizej (5/4); Trainer: Carstens 

THW Kiel: Landin (21.-60., 9 Paraden), Wolff (1.-21. und 1 Siebenmeter, 2/1 Paraden); Duvnjak (1), Firnhaber (1), Weinhold (2), Dissinger (3), Wiencek (4), Ekberg (7/3), Frend Öfors (n.e.), Rahmel (n.e.), Dahmke (1), Zarabec (3), Vujin (1), Bilyk, Nilsson (6), Santos (3); Trainer: Gislason

Schiedsrichter:  Mirko Krag / Marcus Hurst

Strafzeiten: GWD: 7 (2x Kister (20., 57.), 2x Pusica (37., 56.), 2x Rambo (41., 48.), Michalczik (50.)) / THW: 3 (Wiencek (13.), Dissinger (19.), Bilyk (55.))

Siebenmeter: GWD: 6/4 (Wolff hält 2x Zvizej (11., 39., Nachwwurf verwandelt)) / THW: 5/3 (Sonne hält Ekberg (50., Nachwurf verwandelt) und Vujin (57.))

Spielfilm: 2:0, 3:1 (5.), 4:2, 4:4 (8.), 5:4, 5:6 (12.), 7:6 (15.), 9:8 (19.), 10:10 (21.), 12:10 (23.), 12:13 (28.), 13:14, 14:15;
14:17 (34.), 15:19 (36), 17:21 (39.), 19:22 (41.), 19:24 (45.), 21:25 (46.), 21:27 (49.), 22:29 (54.), 24:29 (55.), 25:30 (58.), 25:32.

Zuschauer: 3.633 (Kampa-Halle, Minden)

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason: Die ersten 15 Minuten haben wir in der Deckung nicht so aggressiv und beweglich gespielt, im Angriff waren wir phasenweise zu drucklos. Die letzten zehn Minuten vor der Pause lief es dann etwas besser, weshalb wir eine Führung mit in die Halbzeit nehmen konnten. In der zweiten Halbzeit haben wir dann ein sehr gutes Spiel abgeliefert, die Abwehr stand sehr gut, der Angriff war besser, und es gab auch eine Torhüterleistung. Wenn ich auf die Saison schaue, sehe ich, dass wir seit zwei Jahren damit zu kämpfen haben, dass Leistungsträger langfristig verletzt ausfallen. Wenn ich einen Welthandballer und unseren Kapitän wenn überhaupt nur in der Abwehr bringen kann und der Abwehrchef 2018 noch kein Spiel bestritten hat, dann sieht man, wo unser Problem lag. Das war meine schwerste Saison beim THW Kiel, weil die Verletzungsprobleme noch größer als im vergangenen Jahr waren. Aber sie hatten auch etwas Gutes: Unsere jungen Spieler haben viele Spielanteile erhalten, das wird sich auszahlen. 

GWD-Rückraumspieler Marian Michalczik: Wir hatten uns für heute sehr viel vorgenommen und wollten den vielen Zuschauern zeigen, was wir können. Das ist uns in der ersten Hälfte gut gelungen, sodass wir lange mithalten konnten.